Hallo Community,
Zuallererst möchte ich Euch ein frohes Neues Jahr wünschen!
Jetzt, wo die Feiertage vorüber sind, kam ich heute wieder dazu ein wenig zu werkeln und möchte Euch daran teilhaben lassen:
Wie schon an anderer Stelle angekündigt, wird es in der STARRIDER Familie mehrere Abkömmlinge geben. Hier nun ein etwas handlicherer Entwurf, der auch als EDC durchgehen kann .
Die Form habe ich ähnlich schon mal gezeichnet für ein anderes Projekt, das aber noch umgesetzt werden muss - dazu mehr, wenn es soweit ist.
Hier mal die beiden 'neuen' Starrider Modelle, derzeit baue ich das Kleinere:
Von der Größe her ist es so ausgelegt, dass es in die Hosentasche unseres Helden passt - also ungefähr so groß wie mein Gitan:
Die grobe Form hatte ich ja schon vor ein paar Wochen heraus gearbeitet, daher ging es heute an die Mechanik:
Zuerst habe ich die Klinge überschliffen, so dass wir bei exakt 3,1mm Stärke liegen, dann wurden Bushing und Achse entsprechend angepasst, so dass die Klinge mit den Broncewashern perfekt 'steht'.
Diese Konstruktion hat sich für mich sehr bewährt und ich baue meine Achsen mit 4mm Stahl (von je nach Außenmaß 10-13mm runtergedreht) und einem 6mm Bushing aus Phosphorbronze.
Das sieht dann so aus - hier noch mit 3mm Arbeitspin für den Anschlag, der richtige Stop-Pin wird dann 4mm stark:
Als nächstes kommen von der Innenseite die Konterbohrungen für den 4mm Anschlagpin:
So und jetzt wird der erste Teil der Verschlussfeder des Framelock ausgeschnitten. Das mache ich auf meiner selbst gebauten Fräse mit Dremel Trennscheiben. Weil das Titan 3,2mm stark ist, braucht es dafür eineinhalb Trennscheiben
Als nächstes muss, bevor man den Verschluss exakt anpassen kann, alles 100% parallel sein. Dazu widmen wir uns jetzt mal dem Spacer...
Also zuerst ein passendes und ausreichend starkes Stück Titan abgesägt:
Um es anschließend mit meiner selbst gebauten Flachschleifmaschine auf die passende Stärke zu bringen - da Titan ja nicht magnetisch ist, klebe ich es mit Doppelklebeband auf eine Stahlplatte, die dann am Magnet hält (und immer schön vorsichtig, weich l wenn es zu warm wird, hält das Klebeband natürlich nicht und das Teil fliegt einem um die Ohren...)
Dann werden die Bohrungen für den Fixierpin und die beiden Schrauben gesetzt und das Ganze mal außen sauber verschliffen:
Als Nächstes muss die Innenkontur des Spacers an die Klinge angepasst werden - also provisorisch zusammenbauen und die Schneidkante übertragen:
Natürlich mit ein wenig "Luft" - und das sieht dann fertig so aus:
Ok, so weit so gut! Jetzt geht es an eine der richtig 'brenzligen' Aufgaben beim Folderbau, dem Anpassen des Verschlusses vorne an die Klinge.
Dazu muss zuerst an der Klinge selbst der Winkel für den Verschluss angebracht werden. Normalerweise gehe ich hier mit 8 Grad ran, aber nachdem ich ja immer wieder etwas Neues probiere, habe ich mich entschlossen ein sogenanntes "fail save" Framelock zu bauen. Also ein absolut sicherer Verschluss, so wie ihn Bob Terzoula in seinem Buch 'The tactical folding knife' vorgestellt hat.
Dazu wird am Verschluss selber kein Flachschliff angebracht, sondern ein Hohlschliff mit geringem Radius und Querversatz, so dass die Feder de facto rechtwinkelig auf die Klingenwurzel drückt und sich der Druck nach innen progressiv verstärkt (ja, ich weiß, das klingt blöd, aber besser kann ich es nicht erklären ). Einfach gesagt, kann der Verschluss bei Belastung - z.B. dem Spine-Whack-Test - nicht nach außen gedrückt werden...
Wie auch immer.. Also zuerst mal den Radius angebracht (siehe die Anreißnadel) und dann die Klinge montiert um anzuzeichnen wo der Verschluss freigesägt werden muss:
Das hat glücklicherweise super geklappt, so dass der Verschluss genau passt:
Und hier nochmal von unten, unglaublich wie massiv dieser Verschluss wirkt - ich bin sehr begeistert, wahrscheinlich mache ich das ab sofort bei allen meinen Foldern so...
So, das war's für heute- hier der aktuelle Stand:
... als nächstes nehmen wir uns dann den Klingenschliff vor
Beste Grüße,
Rainer