• Es waren die inspirierenden Berichte frz. Folder von tarrot/Axel, die mich mal wieder zu einem meiner „Franzosen“ greifen ließen, dem 5 Coqs von Fontenille Pataud. Die lanzettförmige Klinge finde ich sehr nützlich, insbesondere beim Speisen. Einer Leidenschaft, die man unseren Nachbarn ja immer noch nachsagt. Zudem kommen diese Messer sehr sozialverträglich daher. Gut, Spargel im Restaurant zerlegen ist nun kein spannendes Fotosujet. Aber wofür hat man sein Archiv?

    Ein halber Broiler gegen fünf gallische Hähne, da steht der Sieger von vornherein fest: das YSSINGGEAUX.

    Yssinggeaux, ein Ort in der Auvergne, übersetzt aus dem lokalen Dialekt = 5 Coqs, jene 5 Hähne des Messermodells.

    Die Verknüpfung alter Messertradition mit der Moderne hat sich die Manufaktur FP auf die Fahne geschrieben. Und mit ihrem "5 Coqs" auf die Spitze getrieben. Klingenaufschlagstop, Taillock - durch Druck auf den Hahnenkamm wird entriegelt!

    Die Perlmuttzierde auf der Feder dürfte konsequenterweise ein Hühnerauge sein.

    Nur der Duft ist weder Broiler noch Federvieh, sondern würziger Wacholder!

    Gruß
    Burghard

  • Hallo Burghard,
    ja die Franzmänner haben bekanntlich Stil. Das sieht man auch an diesem schönen Messer.
    Als Schmied kaufe ich generell keine Messer, bis auf eine Ausnahme, ein Deejo, ebenfalls mit Wacholder. Selbst nach Jahren muss man nur ein bisschen reiben und schon ist dieser geniale Geruch da.

    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


    Blood, Sweat and Musclecat!

    zombie2.jpg

  • Vielen Dank, lieber Burghard, für diese schöne und "artgerechte" Vorstellung des 5 Coqs :thumbsup:

    In der Tat eines der schönsten und pfiffigsten Messer, die FP herstellt.

    Beste Grüße
    Axel

    P.S. Wenn Du gestattest, würde ich die Tage gerne ein Bild von meinem in Deinem Thread zeigen. Wäre das okay?

  • Lieber Burghard und alle Freunde der französischen Messer,

    das 5 Coqs ist für mich eines der schönsten Messer, die unter der Ägide von Gilles Steinberg von der Fontenille Pataud in Thiers hergestellt werden.
    Wie kaum ein anderes der vielen anderen, nach den typischen Merkmalen der regionalen Vorbilder gefertigten Messer besitzt es liebevoll herausgearbeitete
    Details, wie etwa hier den von Burghard schon erwähnten Hahnenkamm, der gleichzeitig der Griffigkeit bei der Entriegelung des als Backlock gefertigten Messers dient:


    Zusammen mit der durch eine Hülse eingefasste Klingenachse und dem leicht gekröpftenGriffende ergibt sich quasi das Gesicht des Messers: Der seitlich betrachtete Kopf eines Hahnes samt Schnabel.
    In Kombination mit dem sehr strukturstarken Bocote wirkt das "Gesicht" des Hahnes sehr plastisch, sehr real:

    Mit ein wenig Phantasie lässt sich die Guillotage auf dem Rücken des 5 Coqs gar als "Federkleid" identifizieren:


    Und wird in nicht zu verkennender Weise dann noch durch die Gravur auf der Klinge, die im Übrigen aus dem neueren Sandvik 14C28N besteht, ergänzt:


    Fontenille Pataud liefert das 5 Coqs in einem zwar einfachen, aber sehr gut verarbeiteten Säckchen aus Wildleder aus:


    Von der Verarbeitung her ist das 5 Coqs ohne Fehl und Tadel. Insbesondere die Klinge ist schon werksseitig sehr, sehr scharf ausgeschliffen, was ja bei Weitem nicht immer der Fall ist bei französischen Messern.


    Abschließend noch einige Bilder dieses liebenswerten Alltagsbegleiters, der hoffentlich auch Eure Sympathie weckt:


    Am Ende meines Weges heute bei der Aufnahme des 5 Coqs hat leider nur der Hahn gefehlt.
    Nun gut. Ich habe dann einfach fotographiert, was sich uns mindestens ebenso wehrhaft in den Weg gestellt hat :D


    Beste Grüße
    Axel

  • Lieber Axel,
    Na, das nenn ich eine gelungene Ergänzung. Mehr als das, voller Empathie in Wort und Bild. Hätte ich nicht schon eines, du hättest mich nun vollends überzeugt......
    Das Bocote kommt tatsächlich dem Gefieder nahe, durchgängiges Design würde ich sagen. :thumbsup:

    Viel Freude weiterhin an deinen „Franzosen“.

    Burghard

  • Vielen Dank Euch beiden für das sehr nette Feedback und allen anderen für die Buzzer zum 5Coqs :)

    Sicherlich ist es Eurer Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass die Unterschrift unter dem Symbol und dem Wort 5Coqs auf der Klinge "Cortial" lautet.
    Was es damit auf sich hat, das ließ mir keine Ruhe.
    Als Erstes dachte ich, ob es vielleicht etwas mit "Cordial", also "herzlich" auf Französisch zu tun haben könnte; würde ja schon irgendwie zu dem Messer passen...

    Jedoch weit gefehlt!

    Laut Wiktionary ist dieses Wort aus dem Dalmatinischen, also der Sprache Dalmatiens, und entstammt etymologisch dem Lateinischen Wort "Cultellus", was nichts anderes bedeutet als "Kleines Messer" :)

    Passt ebenso :D

    Schönes Wochenende
    Axel