• Moin,

    in aller Kürze zu meinem Avatar:

    Das französische Messergeschäft Savignac (ein Familienunternehmen der Montariols) bietet einige sehr schöne Modelle. Darunter das Le Roques nach einem Entwurf vom Juniorchef Olivier Montariol.
    Ein schlichter friction folder mit breiter Palette an Griff- und Klingenmsterialien. Meins ist die einfachste Version mit Griff aus Esche und rostfreier 12C27-Klinge.

    Länge geschlossen: 10 cm
    Länge geöffnet: 17,5 cm
    Länge Klinge: 8,5 cm
    davon Schneider: 6,5 cm
    Gewicht: 36 gr

    Durch die Bauart eignet es sich nur für ziehende Schnitte und - mit etwas Übung - Wiegeschnitte, sofern man das Heft dabei auf Zug hält.
    Ich mag es wegen der Santoku-Klinge sehr als Helfer in der Urlaubsküche, oder bei spontanen Einladungen zum Grillen, wenn unklar ist, ob scharfe Messer für den Lammrücken zur Verfügung stehen ;)

    Grüße in die Runde,

    Armin


  • schönes Messer, und tolle Beschreibung!

    Dei französische Messerschmiede kannte ich bis jetzt noch nicht...
    Wie hält denn der Friction bzw. die Klinge? Die Frictionfolder die ich bis jetzt kannte, wurden durch den Griff der Hand stabilisiert, da ist aber am kleinen Franzosen nicht viel!?

    Danke fürs Zeigen
    Gruß Gerd

    ... und immer einen ungeschälten Apfel in der Tasche! :thumbup:

  • Moin,

    clevere Frage!
    Das auffällige Dreieck an der Klingenbasis beim Übergang zum Griff ist einerseits optisches Design-Element (was sicher polarisiert), daneben aber auch praktische Mulde für den Zeigefinger. Was beim Higonokami durch den Klingenüberhang am Rücken geleistet wird, schafft beim Le Roques der Zeigefinger an der Klingenbasis vor dem Griff: Die Klinge lässt sich so präziser führen und klappt nicht unbeabsichtigt zu, weil der Finger dies verhindert. Vorteil gegenüber der Higonokami-Konstruktion: Dadurch, dass mit dem Zeigefinger gesichert wird, kann man eine natürlichere Handhaltung einnehmen und muss den Daumen nicht an so unbequemer Position fixieren.
    Nachteil gegenüber der Higonokami-Konstruktion: Grundsätzlich ist der Zeigefinger weniger abgesichert. Da die Schneide leicht gewölbt ist, könnte man bei zu großer Kraft mit dem Zeigefinger auf die Schneide abrutschen. Andererseits ist ein friction folder ohnehin nicht für größere Kräfte ausgelegt.

  • aha, danke für die Erklärung.... ja, das funktioniert sicherlich ganz gut.
    Das Fictionfolder nicht für die ganz harte Arbeit gefertigt sind ist ja klar.

    Allerdings hatte ich dieses Jahr auf meinem Lieblingsfestival eine ganze Woche "nur" einen Fictionfolder als Camping, Frühstück, Undalleswassoanfälltmesser mit... Ich hatte auf Grund der etwas höheren Sicherheitsauflagen heutzutage extra auf was ganz Simples gesetzt.

    Ich muss sagen, ich habe kein anderes Messer vermisst (zumindest nicht im Gebrauch :whistling: ) und meine Freunde mit denen ich täglich frühstückte hatten sich alle mal den Folder (das einzig wirklich scharfe Messer) genommen. Allerdings war es ein "üblicher" Friction...

    Ich stehe in der letzten Zeit immer mehr auf solche einfachen Messer, Friction, Slippies und die klassischen Backlock... einfacht tolle Messer!

    Viele Grüße Gerd

    ... und immer einen ungeschälten Apfel in der Tasche! :thumbup:

  • Die Frictionfolder die ich bis jetzt kannte, wurden durch den Griff der Hand stabilisiert ...

    Servus allerseits,

    :help: ! Ist das denn dann ein Friction-Folder?

    Friction = Reibung = Ein Folder, dessen Klinge durch Reibung gesichert bzw. gehemmt wird. Dessen Klinge also irgendwie und irgendwo "eingeklemmt" wird. So wie hier oder hier zum Beispiel. Oder verstehe ich grad was völlig falsch? :S

    Viele Grüße
    Marc

    Das Einzige, das wirklich Zukunft hat, ist die Zukunft.

  • Moin,
    ich denke hier geht's um den Klingenüberhang, der bei den meisten friction foldern ein ganzes Stück auf den Griffrücken ragt und da entweder mit Daumen (bspw. Higonokami) oder ganzer Hand fixiert wird, wenn der Überhang lang genug ist. Higos sind ja meiner Erfahrung nach meist nicht fest genug um nur durch die Reibung 'sicher' offen zu stehen. Das Le Roques schon -und Opinels meist auch. Insofern wären Le Roque und Opinel wirklich durch Reibung offen gehalten, Higo nicht, fällt dennoch unter die friction folder Kategorie.
    Korrigiert mich gerne!
    Grüße,

    Armin

  • Servus Armin,

    ein Higonokami wäre für mich erst einmal nur ein Baumuster. Typisch (neben vielen anderen Dingen wie Klinge, Griff etc.) ist, dass es keinen expliziten Locking-Mechanismus hat. Es könnte ein friction folder sein, wenn es eine Reibungshemmung hat (durch eine entsprechend enge Passung im Gelenk), es kann aber auch keine Hemmung haben, dann wäre es streng genommen ein penny knife oder peasant knife (wozu es m.E. im Deutschen keine rechte Übersetzung gibt, ein Bauernmesser ist was anderes, Hirtenmesser passt auch nicht, da i.d.R. mit Rückenfeder und eher mediterran und sowieso kein stehender Begriff in unserem Sinne hier).

    Und wenn so ein Messer ein bisserl hemmt, würde ich das eher als Öffnungssicherung interpretieren denn als Reibungshemmung... ;)

    Neben der engen Passung im Gelenk kann die Reibungshemmung eines friction folder ja auch über den von Dir zitierten Klingenüberhang = die Angel hergestellt werden. Diese muss dann nicht vom Daumen fixiert werden, sondern "verklemmt" sich im Griffrücken und vergrößert damit die Reibungsfläche. Siehe oben den Link zum Dozorme Capucin. Wenn das gut gemacht ist, muss man nichts festhalten, es sei denn, man stellt gewagte Experimente mit der Klingenspitze an (wozu solche Messer ja ohnehin eher nicht geeignet sind).

    Ich denke, die Begriffe gehen hier vielleicht einfach etwas durcheinander und werden im langen und stillen Einvernehmen unter uns Messerfreunden nicht sauber benutzt...? ?(

    Viele Grüße
    Marc

    Das Einzige, das wirklich Zukunft hat, ist die Zukunft.