Habe die Ehre!!
Endlich kann ich euch wieder mal ein neues Messer präsentieren - diesmal ist es mein eigenes, neues Spielzeug... nur für mich
2014 hatte ich mir ein dickes Outdoormesser gebaut, das mich seitdem immer begleitet hat wenn es in die Berge ging, zum Angeln, zum Biwake, Grillen, etc... vor allem aber hat es auch die schwereren Arbeiten immer gut weg gesteckt. Nun mach ich ja schon einige Zeit Messer und habe viel dazu gelernt - also gab`s nun eine Version 2.0 von meinem Lieblingsmesser. Das "alte Eisen" bekommt seinen wohlverdienten Alterswohnsitz in meiner Vitrine und darf sicherlich auch noch ab und zu raus zum spielen.
Da ich mir immer gerne Making-Offs ansehe, habe ich diesmal auch während dem Basteln Fotos gemacht und kann euch Schritt für Schritt den Werdegang meines Spielzeugs zeigen.
- Am Anfang steht immer ein leeres Blatt Papier und etliche Kritzeleien bis man etwas kreiert hat das einem gefällt. Diesmal habe ich mich aber stark an meinem alten Messer orientiert und bei der Form nur kleinere Sachen geändert. Auf dem Bild seht ihr auch mein altes Messer als Vorlage, am Ende ist auch ein "Familienfoto" dabei mit dem alten und dem neuen Messer.
Mit der fertigen Skizze geht`s dann ab ans Werk:
- Ausflexen
- Konturen schleifen
- Löcher bohren
- Anschliff schleifen
- Dann wird die Klinge am heimischen Küchentisch (der inzwischen mehr einer Werkbank ähnelt) per Hand schön geschliffen
- anschließend geht`s ab in die Härterei.
- In der Zwischenzeit wird das Griffmaterial ausgesucht und auf die Liner geklebt.
- Wieder Löcher bohren, diesmal in die Griffschalen und die Pins vorbereiten
- Die Griffkontur grob vorschleifen
- Alles gut entfetten und zusammenkleben
- den Griff schleifen... diesmal hab ich etwas experimentiert und das vordere Griffstück poliert. So sieht das einfarbige Mikarta nicht so langweilig aus.
- Fertig! ... zumindest fast... Scharf machen fehlt natürlich noch und das Logo wird eingeätzt. Dann ist das gute Stück erstmal fertig.
- Eine Garage muss noch her -> Scheide nähen.
Jetzt ist es fertig!!
Herausgekommen ist ein schlichtes, massives Arbeitsmesser. Insgesamt ist es knapp 24cm lang, ab der Schleifkerbe sind knapp über 10cm richtig schön scharf. Als Stahl kam der Böhler N690 in 4,5mm Stärke zum Einsatz, gehärtet wurde er auf 60HRC. Den kompletten Klingenrücken im Schneiden und Griffbereich habe ich abgerundet, auch in Fingermulde & co ist der Stahl ohne Kanten und geht schön "weich" in den Griff über - da gibt es keine Blasen bei längeren Schnitzereien o.ä!!
Als Griffmaterial gab es Leinenmikarta auf hellbraunem G10-Liner. Den Griff habe ich wie oben schon geschrieben im vorderen Bereich poliert und im hinteren Bereich relativ grob belassen. Ein bisschen Schischi muss halt doch sein. Befestigt ist alles mit 5mm Alu-Pins. Am "Heck" gab es noch einen Messingpin, der im ausgesparten Erl die Fangriemenöse bildet. So kann ich den Griff auf ganzer Länge greifen ohne das Paracord zwischen Hand und Griff zu haben.
Durch die Aussparungen im Erl ist es gut ausbalanciert - der Schwerpunkt liegt genau in der Fingermulde... das ist immer etwas Glücksache, aber diesmal hat es perfekt funktioniert.
Zu guter letzt gab es dann noch eine Lederscheide aus schwarzem Blankleder mit einer kleinen Messingöse. Meistens trage ich mein Spielzeug im Rucksack spazieren und brauche keine Gürtelschlaufe o.ä. Wenn ich es dann doch mal irgendwo hin binden will, kann ich hier mein Paracord, einen Karabiner oder was anderes durch fädeln und das gute Stück an die Leine legen.
So das war`s erstmal mit meinem kleinen Aufsatz!
Das Messer ist wie in meine Hand gegossen und wird mich sicherlich wieder zu allen möglichen Sachen begleiten.
Ich hoffe euch gefällt mein neues Spielzeug so gut wie mir!!
Schönes Restwochenende noch!!
Gruß, Martin.
...ich such mir jetzt irgendwas zum schnitzen, spalten, etc...