• Hallo Leute,

    habe in den letzten Wochen wieder drei Messer fertig gestellt. Ich wollte sie eigentlich erst zeigen, wenn auch die Scheiden fertig sind, aber das wird wohl noch etwas dauern.

    Diesmal habe ich zwei Klingen von Polar und eine von YP Taonta verbaut, als Griffholz kam Birke, Redwood und Padouk zum Einsatz.

    Leider gibt es noch ein bisschen Verbesserungspotential beim Finish der Übergänge von Passung zu Holz, aber es sollen ja vor allem Gebrauchsmesser sein und da sind Abzüge in der B-Note für mich verschmerzbar.

    Das Redwood ist recht weich und hat mich etwas Nerven gekostet. Vom Padouk bin ich echt begeistert auch wenn der Schleifstaub eine Riesenschweinerei macht (cooler Effekt, wird lila, wenn er nass wird...).

    Wie immer alles von Hand, habe lediglich das Loch für die Angel mittels Akkuschrauber gebohrt.

    Wünsche euch ein schönes Wochenende.

    Gruß

    Frank

  • Hallo Frank,
    schöne Arbeiten. Besonders das Messer mit der Puronvasi Klinge gefällt mir gut. Vor vielen Jahren habe ich ein Messer, mit einer seiner Klingen, als Schnitzmesser gemacht.
    Heute hat es meine Frau zum Lederschneiden "konfisziert".
    Bin gespannt auf die Lederarbeiten.
    Beste Grüße

    Die Hand voller Asse
    .......aber das Leben spielt Schach.

  • Hallo Frank,

    klasse "Skandis" die Du hier gemacht hast. Sind super geworden, ganz besonders gefällt mir die Klinge von YP Taonta, denn ich bevorzuge mittlerweile den etwas höheren Skandischliff!
    Und ALLES nur "ohne" Maschienen - toll gemacht!

    Gruß Jürgen

  • Hallo,

    ich danke euch.

    Es gibt also noch ein paar mehr Fans der Puronvarsi-Klingen, gefallen mir auch ausgesprochen gut. Deshalb sind schon die nächsten drei auf dem Weg zu mir ^^ . Was den Stahl betrifft, wird immer nur geschrieben, dass sie aus altem Krupp-Stahl geschmiedet werden, kann mir da mal jemand ne Werkstoffnummer oder gleich die Zusammensetzung nennen, hab da leider noch nichts in Erfahrung bringen können.

    Der Anschliff ist bei den finnischen Klingen generell etwas höher, was ich auch praktischer finde. Bei YP Taonta ist der Anschliff wirklich perfekt. Ein Scandi-Schliff, der schon nach ein paar mm zur vollen Klingenstärke übergeht, macht für mich keinen Sinn, da kann ich gleich versuchen alles mit einer Axt zu schneiden...

    Schönen Gruß

    Frank

  • Hi Frank,
    das ist sicher ein "weites Feld".
    Schau mal hier:
    Welche Legierungen genau von Puronvarsi für seine Klingen Verwendung finden, weiß ich auch nicht. Auf alle Fälle ist der von ihm verwendete Stahl (zumindest) bei meiner Klinge spitzenklasse. :)
    Beste Grüße

    Die Hand voller Asse
    .......aber das Leben spielt Schach.

  • Hallo Rolf,

    danke für die schnelle Antwort, habe schon befürchtet, dass es nicht so leicht zu beantworten sein wird. Bin bei meiner Recherche ungefähr genau so weit gekommen.

    Aber im Grunde ja egal, da die Familie das jetzt schon in 6. Generation macht, werden die schon wissen, was taugt :) . Habe auch schon ein bißchen mit dem Messer gearbeitet und es hält die Schärfe wirklich gut und nimmt sie auch sehr gut an, also so wie man es haben möchte. Die Verarbeitung des Stahls ist ja für das Ergebnis auch entscheidend und da verlass ich mich auf deren Erfahrung.

    Gruß

    Frank

  • Hallo Frank
    Ich finde, dass dir alle drei sehr gut gelungen sind. Ich freue mich schon auf die nächsten Messer von dir.
    Vielleicht wagst du dich ja auch mal an eine Klinge.

    Gruss Heiri

  • So, die ersten Lederarbeiten kann ich nachreichen. Neues Leder, da ich diesmal gerne selbst färben wollte. Hat sich leider etwas anders verhalten als das bisherige, daher ging schon mal der erste Versuch in die Hose und ich konnte das Exemplar wegwerfen.

    Das gleichmäßige Färben will auch gelernt sein, da muss ich mal nach einer besseren Variante zum auftragen suchen, vielleicht mit Schwamm.

    Zum Schluss hat mich die Carnauba-Creme von Fiebing's unangenehm mit Flecken überrascht, zu sehen auf der helleren der beiden. Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, bzw. kann mir sagen wie man das vermeidet. Ist zwar ein netter Effekt, aber ich möchte das nicht bei jeder Scheide so haben.

    Hier die Bilder:

    Schönen Gruß

    Frank

  • Sehr schöne Puukoos hast Du da gefertigt..... :greenthumbs:
    ....und die gestochen scharfen Bilder erlauben beste Einsicht in Dein Schaffen.

    Ich kann nur sagen, die unterschiedliche Handschrift der Klingen liefernden Kollegen sollte nun so langsam ausgeschlichen werden...ein Blech spitz profilieren und mit breiter Scandi-Phase ohne Einsatz versehen liegt schon lange in Deinen Fähigkeiten...

    ....es wird Zeit für eigene Klingen :!:

  • sehr geile Puukkos haste da gebaut :thumbsup: ... das mit Redwood gefällt mir am Besten... auch die Lederarbeiten sind vom Feinsten!
    Ich bin ja sehr großer Puukko Fan, ich mag die kleinen Skandinavier, auch wenn ich nicht der Größte Freund des Scandi-schliff bin. Aber leider findet man selten Puukkos mit hochgezogenen Ballig.- oder Flachschliff... Aber egal, traditionell gehört es halt so... Hast du für uns noch paar Maße, du weißt schon, Klingenlänge, Dicke, Gesamtlänge usw.?
    ... und Daniel hat schon recht, ... wann kommen die eigenen Klingen!?

    vielen Dank fürs Zeigen
    Gruß Gerd

    ... und immer einen ungeschälten Apfel in der Tasche! :thumbup:

  • Sehr schöne Arbeiten.

    Daniel hat recht - es wird Zeit für die nächste Stufe: Eigene Klingen. Entweder Schmiedekurs oder Stockremoval (ist aber nur meine Meinung). Dann wären auch z.B. differenzielle Härtungen möglich.

    Viele Grüße

    Gerhard

  • Hallo Leute,

    vielen, vielen Dank!

    Anscheinend habt ihr mehr Vertrauen in mein handwerkliches Können als ich, denn irgendwie fühle ich mich noch nicht bereit für eigene Klingen. Leider wird es auf absehbare Zeit auch erst mal nix, ich will hier in der Mietwohnung nicht auch noch anfangen mit Klingenschleifen und das Härten abzugeben kommt nicht in Frage. Wenn dann möchte ich auch das gern selbst machen, klingt wahrscheinlich blöd, wenn man mit fertigen Klingen arbeitet...

    Aber ich gebe zu, der Gedanke kam mir in letzter Zeit schon oft und ich werde es auch irgendwann realisieren, aber eben nicht so schnell. :sorry:

    Ich hoffe es ist also erst mal in Ordnung, wenn ich hier weiter mit fertigen Klingen arbeite. Ist auch eine Herausforderung, mit dieser Ausgangslage ein stimmiges Messer zu bauen. Ich will noch Horn ausprobieren, bei den Scheiden möchte ich gern was mit Holz oder Horn für die Klinge machen, es steht also noch ein bißchen was auf der Liste.

    Die Daten der Messer reiche ich hier gerne nach:

    Polar Redwood:

    • Klingenlänge: 78mm
    • Länge Griff: 108mm
    • Klingenstärke: 3mm
    • Klingenhöhe: 20mm
    • Gewicht Messer: 81g
    • Gewicht gesamt: 121g

    Polar Maserbirke:

    • Klingenlänge: 81mm
    • Länge Griff: 105mm
    • Klingenstärke: 3mm
    • Klingenhöhe: 23mm
    • Gewicht Messer: 107g
    • Gewicht gesamt: 159g

    YP Taonta Padouk:

    • Klingenlänge: 80mm
    • Länge Griff: 112mm
    • Klingenstärke: 4mm (verjüngt sich zur Spitze hin)
    • Klingenhöhe: 21mm
    • Gewicht Messer: 90g

    @khayman Ich war auch lange Zeit kein großer Freund vom Scandi-Schliff, aber seit ich die finnischen Klingen kenne, bei denen wenigstens die Hälfte der Klingenhöhe mit dem Anschliff versehen ist, hat sich meine Meinung geändert. Am besten finde ich derzeit die Klingen von YP Taonta, da gibt es auch Versionen, da geht der Anschliff fast über die gesamte Klingenhöhe (timantti). Es gibt keine Sekundärfase sondern es geht flach auf Null und das ist beim Schnitzen echt der Kracher. Außerdem verjüngen sich die Klingen zur Spitze hin. Das ist für mich schon nah am Ideal.

    Schönen Gruß

    Frank

  • Hallo Frank
    Für den Anfang spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, die Klingen zum Härten zu geben. das machen viele so. Wenn du sie z.B. Jürgen Schanz oder einem anderen Messermacher gibst, der weiss wa er macht, passt auch die Wärmebehandlung.
    Ich hab auch mit der Feile angefangen und nicht mit dem BS.

    Also los, ran an die L... eee den Stahl.

    Gruss Heiri

  • Komm schon Frank ^^ , sich aus falschen Stolz selber Steine in den Weg zu legen passt nicht zu dir!
    Dazu sind deine Griffe und Lederscheiden zu gut gemacht :thumbsup:
    So ein Scandi-Schliff ist auch mit der Feile ruck zuck gemacht, jedenfalls rate ich von einem Härteofen im Wohnzimmer eher ab!
    Ich hoffe du verstehst das nicht falsch...ist ja auch doof wenn wir alle hier auf dich einquatschen.

    Lieben Gruß

    Philipp

  • Ihr seid schon hartnäckig... :D

    @mondberg Ist kein Stolz Philipp, eher der Anspruch es selbst hinzubekommen. Das mit dem Holz und dem Leder hab ich mir auch selbst erarbeitet und ich hab nicht das Gefühl, dass ich damit schon fertig bin. Die Zeit für's Hobby ist leider begrenzt und irgendwo muss man seine Prioritäten setzen.

    Schönen Gruß

    Frank

  • Hallo Frank,
    mach weiter so, deine Messer mit den fertigen Klingen, besonders mit den finnischen sind super. Ich wäre dankbar wenn ich so etwas hin bekommen würde. Da würde ich mir sofort eine YP Klinge in 100mm oder die große Leuku Klinge holen und zwei Messer machen. Für eigene Klingen kommt deine Zeit, keine Frage :thumbup:
    Gruß Jürgen

  • Hi Frank,

    schöne Messer, die Du machst!
    Am Anfang habe ich neben selbst gemachten Klingen auch immer wieder fertige Klingen aus Dänemark verbaut, besonders, wenn es um Damast ging.
    Das hat sich nach und nach fast komplett erledigt, die letzte gekaufte Klinge liegt nun schon Jahre in der Schublade.
    Eine Klinge herauszuschleifen, ist kein Hexenwerk, wenn man ein paar Hilfen oder Vorrichtungen benutzt. Härten dagegen... nö, nix für mich, ich baue ja auch meine Autos nicht selbst, und ein Schutzgasofen paßt definitiv nicht in meinen Keller oder in meinen Geldbeutel. Härtefolie wäre eine Alternative bei rostträgem Stahl.

    Eine Anregung: Wenn Du das Leder Deiner Scandischeiden zur Spitze hin ausdünnst, wird die Spitze eleganter.
    Und zur Naht eine Literaturempfehlung: Havard Bergland, Messer schmieden - eine norwegische Kunst, Hannover 2002, S. 32.
    Dort wird genau beschrieben, wie die Schnittflächen des Scheidenleders angeschrägt werden und wie eine Naht "auf Stoß" gemacht wird. So wird die Naht flach und schön.
    Ggf. kann ich Dir die Buchseite scannen und rübermailen.

    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    danke für die Anregungen und Tipps.

    Das Buch von Havard Bergland steht schon seit längerem auf meinem Wunschzettel, ich werd mir die Seite also mal genauer anschauen, wenn ich es dann da habe. Für das auf Stoß nähen habe ich auch schon von Risto Mikkonen und im Buch von Thomas Löfgren Anleitungen gefunden. Ich gebe zu, dass meine Variante schneller geht, da ich nicht jeden Abschnitt des Messers erst vermessen muss um das Schnittmuster zu erstellen. Außerdem denke ich, dass durch den "Überstand" an Leder die Naht nie irgendwo scheuern kann und demnach ewig hält. Aber ich werde mich trotzdem mal an der passgenauen Variante versuchen.

    Das Ausformen der Spitze würde mit dünnerem oder ausgedünntem Leder auf alle Fälle leichter gehen, dass werde ich beim nächsten Mal auf alle Fälle versuchen.

    Da im neuen Haus auch eine eigene Werkstatt für mich abgefallen ist, rückt das mit den eigenen Klingen auf jedenfall immer weiter vor auf meiner to-do-Liste. Das ich die ersten Versuche dann erst mal härten lasse, steht außer Frage. Wobei ich schon vor habe, irgendwann auch mal selbst den Versuch zu wagen. Da ich eh lieber die rostende Fraktion benutze, sollte sich das realisieren lassen.

    Ihr werdet jedenfalls die Ersten sein, die es zu sehen bekommen.

    Noch allen schöne Restostern.

    Gruß
    Frank