Jens Anso Monte Carlo die inneren Werte Zählen

  • So, ich habe endlich ein Jens Anso Monte Carlo bekommen. Natürlich war meine zweite Amtshandlung das Auseinanderbauen des guten Stücks. Die erste Tat war, dem wunderschönen Messerchen die verdiente Schärfe zu geben. Irgendwie kann ich nicht verstehen, warum so viele Messermacher (z.B. Reeve, Fellhoelter, GEC...) nicht in der Lage sind, scharfe Messer anzubieten; selbst die günstigen Messerhersteller können das (z.B. Vic, Real Steal, Böker plus), aber das ist ja jetzt nicht das Thema.

    Das Monte Carlo ist äußerlich perfekt verarbeitet, ich habe keinerlei Mengel oder schwächen festgestellt. Einzig der Clip trägt zu dick auf und die Nase steht zu sehr ab. Wenn man das Messer in die Hose Klippt, ist es eine Frage der Zeit, bis man sich den Innenstoff der Jacke zerstört. Die Rastung des Doppel-Detent-Systems rastet sehr deutlich ein und fixiert die Klinge sicher. Die Klinge hat auch keinerlei Spiel, dazu später etwas mehr.


    Für mich sind vor allem die inneren Werte Wichtig, hier sieht man die wirkliche Verarbeitungsqualität. Das Monte Carlo lässt sich problemlos zerlegen. Die Detent-Spangen sind recht stramm, so dass die Schalen von selbst auseinandergedrückt werden. Die Washer sind aus Teflon. Ich bin da etwas hin und her gerissen. Phosphorbronze Washer wären eleganter, aber Teflon tut es auch. Die Washer wurden per Hand ausgeschnitten, was man an der unregelmäßigen Form erkennt. Auch die inneren Werte sind auf aller höchstem Niveau und ich habe nichts zu bemängeln. Normalerweise bevorzuge ich Messer mit Pivit-Bushing, da ich nicht groß die Klinge einstellen will. Das Monte Carlo hat kein Pivit-Bushing, aber die Passform und die Toleranzen der Achsschraube ist so gewählt, dass man die Achsschraube gut festdrehen kann, ohne ein feststehendes Messer daraus zu machen. Die Achsschraube habe ich handfest gedreht und die Klinge läuft weich und leicht.

    Beim

    Beim Zusammenbauen muss man etwas mehr Fingerspitzengefühl haben, da die Detent-Spangen doch recht stramm sind und der Klingenanschlagspin irgendwie in das passende Loch muss. Das ist etwas fummelig.
    Mein Fazit nach 24 Stunden. Der Wahnsinn und dieses Messer wird meine Sammlung mit Sicherheit nicht mehr verlassen. Ich werde demnächst mal die Härte der Klinge messen. Hoffentlich ist die Klinge auch ausreichend hart.

    So, ich habe heute mal die Härte der Klinge bestimmt. Was soll ich sagen, Jens versteht sein Handwerk voll und ganz, die Klinge hat 61 HRC.

  • Hallo Tammo,
    Glückwunsch zu deinem neuen Messer und Danke für deinen sehr schönen und Aussagekräftigen Bericht.
    Das Messer macht einen sehr stimmigen Gesamteindruck. Das mit dem Clip ist blöd, aber ich finde ihn auf den Bilder cool.
    Zu den Washer: Ich finde Phosphorbronze auch besser als Teflonwasher, aber begründen kann ich diese Vorliebe auch nicht............
    Ich hoffe, das du es zum nächsten Stammtisch mitbringst und ich es live sehen kann :)

    Grüße Frank
    Ich kann jetzt auch nur vermuten, was ich damit meine ....

  • Ein schickes kleines Teil hast Du Dir da zugelegt.
    Eben ein typisches, organisches Anso-Design.
    Das mit dem Clip finde ich nicht so schlimm, zumindest das Material passt hier zum Rest des Messers.

    Die Klingenform ist allerdings nicht so meins und ich hätte mir auch die Griffschalen etwas höher gewünscht. Dann käme auch die Nase nicht soweit raus (das hast Du ja auch erwähnt...).

    Viel Spaß mit dem neuen Stück.

    VG
    Marco

    ps: wie misst man denn zu Hause die Härte des Stahls? ?(

    There is a Crack, a Crack in everything.
    That's how the Light gets in.
    (Leonard Cohen)