Servus,
ich möchte Euch heute voller Stolz meine neue Gasesse zeigen. Eigentlich wollte ich selbst Hand anlegen, jedoch möchte ich momentan die wenige Zeit, die mir fürs Hobby bleibt, zum Messermachen nutzen. Außerdem hätte ich grob überschlagen schon alleine 350,- Materialkosten gehabt. Somit habe ich auch ein Auge auf fertige Schmiedeöfen geworfen und zufällig ein Exemplar entdeckt, das mir sofort zugesagt hat.
Eins noch vorweg: Ich möchte hier keine Werbung machen, sondern nur Tatsachen schildern!
Die Gasesse ist von der Firma Wenthaus. Der Kontakt mit dem Seniorchef war sehr freundlich. Alle meine Fragen wurden umgehend beantwortet. Ich habe vorab das Geld überwiesen und Herr Wenthaus hat umgehend nach Zahlungseingang den Ofen verschickt. Er kam gleich nach dem Wochenende gut verpackt bei mir an. Das hinderte allerdings den Hermes-Fahrer nicht daran, den Karton so zu beschädigen, dass das Brennerrohr bereits aus der Schachtel ragte.
Der Ofen ist sehr gut verarbeitet. Alle Teile zum Betrieb sind vorhanden, inkl. Manometer, Schläuche, u.s.w.
Der Brenner kann atmosphärisch oder mit Druckluft betrieben werden. Zum Feuerschweißen braucht man laut Herrn Wenthaus keine Druckluft. Das ist für mich sehr praktisch, da ich mir noch darüber unklar bin, wo der Ofen aufgestellt wird. Das Innenleben ist aus Keramikmatte (80mm), die speziell imprägniert wurde. Somit können sich die Keramikfasern nicht lösen und es kann auf den Beton verzichtet werden. Ein Schamottestein liegt auf dem Boden der Esse. Alle Metallteile wurden hitzefest lackiert. Den einzigen Nachteil, den ich bis jetzt feststellen konnte, ist die Länge des Brennraums. Da ich meistens längere Küchenmesser mache, könnte das etwas knapp werden. Vielleicht bringe ich an der Rückwand noch eine verschließbare Öffnung an, um die Klinge durchstecken zu können. Dass der Brenner senkrecht in den Brennraum ragt, sehe ich nicht als Nachteil, da man so gezielte Bereiche der Klinge erhitzen kann. Da ich aber noch null Schmiedeerfahrung habe, wird sich noch herausstellen, ob ich damit recht habe.
Für die ersten Schmiedeversuche habe ich mir einen Platte aus C45 bestellt. Diese wurde plangeschliffen und auf der Oberseite gehärtet. Sie wiegt etwa 20 Kilo und wird auf einem Hackstock oder etwas ähnlichem montiert. Diese Art Amboss scheint bei Messerschmieden gar nicht so unüblich zu sein.
Wenn ich alles beisammen habe, werde ich noch etwas über den Betrieb der Esse schreiben.
Viele Grüße
Christian