Vom Schmieden und Messerbau hab ich leider keine Ahnung, die intensive Nutzung genügt mir. Aber vllt sind meine daraus gewonnenen Erkenntnisse für euch hilfreich.
Die Messer
Matthias Fritz macht Messer als Hobby, aber das sehr gut. Und er geht in die Tiefe, experimentiert, will als Macher und Nutzer wissen und erfahren, was geht und warum. Genau wie ich auf Nutzerseite.
Sein "Bläuling" gefiel mir gleich: optisch sehr zivil, Form, EDC-Größe. Den Kick gab aber die Klinge, TNT666 (1.2443), WB von Achim Wirtz, 64hrc, auf 0,4 mm hdWate fein ausgeschliffen, rasierscharf. Die hübsche "Lederhose" unverkennbar von [Nick]!
Test
Zur richtigen Einordnung machte ich für mich zunächst einen intensiven Vergleichstest mit anderen EDCs aus meinem Bestand. Ein Ergebnis: Der TNT lag bei der nachhaltigen Schärfe recht nahe am CPM3V, also sehr gut.
Natürlich kam schnell die Frage möglicher Vorteile des 1.2443/TNT zum 1.2442 auf, dh, wer hält die Schärfe länger. Um andere Einflüsse auszuschließen, stellte mir Matthias F. eines seiner Jagdmesser zur Verfügung: 1.2442, 63hrc, 0,3 mm hdWate.
Beide Messer quälte ich (wie meine Hände) über drei Etappen an drei Tagen. Ziel: gleiche Belastung bei gleicher Zeit an Hartholz, alten Schiffstauen mit 19 und 24 mm Durchmesser. Am Ende waren beide Schneiden ziemlich runter. Beim finalen, stark ruckelnden Papiertest hatte der TNT666 minimal die Nase vorn.
Ob das den Mehraufwand der Herstellung rechtfertigt? Es ist wohl eher der Preis der Individualität, genau wie bei den sog. Superstählen. Hand aufs Herz, wer hat denn schon die Grenzen des 1.2442 im normalen Gebrauch erreicht?
Aber klar, als individualistischer MesserFuzzi freue ich mich natürlich, dass ich ein Messer mit Stahl wie "Dynamit" besitze!
Burghard