• Liebe Moderatoren, falls das Thema hier fehl am Platze ist, bitte veschieben. Danke!


    Hallo zusammen,

    auch auf die Gefahr, mich als "Newbie" unbeliebt zu machen ... aber: Kann man / bringt es etwas, Sensen aus dem Baumarkt zu dengeln?

    Bei meinen Eltern fliegen zwei solcher Baumarkt-Sensen mit metallenem Wurf herum, beide noch aus DMark-Zeiten (Preisschildchen kleben noch dran), wenn auch etwas mitgenommen (Scharten im Sensenblatt). Eine könnte man vielleicht noch irgendwie schärfen (entsprechender Wetzstein ist vorhanden; ansonsten kennt sich mein Vater auch mit dem Schärfen von Messern aus und hat entsprechende Gerätschaften - allerdings bspw. keinen der verschiedenen Sensen-Dengelapparate). Nun habe ich andernorts im Internet gelesen, dass solche Billigsensen gar nicht dengelbar wären. Ganz zu schweigen davon, dass natürlich "gescheite" Sensen mit an Körpergröße angepassten Wurf und verstellbaren Griffen sowie einem hochwertigen Sensenblatt besser wären - aber ich will es einfach erst einmal versuchen mit dem Mähen per Sense; eine "gescheite" Sense kann es ja dann vielleicht immer noch später werden.

    Wenn also jemand einen Tipp hat, wie man so eine olle Sense auf Vordermann bringen kann, immer her damit.

    Vielen Dank für eure Antworten!

    "On a large nail driven into the tent pole at the entrance was suspended a sword-belt supporting a long sabre, a pistol in its holster and, absurdly enough, a bowie-knife. Of that most unmilitary weapon it was the general's habit to explain that it was a souvenir of the peaceful days when he was a civilian." Ambrose Bierce, "Parker Adderson, Philosopher"

  • Naja mach mal ein Bild davon, das würde helfen....

    Ich denke schon das mann die Dengeln kann... wenn man es kann! ist nämlich nicht einfach!

    Ich habe mir das mal zeigen lassen von einem alten Hirten hier im Dorf, der das noch gelernt hat... Und habe so auch schon Neue Sensen bearbeitet, war kein Problem.

    Grüße Wastl.

  • Das sehe ich auch so! Mein alter Jagdherr hat mir auch unterschiedliche Sicheln gedengelt und es hat funktioniert. Die eine war aus einem weicheren Material und es ging super, war auch eine ganz Alte, die neuere war mal geschiffen und aus einem härten Material, hat etwas mehr Arbeit gemacht und hat aber auch funktioniert. Man muss das Material entsprechend treiben, dann funktioniert es auch mit allen Sicheln oder Sensen und es rentiert sich alle mal. Nur jemanden finden der es einem zeigt oder macht wird immer schwieriger
    Gruß Jürgen

  • Vielen Dank für die bisherigen Antworten!

    Foto kann ich derzeit keins anbieten, da ich nicht vor Ort bin.

    Mit Dengelamboss und Dengelhammer ist es wohl schwieriger - was ist aber mit Schlagdengelapparaten?

    Grüße

    "On a large nail driven into the tent pole at the entrance was suspended a sword-belt supporting a long sabre, a pistol in its holster and, absurdly enough, a bowie-knife. Of that most unmilitary weapon it was the general's habit to explain that it was a souvenir of the peaceful days when he was a civilian." Ambrose Bierce, "Parker Adderson, Philosopher"

  • Auf die Gefahr hin, dass die Puristen jetzt schreien: :D

    Ich habe mir letztes Jahr den "Dengelmax" von Westfalia geholt, weil ich es mit dem Hammer einfach nicht hinbekomme.
    Ich produziere da eher Sägen als Sensen. ;(
    Das Teil ist nicht schlecht. Seitdem schneidet die Sense auch wieder. Ich denke, wenn jemand richtig dengeln kann,
    wird es besser, bzw. schärfer, aber um die Pferdeweide auszumähen reicht es.
    https://www.westfalia.de/shops/agrishop…Produktdaten+DE

    Viele Grüße
    Jo

  • Hallo...

    Klar funktioniert das mit dem Dengeln...
    Zunächst mal, mit dem Material...
    Dengelhammer mit runden Finnen sind Pflicht, Dengelamboss auch. Es bringt nichts, mit was Flachem eine Sense dengeln zu wollen. Geht auch aber man braucht sehr sehr lange.
    Beim Dengeln macht man ja nix anderes als Kaltverfestigung des Materials. Weil eine Sense ist nicht wirklich hart. Würde auch nichts bringen, weil sie ja eh immer mit dem Boden direkt und indirekt in Kontakt kommt und zu hart würde schnell Scharten oder Risse bringen.
    Man kriegt sie schnell scharf. Aber eben nur wenn sie d ü n n genug ist.
    Es werden auch nur die letzten 3/4mm der Schneide gedengelt, auf keinen Fall mehr, sonst wellt sich das ganze und schneidet nicht mehr wirklich. Die Sense kann man demontieren und nur das Blatt führen oder man hängt sie gut ausblanciert mit dem Wurf an einem Seil an und führt sie dann über den Dengelamboss. Gerade ist Pflicht...
    Dengeln und Hammer in Wasser eintauchen... Hat eigentlich nur den Sinn, durch das Wasser sieht man auf dem Blatt , wo man schon gewesen ist, mit der Finne. Und da das Wasser schnell wieder verdunstet, sieht man dann auch beim 3 oder 4 Durchgang immer, wo man gerade hingetupft hat, mit dem Hammer. Der Schlag - ich mache es so, dass er ein wenig Energie mehr hat, als ob eraus 20cm Höhe runterfällt. Hat keinen Zweck heftig auf einer Sense rumzuklopfen. Gibt Beulen.
    Ja und dann die Frage derFragen, von der Spitze zur Hamme oder umgekehrt...
    Ich glaube soviele wie es " Sensendengler" gibt, soviele praktizieren es so oder so rum...
    Wichtig ist Schlag neben Schlag, der Streifen an der Schneide nie breiter als 3-4mm und niemals versuchen in einem Durchgang fertig zu werden.

    Ich habe für eine "Russensense" Materialstärke ca 0,6mm mal über 2 Sunden gebraucht bis sie mähfertig war. Eine Schinderei, und man ist halb taub hinterher.
    Aber geschnitten hat das das Ding wie der Teufel.
    Ich habe mit dem Teil Rasen gemäht, Ökowiese sozusagen... die Rote, Bild 1775, ich habe sie vom Flohmarkt, der gute Mann wollte zwei Euro haben, sie war beulig und stumpf. Bild 1780 und 1781 zeigt eine Sense, um die hundert Jahre alt...
    Ich hatte sie auch jahrelang in Gebrauch, sie hat auch noch geschnitten, wenn das Gras schon gut trocken stand...

    Jetzt, wo ich umgezogen bin brauche ich beide nicht mehr, für die Dachterassenbegrünung reicht ne Hippe...

    Viele Grüße, Andreas

  • Es geht recht einfach wenn der Dengelamboss eine Finne hat. Mit der Hammerfinne musst Du ganz schön zielen. :D
    Die alten DDR-Sensen und auch die aus Russland waren sehr gut. Also immer rann an die Dinger.
    Gruß Egbert

  • Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!

    So, nun endlich Bilder vom besagten Sensenblatt. Mein Vater hat es an der Schleifmaschine geschärft und ich habe damit bereits im elterlichen terrassierten Garten gemäht – jede Terrasse hat ihren eigenen Charakter mit wechselnder Flora, wobei Brennnesseln und Brombeerranken ein zum Wald hin immer stärkeres Leitmotiv abgeben. Dementsprechend war es auch nicht das Mähen einer ebenen, "lieben" Blumenwiese … Dafür bin ich aber von der Sense positiv überrascht. Ganz abgesehen davon, dass man, im Gegensatz zur Motorsense, auch etwas von der Natur mitbekommt und es nicht rattert und stinkt, hatte ich zudem das Gefühl, dass man ganz gut mit der Sense arbeiten kann (sie nimmt es auch mit Brombeerranken auf) und es nicht unbedingt so viel anstrengender als mit der Motorsense ist - Nachschärfen mit dem Schleifstein nicht vergessen ... Für das letzte Stück (sehr uneben - die Wildschweine hausen da gerne und graben alles um, mehrere liegende Baumstämme) habe ich aber dann doch die Motorsense genommen ...

    Beim Aufräumen des Geräteschuppens habe ich noch zwei Schätzchen gefunden – eine Wildwuchssense mit 50cm Blatt und ein „normales“ Blatt ca. 60cm. Die 50cm habe ich einmal vom gröbsten Rost befreit (sie sah nicht gar so schlimm aus wie die 60cm). Die 60cm werde ich wohl mit einem ebenfalls aufgefunden hölzernen Sensenwurf/-worb/-baum zu Dekorationszwecken herrichten. Für das Wildwuchsblatt und sich das derzeit in Benutzung findende Blatt werde ich aber wohl doch noch einen Schlagdengler besorgen.