Vom Werden der Familie Iru...

  • „Wenn nicht jetzt, wann dann!“ - was nicht mit dem neuen Jahr zusammenhängt; dazu Euch noch alles Gute!

    Nun, mein erstes echtes Custom nimmt inzwischen Gestalt an. Messer nach meiner Vorstellung, vor allem: in meine Hand gebaut! Schicke User sollen es werden. Womit, nomen est omen, der Macher mit Micha Schick zwangsläufig war. Ich schätze seine ungewöhnlichen Arbeiten, sein Gespür für Material und Formen. Die speziellen Shibuichi-Zwingen sind sein Fingerabdruck, sie werden auch meine Messer zieren.

    Ein Besuch, zwei Stunden, dann standen die Entwürfe von kundiger Hand, das Material war gewählt. Über Nacht hatte er aus seiner Stahlvielfalt noch ein passenderes Schätzchen aus dem Regal gefischt, 2552 statt 2519 für das Haumesser. So mag ich‘s.

    Ein Set von drei Messern ist angedacht, sehr unterschiedlich in Größe, Klingenform und Stahl. Aber mit eindeutiger familiärer Identität durch Griff und Zwinge. Eine Familie braucht natürlich einen Namen: irû, „Freund“ in der Sprache der südamerikanischen Guaraní.

    Vom Werden der Familie und ggf. ein bisschen Hintergrund möchte ich nach und nach berichten. Vielleicht gelingt es mir ja, etwas vom Geist und Spannung des WIP zu übertragen. (Vorweg: Die Bilder sind aus der Werkstatt, nicht aus einem gut ausgeleuchteten Studio.)


    Der Erstling: Ka'aguy irû (Waldfreund)

    Ich bevorzuge „kleine“ Messer. Auch der Waldfreund wird klein - in seiner Klasse. Konzipiert, um dem Wald etwas zu entnehmen, aber mit Respekt. Statt Beil oder Säge dabei, schlagen, vorformen, sinnfreie Sinnenfreuden in der Natur. Inzwischen war Anprobe, ein Custom muss in der Hand sitzen wie ein Maßanzug. Schleifen, Probe, schleifen..... Schon mal Padoukstaub geschnuppert? Duftet herrlich wie Gewürz - nur nicht so gesund.....


    Strahlende Augen!
    Bei mir: Wow - Handlage, geiles Werkzeug, super Padouk-Maser!
    Bei Micha: Sieht meine Begeisterung, alles richtig gemacht. Das Feuer für diesen Erstling musste bei ihm erst geschürt werden, jetzt knistert‘s.

    Fortsetzung folgt.

    Gruß
    Iru / Burghard

  • Sers Burghard
    Daumen hoch , das wird was :thumbup: sieht vielversprechend aus !
    Das auf der Zeichnung mit der hochgezohgenen Spitze würde mir noch besser gefallen !

    Gruß Norbert vom Neckar

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

    lasstdistechahlengluehen-3-platz.jpgwanderer_teilnehmer.jpgzombie3.jpg

  • Danke dir, Norbert!

    Jaaa, hatte ich bei Micha auch angesprochen. Sehe ich jetzt auch wieder so. Ein bisschen mehr Spitze könnte es sein. Mal sehen....

    Gruß
    Burghard

  • DER „KLEINE FREUND“ KOMMT


    Meine IRU-Familie wächst. Der große „Waldfreund“ wird einen „Kleinen Freund“ bekommen, auf Guaraní „ Irû Mirî“. Nur ca. 17 cm klein wird er das schnittige Gegengewicht zum Hauer. Für Micha eine gewöhnungsbedürftige Größe, aber im Schnitt haben beide Messer dann sein gängiges Format. :D


    Ich liebe diese handliche Größe, die in der Hosentasche verschwindet. Und diese Super-Klingenform ist es für mich alles andere als biederer Standard. Eines der beiden darf dann mal mit in die Heimat der Namensgeber. Meine Spannung und Vorfreude steigt.

    Ein bisschen Hintergrund für Interessierte:
    „Freund“ / „Iru“ hat für mich einen besonderen Klang, denn aus einem beruflich Kennenlernen ist eine langjährige innige Freundschaft geworden. Weit weg in Argentinien. Und diese Freundschaft hat uns Türen in einige Dörfer der Guaraní im Norden von Missiones geöffnet. Wo unser Freund zunächst als Schul-, dann Dorfpate zum - na was? - Freund mutierte, den Communities hilft und berät.

    „Nande Iru“ ruft die umkreisende Kinderschar mir zu, wenn ich durchs Dorf gehe, „Unser Freund“, das geht ins Herz. Genauso, wie die tiefen Eindrücke aus ihrer völlig anderen Welt, zwischen unglaublich fröhlichen, befreiten Kindern und später lethargischen Erwachsenen. Bildung ist ein Schlüssel, Bewahrung der Identität der andere - womit ich wieder beim beratenden Freund wäre.....

    Naja, gibt hier ja ein Unterforum „Reise“, irgendwann mal mehr....

    Gruß
    Burghard

  • Fast fertig......


    FERTIG! Ich bin hin und weg! Beide liegen sowas von satt in MEINER Hand. Beide Messer treffen bestens meine Erwartungen und Hoffnungen. Der Hauer ist in seinen Dimensionen sicher ungewöhnlich, nennen wir es Spleen von mir. Oder vorweg genommene „Mach-mal-Machete“.


    Besonders gespannt war ich auf den kleinen „Iru Miri“, der ja mit bevorzugter Größe zu meinem EDC avancieren soll. „Vertraust Du mir?“, fragte Micha hinsichtlich Proportionen. Klar! Und wie er das hinbekommen hat. Schmuckstück mit Klinge, mit der Hand verschmelzend.

    Schneiden und schnitzen können sie auch, aber das werde ich noch ausdrücklich testen können.
    Endgültige Daten:
    Ka'aguy irû: KL 23, GL 36 cm, Dicke 5 mm
    Irû Mirî: KL 8, GL 18 cm, Dicke 2,5/2,7 mm (hab glatt vergessen nochmals messen zu lassen)

    Hier erstmal: Danke, Micha für die großartigen Werke! :thumbsup::thumbsup:

    Heute durften sie schon mal mit, ein paar Äste kappen. Der Baum lag aber schon, Opfer der wilden „Friederike“.

    Gruß eines Begeisterten...
    Burghard

  • Der Micha hat meinen Geschmack voll getroffen und deinen offensichtlich auch.
    Mit diesen beiden Begleitern bist du in der „Wildnis“ für alle Fälle gut gerüstet.
    Viel Spass mit den tollen Schneidwerkzeugen.

    Gruss Heiri

  • Schon mal ein kleiner Gruß aus Argentinien. Irû Mirî ist dabei, das Haumesser schien mir doch zu gewagt. Die Ansiedlungen der Guaraní haben wir bereits hinter uns, aber auch in der Aymara-Sprachfamilie der Anden ist es einfach nur eines: ein TOLLES MESSER. Obwohl: stechen können die Kakteen besser.

    Burghard

    Einmal editiert, zuletzt von IRU (22. April 2018 um 02:51)