• .....
    Ich denke nicht, dass "die Inspiration" mit einer Idee zu bezeichnen oder zu vergleichen ist.
    Die Inspiration findet früher statt.
    Irgendwo im Universum unseres baren Unterbewusstseins wird eine Art Licht oder Impuls ausglöst welcher eine unbestimmte Zeit benötigt auf dem Weg in unser Bewusstsein.
    Dort beginnt der Vorgang des Manifestierens der sich mit der Materialisierung vollendet.In diesem Vorgang sind diese nach hinten verwiesenen Ideen von grossem Einfluss, sehr hilfreich und substanziell wichtig.

    Dieses Messer ist meine erste und älteste manifestierte Idee für ein Tempelmesser.
    Es war mir einige Jahre nicht möglich diese Form im Geiste und auf dem Papier so zu visualisieren und darzustellen, dass ich wirklich wusste wie es in der Linienführung funktionieren wird.
    Bis zu dem Punkt, an dem ich mir endlich im Klaren war wie die Linien Sinn machten, fliessen konnten und sich auch noch einem Zweck unterordneten hat es wiederum Jahre gedauert.
    Ebenso lange um herauszufinden und letzten Endes zu entscheiden, wie ich es handwerklich materialisieren, umsetzen konnte....der ganze, wie oben beschriebene Vorgang betrug bei diesem Messer etwas mehr als ein Jahrzehnt.

    Eine interessante Erkenntnis ist, dass diese grossen Zeiträume aus einem emotionell farbigen Gemälde eine emotionell genauso wertige Kohle-Zeichnung gemacht haben,.....übrig blieb die Stimmung ...und diese ist der Inspiration meines Empfindens am nächsten verwandt.

    Zum "Zeichnen" dieses kleinen Kämpfers aus historischen Zeiten benötigte ich antikes, finsteres und neutrales Material......Kugellager-Stahl, Eisenholz und Kupfer dienten mir dankbar ein weiteres Mal als Kohlestift.

    möge die Zeit euch dienlich sein :box:

    Gruss Daniel


  • Mensch Daniel, da hat dir die Inspiration ja wieder was Dolles mit auf den Weg gegeben. Diese Scheide! Die Klinge, der Griff! Ungewöhnlich, fantastisch....., ok, der Knubbel am Griffende irritiert mich im Moment. Aber gegen das Unterbewusstsein ist Ratio immer der Verlierer.
    Der Boxer scheint wirklich Fliegengewicht zu sein, gibts du uns noch ein paar schnöde Daten?

    Gruß
    Burghard

  • Das ist Kunst, handwerkliche Meisterleistung und Funktion in einem. Wie Du die Zwinge nur so hinbekommen hast...Wahnsinn...ich rätsele ja aus wie vielen Teilen die besteht...nein sags nicht...die Faszination des Unbekannten soll bestehen bleiben ;)
    Dann die Klinge...starker kräftiger Kämpfer..ein wahrlicher Boxer.
    Das Einrasten in die Scheide stell ich mir als Stille einleitendes Geräusch nach dem Kampf vor...
    ...und der Boxer zieht vondannen...

    Salve!

  • Wie krass ist denn dieses Messer Daniel???

    Damit zeigst Du uns eindrucksvoll, dass Dein Verständnis von Messerdesign in so ganz anderen Sphären spielt.

    Ich bin so geplättet. An dem Messer gibt es viel zu entdecken, ohne dabei bunt und überladen zu sein.

    Jeder kann hier Mokume und Da blingbling an ein Messer schrauben. Aber ob das nachher dann stimmig ist, ist oftmals hart an der (Schmerz-) Grenze.

    Hier sieht man, wie atemberaubendes Messerdesign entsteht.

  • Moin Daniel,

    ein Messer, hinter dessen Entstehung ein jahrzehntelanger, mehr- und tiefschichtiger Prozess steckt, darf nicht nur, sonder muss vielleicht sogar irritieren. Herausfordern, anregen. Und das tut es.
    Dieses Werk werde ich noch etliche Male anschauen (müssen), und allein das zeigt, dass Du da etwas einzigartiges geschaffen hast. Respekt.

    Gruß,

    Nick

  • Geil geworden

    Ich kann das voll verstehen, dass einem gewisse Ideen einfach Jahre im Kopf rumspuken. Lange ist die Zeit nicht reif für die Verwirklichung. Man schiebt das in die Tiefe , holt es wieder vor und irgendwann macht man dann einfach. Ich bastel auch gerade an so einer kleinen Idee.

    Liebe Grüße Thomas

  • Puh, dass haut mich echt um.

    Das ist echt großes Kino, wie du hier unser aller Lieblingswerkzeug interpretierst. Die ungewöhnliche Form, die absolut geniale Scheide, die stimmigen Materialien: KUNST aber ohne das es gekünstelt wirkt. Es ist am Ende immer noch ein Messer, was sich sicherlich prima als solches benutzen lässt.

    Danke für's teilhaben lassen!

    Schönen Gruß

    Frank

  • Hallo Daniel,
    Ungewöhnlich auf den ersten Blick, aber dann erst mal an einenThai boxer gedacht.
    Starke Beine (Klinge) ,schmale Hüfte und der Kopf, Griffende für den finalen Hieb an die Glocke.
    Danach macht es klack und es liegt in Eisenholz fest.
    Bis denne
    Ingo

  • Vielen Dank für das Lob an diesem, mit Sicherheit etwas unorthodox zu betrachtenden Design.

    Dies bringt demnach zu Folge auch wieder einige brilliante Beiträge von euch mit sich, die mich zur Erkenntnis führen, dass dieses Forum nicht nur grossen Wert im archivieren meiner Arbeit bringt, sondern auch im Bereich der Kommentare.
    Seit einigen Messern drängt sich mir der Gedanke auf, diese Kommentare irgendwann einmal zu sammeln und zu archivieren.
    ....sind sie doch einer der wichtigsten Faktoren den "Motor" freudig laufen zu lassen. :happy:

    Meinen herzlichen Dank dafür!

    .....und fast hätte ich wieder die Daten vergessen: ...Klinge misst 90 mm und die Gesamtlänge beträgt 190 mm.

    Ein erholsames Wochenende euch allen :beer: ..... :cookie:

    Gruss Daniel

  • Hallo Daniel,
    das mit der Inspiration kenne ich nur zu gut. :D
    Das Messer ist Dir absolut gelungen! Und es passt genau zum Hintergrund. Die Durian sind ja genau so ungewöhnlich. :D
    Ein Kunstwerk mit Alltagstauglichkeit! :thumbsup:
    Danke für´s zeigen.
    Gruß Egbert

  • Das ist kein Messer, das ist ein Werk....

    Das trägt einen fort von der Vorstellung die normalerweise im Kopf ist, und das ist es was passieren muss!

    Meine Gedanken waren auch direkt das es ein Teil einer Faust ist die sich durch die Massen an Feinden schlägt und in beide Richtungen austeilt....

    Genialer Schlag Daniel!!!!

  • Thai Goo würde das auch gefallen! :greenbiggrin: ...aber mir natürlich auch sehr!

    Wieder mal Kunsthandwerk mit allerhöchsten Wiedererkennungswerten! Die Größe ist auch sehr verlockend, auch abseits eines Tempels....

    Gruß, Claus

  • Egbert, Micha und Claus....Danke, Jungs!.... :flug:

    Egbert: .... sieht einer Thurian-Frucht ähnlich, ist aber die Fruchtstaude von einer Schraubenpalme (Pandanus odorifer) die hier fast überall entlang Küste und Strand wild wachsen.
    Im reifen Zustand wandelt sich das Grün der Früchte in ein sehr intensives Orange um.
    Odorifer dient zur Parfüm-Gewinning und zum Aromatisieren von Süss-Speisen.
    Verwandte Sorten wie "Pandanus Amaryllifolius" finden in der asiatischen Küche ebenso viel Verwendung

    Gruss Daniel


    Pandan....also........mir schmeckts nicht :greensceptical:


  • Also, Daniel, jetzt wo Du die reife Frucht zeigst.... hast Du natürlich recht.
    Ich habe es für die Durian-Stinkfrucht gehalten. Na ja sind halt hier nicht so geläufig wie Äpfel. :D
    Sehen aber so reif auch ganz hübsch aus. Kann man die essen?
    Viele Grüße
    Egbert

  • Sowas mag ich ja: Dinge, mit denen ich beim ersten Kontakt wenig bis nichts anfangen kann, wo ich aber spüre, dass das wächst. Gibt einige Platten, bei denen es mir so ging. Allem voran die Aenima. Hat gedauert, bis es bei mir zündete. Liegt wömöglich auch an meiner Zentrale.... Egal. Ähnlich ist es bei dieser Arbeit hier. Erst konnte ich einfach wenig mit anfangen. Irgendwie keinen Zugang bekommen. Aber seit der Erstvorstellung schleiche ich um diese Arbeit herum und schaue auf eigenartige Weise fasziniert diese Komposition an. Heute hat es angefangen zu krabbeln. Schon geil, das Teil ! Ich werde es mir weiterhin regelmäßig hier anschauen und erschließen.

    "Wenn man sie kennt darf man getrost die Regeln brechen/ Weil die meisten doof sind, fällt's uns gar nicht schwer/ Nur wer mal aufgestanden ist, der darf sich setzen/ und darum bleiben hier so viele Stühle leer" LOVE A

    Einmal editiert, zuletzt von Orestes (12. November 2017 um 09:23)