• Hallo liebe Community!

    Ich hatte die Anfrage, ob ich nicht ein Hackmesser machen könnte. Der Anfrage wurde ein Video angehangen, in dem ein Messermacher ein altes Kreissägeblatt als Stahlquelle nutzt. Gut, noch nie gemacht, aber eine Herausforderung. Sägeblätter waren genug vorhanden. Also Umriss angezeichnet und mit dem Plasmaschneider ausgeschnitten. Ein Reststück habe ich für die Härteprobe genutzt und Härtetemperatur und -mittel eruiert. Vom Rohling die Schlacke entfernt und ab in den Härteofen zum Normalisieren und Weichglühen. Und hier begann der Albtraum :D Am nächsten Tag hatte das Ganze eher die Form einer post-modernen Schüssel. Also mit viel Schweiß und Ellbogenfett alles gerichtet. Mit dieser Erfahrung im Hinterkopf habe ich mich entschieden, so viel wie möglich an der gehärteten Klinge zu machen, um so wenig Verzug wie möglich zu bekommen. Also die Konturen hergestellt, Löcher gebohrt und ab in den Härteofen. Dazu habe ich die Klinge in Öl abgeschreckt, bis sie so weit abgekühlt war, dass sie das Öl beim Herausziehen nicht mehr entzündet. Dann ab zwischen zwei Metallplatten und Gewicht drauf. Angelassen habe ich auf Grund der Größe und der Zielverwendung im Feuer vom Rücken her, um viel Flexibilität in die Klinge zu bekommen. Das Schleifen der Klingenspiegel war natürlich unheimlich aufwendig, insbesondere der finale Schliff mit Schleifpapier war äußerst schweißtreibend. Härteannahme war gut genug, um ohne Beschädigung an Baustahl einen Span abzuheben. Für den Griff habe ich ein paar Abschnitte verwendet, zum Material selbst kann ich bis auf Kupfer keine Auskunft geben. Nicht meine bevorzugte Klingenform, der Endnutzer hat sich jedoch unheimlich gefreut. Und dann freue ich mich natürlich auch. Hier noch ein paar Bilder, die noch vom verwendeten Bienenwachs etwas krisselig sind, wie ich beim Posten gemerkt habe.