Hallo zusammen,
nachdem siich in meinem Leben so einiges getan hat, musste sich das auch zwangsläufig auf`s Hobby auswirken...
Feststehende rustikale, finishfreie Messer habe ich genug gemacht, ich dachte mir, "ach machste mal ein rustikales, finishfreies Klappmesser...
Es ist nicht auf meinem Mist gewachsen, es ist einem sardischen Bauernmesser nachempfunden.
Das Original heißt glaub ich Lametta rustica.
Ich hatte das mal im Internet gesehen und der "haben wollen" Reflex war da. Da auf der Seite aber immer "nicht verfügbar" oder etwas mit 400,- EUR stand, befand ich mich im Zwiespalt...
Nachbauen oder schicken lassen. Ich habe mich dann für ersteres entschieden. Es ist etwas modifiziert aber die Ähnlichkeit lässt sich nicht verleugnen. Ein paar Merkmale habe ich verändert.
Ich denke das Original wird geschmiedet sein, ich habe meins im Stock removal Verfahren aus einem alten Gattersägeblatt gemacht.
Das Original hat Mufflongriffschalen, meins Kuhhorn, unpoliert.
Die Zutaten sind auch sehr einfach gehalten, zum Vernieten dienten schnöde Eisennägel, die Klingenachse ist ein 3,6mm Stahlnagel, den ich weichgeglüht habe,damit er sich stauchen lässt. Das Messer und seine Bestandteile haben alle eine Stärke, 3mm da alle aus einem Material, Gattersägeblatt bestehen.
Die Formen sind mit Flex und Feile entstanden. Ich habe die Bestandteile nach dem Abtrennen vom Sägeblatt weichgeglüht in Holzkohle. Danach ließen sie sich sehr gutmütig bearbeiten, so dass ich eigentlich schon die Befürchtung hatte, ich hätt`s übertrieben.
Aber nö, WB zeigte eine deutliche Veränderung.
Klinge ist angelasssen auf strohgelb nach differenzieller Härtung.
Die Platinen, die egentlich auch Griffschalen sind und die Feder sind auf blau angelassen. Die Ölkohleschicht habe ich ein wenig mit einer weichen Messingbürste geglättet, die Feder hat einen gefeilten Rücken.
Die Feder ist für meine Begriffe ein wenig weich geraten bzw. hat ein zu langes Stück, welches sich bewegt, 1,5 Kg beträgt die Haltekraft. So wenigstens 2-3 hatte ich angestrebt.
Naja beim nächsten wird`s besser . Aber es macht klack...
Die Nieten sind gewollt fühl-und sichtbar.
Haken kann man sich nicht mehr daran. Jede einzelne händisch mit einer Messerfeile "entschärft"
Klingenspiel ist keines da, auf Gleitscheiben habe ich verzichtet.
Das ganze Gerät mißt 22,5cm, Klinge 10/ Griff 12,5 cm. Klingenbreite 2,7 /2,3 cm.
Der Anschliff ist keilförmig, leicht gerundet.
Da das Material nicht rostfrei ist, habe ich es gestern mit Rindertalg eingecremt, soll als Rostschutz gar nicht mal so schlecht sein...
Ja, und seid nicht so hart mit mir...
Viele Grüße Andreas!