Schleifarbeiten nach dem Härten

  • Hallo Gemeinde,

    Ich baue gerade ein Santoku Messer aus 1.2235 Monostahl. Ich werde die Schneidkante bis etwa 0.4mm ausschleifen und danach Härten.
    Bisher habe ich meine Messer immer mit 0.4mm gelassen und dann direkt die Sekundärschneide angebracht.
    Ich habe aber jetzt nach vielem Lesen im Internet festgestellt, dass meistens die Schneide nach dem Härten noch weiter ausgeschliffen wird.
    Nun meine Frage.. Funktioniert das mit einem Metabo BS 175, wenn ich nach jedem Zug übers Band kühle? Ich habe da das Problem, dass die Bandgeschwindigkeit nicht regelbar ist. Die genaue Bandgeschwindigkeit kann ich leider nicht sagen aber der Motor läuft mit 2980/min.
    Meine zweite Frage wäre wie dünn wird ein Küchenmesser ausgeschliffen? Ich habe an etwa 0.1mm gedacht.
    Falls die Methode nicht funktionieren sollte, gibt es eine andere Möglichkeit nach dem Härten zu schleifen?

    Ich bedanke mich für alle Antworten im vorraus und entschuldige mich direkt mal dafür, dass ich ganz neu zu euch gestoßen bin und direkt Fragen über Fragen habe. :/^^

    Bilder meiner Arbeit kommen nach =)

    Beste Grüße
    Lukas

  • Moin,

    das Ausschleifen nach dem Härten funktioniert mit diesem Bandschleifer, wenn du ohne Handschuhe arbeitest und das Messer regelmäßig kühlst. Es wird aber ein wenig Zeit und Geduld in Anspruch nehmen.
    Für ein Küchenmesser (besonders für Zwiebeln) ist es sinnvoll bis 0,1 mm oder sogar noch weniger zu schleifen.

  • Hallo,Lukas!
    Warum tust Du dir das mit den 0.4mm auf 0.1mm nach dem Härten an? Ich gehe meistens vor dem Härten auf 0.2mm und bringe die Schneidfase bis auf 400er in Form. Dann Härteschutzlack oder Folie und nach dem Härten nur mehr die Feinarbeit.
    Mit dem BS175 habe ich auch meine ersten Messer gebaut - ungeregelt und recht schnell ist damit am gehärteten Messer nur mit höchster Vorsicht zu arbeiten, wie Gedan schrieb, dauernd kühlen und immer schön die Finger am Metall lassen..
    Wenn Dir das Finish mit einem 180er Band reicht, ok - aber 60er oder gar 36 auf gar keinen Fall. Wie gesagt, ich arbeite für das Finish mit wesentlich feineren Körnungen, kann aber meinen BS auch in der Geschwindigkeit runter regeln.
    Beste Grüße,
    Rainer

    Blaupfeil - the sky is the limit..

    1-participant.jpggentleman-messer-contest-champion.jpgaxt-gold.jpgwanderer1.jpg

  • Hi Rainer,

    mittlerweile frage ich mich das auch. :D WAAARUM?
    nunja. Ich meine nicht das Band als Finish. Eher mit was ich am wenigsten Hitze erzeuge. Das Messer wird sowieso zum Schluss bis 1000 längssatiniert.
    Ich habe jetzt die Methode mit nem nagelneuen 36er Band, wenig Druck und viel kühlen.
    Mit diesen Gegebenheiten wird das Messer nicht wärmer als gefühlt 40°C.

    Nach gut einer dreiviertel Stunde bin ich jetzt von 0.4mm auf rund 0.25mm runtergekommen.

    Das nächste mal werde ich wohl auch direkt 0.2mm mit Schutzlack testen. :thumbsup:

    Beste Grüße
    Lukas

  • Ok, Lukas, das macht natürlich für minimale Wärmeentwicklung am meisten Sinn mit dem 36er - dann von Hand auf 1000er, ist halt ein Haufen Arbeit. (Übrigens am Rande: wenn Du von so grober Struktur starten musst, kannst Du auch Steine in aufsteigenden Körnungen verwenden, z.B. von Boride)
    Viel Erfolg, ich bin schon gespannt auf das Messer!
    Beste Grüße,
    Rainer

    Blaupfeil - the sky is the limit..

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  • Hallo Lukas
    Ich fange auch immer mit 36er Bändern an und gehe dann bis zum 240er herunter, den Rest mache ich von Hand. Ich benutze dazu eine einfache Kühlvorrichtung, aber es geht bestimmt auch ohne. Wichtig sind richtig scharfe Schleifbänder.
    Ich finde 0,2 mm zum Härten von Küchenmessern sehr wenig, vielleicht geht es wenn man mit Aluplatten abschreckt.
    Meine Erfahrungen machte ich allerdings mit rostfreiem Stahl, vielleicht funktioniert es mir Kohlenstoffstahl wegen der tieferen Härtetemperatur.

    Hier ein Bild von meinen ersten Küchenmesserrohlingen, wie ih sie von der Härterei zurück bekommen haben. :D


    Gruss Heiri

  • Hallo Lukas
    Ich fange auch immer mit 36er Bändern an und gehe dann bis zum 240er herunter, den Rest mache ich von Hand. Ich benutze dazu eine einfache Kühlvorrichtung, aber es geht bestimmt auch ohne. Wichtig sind richtig scharfe Schleifbänder.
    Ich finde 0,2 mm zum Härten von Küchenmessern sehr wenig, vielleicht geht es wenn man mit Aluplatten abschreckt.
    Meine Erfahrungen machte ich allerdings mit rostfreiem Stahl, vielleicht funktioniert es mir Kohlenstoffstahl wegen der tieferen Härtetemperatur.

    Hier ein Bild von meinen ersten Küchenmesserrohlingen, wie ih sie von der Härterei zurück bekommen haben. :D


    Gruss Heiri

    Da geht der Wellenschnitt ja quasi von selbst ;)

    Konnte man die Klingen noch richten oder waren die für die Katz?


    Grüsse

    Endre

  • Also ich schleife sehr viel nach dem Härten. Eine Kochmesserklinge aus C-Stahl hat bei mir vor dem Härten noch locker 1mm an der Schneide und der Schliff geht nur bis zur Hälfte hoch. So kann ich falls es zu Verzug kommt leicht richten, ich habe ja noch Referenzflächen. Außerdem habe ich keine Probleme Verzunderung oder Entkohlung.
    Mit den richtigen Schleifbändern lässt sich C-Stahl im harten Zustand angenehm schleifen, man spürt besser wo man schleift und hat allgemein mehr Kontrolle. Je dünner die Klinge wird, desto langsamer das Band. Anfangs aber mit guter Geschwindigkeit, kein Problem bei groben Bändern. Ich nehme nur keramische Bänder, K40 bis 2/10 vor Endmaß, dann K80, 120, 240 und der Rest per Hand.

    Ich denke es wird auch kein großes Problem sein, das mit einem unregelbaren BS zu machen. Einfach gute scharfe Keramikbänder, den Daumen nah an der Schneide und abgehts ;)
    Wär mir jedenfalls tausendmal lieber als sowas dünnes zu Härten...der 80CrV2 schleift sich im harten Zustand außerdem völlig problemlos.

  • Es ist vollbracht! :thumbsup:
    Es hat alles wunderbar funktioniert. Danke an jeden von euch!
    Also ich habe jetzt 0.4mm vor dem Härten geschliffen. Danach gehärtet.. Das Messer hat sich leicht geworfen über die ganze Länge. War aber kein Problem. 2-3x mit dem Hammerstiel gedrückt und es war gerade.
    Danach mit K36 auf ca. 0.1mm geschliffen, kurz mit K180 die Riefen beseitigt und dann von Hand geschliffen bis K400.

    Ich werde entweder Heute Abend noch oder Morgen im Laufe des Tages einen Post verfassen im richtigen Unterforum.
    Freue mich schon auf eure Kommentare und auf konstruktive Kritik. ;)

    lg. Lukas

  • Bei mir wird die Klinge in Form geschmiedet - und vor dem Härten mach ich nur die Konturen welche ich im groben nacharbeite - dann die Wärmebehandlung und Härten - hab da aber am Klingenspiegel noch gar nichts bearbeitet.
    dann Nassbandschleifer mit beginnend K36 / 40 / 80 / 180 / 230 / 400 / 600 - gut ist

    Selten daß ich noch von Hand nacharbeiten muss da das Schliffbild völlig ausreichend ist. Schleif so runter bis auf das gewünschte Endmaß. Von Hand mach ich dann eigentlich nur noch die Fase mit Banksteinen.

    2 Mal editiert, zuletzt von west-stahl (7. Juli 2018 um 08:36) aus folgendem Grund: Sorry hat nich funktioniert mit den Bildern - hol das nach wenn ich mehr zeit hab !