Hallo in die Runde.
Vor zwei Jahren, als ich noch reich an Zeit war, hatte ich einen ganzen Schwung Klingen geschmiedet. Bis auf zwei Rohlinge wurden die Messer daraus auch einigermaßen zeitnah fertig. Nur zwei kleinere Klingen mussten immer hinten anstehen. Die eine davon sollte ein Brotzeitmesser für mich ergeben und die andere Klinge wird ein „Lady-Stiefeldolch“ für die Pokerrunde, als Gag natürlich. Das kommt demnächst dran.
Aber nun zu meinem Brotzeit- oder wie wir Odenwälder sagen, Vespermesser. Die gewünschten Anforderungen die das Messer erfüllen soll, sind: Die Klinge so lang, dass man halbwegs vernünftig damit schneiden kann und eine Grifflänge die sich auch noch so eben, von mir, greifen lässt.
An einem Stück Holz habe ich solange gewerkelt bis ich die, für mich, idealen Maße für dieses Messer hatte. Jetzt ist der Griff 10 cm und die Klinge 9,80 cm. Als Stahl wollte ich unbedingt den 145sc haben, der mir auch bei meinen anderen Messern sehr zusagt und der sequenziell gehärtet ist. Als Winkel der Schneidfase habe ich 17° gewählt. Die Klingenstärke beträgt 3,3 mm.
Da das ganze Unterfangen etwas dunkel sein soll, habe ich die Klinge in Eisen 3 geätzt und für den Griff Ebenholz genommen. Die zwei Puddelteilchen hatte ich vor der Montage (Steckangel hinten verschraubt) auch geätzt. Nach der Hochzeit war mir die optische Trennung zwischen Klinge und Griff nicht stark genug und so habe ich die Puddelchen wieder überschliffen. Jetzt dürfen die Teile im täglichen Kontakt mit verschiedenen Nahrungsmitteln patinieren und so langsam ihre Zeichnung entwickeln.
Ja und etwas Leder musste natürlich auch dazu. Das hat Lady gemacht, das stellt sie nicht extra vor, ist ja vom Prinzip her immer das gleiche: Sattelleder mit Flechtnaht.
Das wars soweit, ich bin ganz glücklich mit dem Messerchen, es passt super in die Hosentasche und ist schnell zur Hand wenn eine Hungerattacke mich überfallen sollte. 
Ich grüße Euch.
Danke Heiri, da muss ich wirklich aufpassen, das ist eines meiner Hobbys, das Brotzeitmachen. 
Hi Andree, ich danke Dir! Das liegt daran, dass die Odenwälder Brötchen so groß sind aber das weißt Du ja aus eigener Erfahrung. 
