Kleines Küchenschwert

  • Oder großes Kochmesser ? Ist für den Namen Schwert noch nicht wirklich so riesig. Klinge 32 cm gesamt 47 cm. Maximalstärke am Rücken am Griff ist etwas knapp 4 mm geht dann aber flott auf 2 mm und konisch runter bis zur Spitze. Maximale Klingenhöhe 55 mm Weitgehend auf Endmass geschmiedet. Stahle sind 2442, 2767, 75 Ni8 und 3505. Angefangen habe ich mit 40 Lagen , das Paket war rund 12 cm hoch. Ausgereckt auf 5 mm und dann 10 Stücke aufeinandergepackt zu 400 Lagen. Ich wollte mal wieder die orange Kastanie vom Ingo nehmen. Da passte jetzt kein Puddel dazu. Ich habe mich daher mal an Shiubuishi gewagt und ein paar alte Münzen eingeschmolzen. Ist aber nicht mein Ding auf Dauer.

    Viele Grüße Thomas

  • Servus Thomas
    das Küchenschwert ist mir viel zu groß , aber denn noch gefällt es mir .
    Der Damast ist klasse und das schöne Griffholz paßt prima dazu.
    Coole Arbeit Thomas :thumbup:

    Gruß Norbert vom Neckar

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

    lasstdistechahlengluehen-3-platz.jpgwanderer_teilnehmer.jpgzombie3.jpg

  • Hallo Thomas,

    ist ein sehr feines Messer geworden, gefällt mir wirklich sehr gut! :thumbsup: Der Damast sieht Klasse aus und auch insgesamt gefällt mir die Materialkombination sehr gut!
    Nur eine Frage dazu: was wird denn hier landläufig unter "Puddel" verstanden? Ist mir jetzt schon öfter unter gekommen, aber keine Ahnung was ihr damit meint... ?(

    Danke!

    LG
    Dieter

  • Puddeleisen bezeichnet ein altes Verfahren um Roheisen zu frischen. To puddle ( rühren ) oder the puddle ( Pfütze) ist ein englischer Begriff. Henry Cort hatte das Verfahren ca 1750 erfunden. Roheisein aus den damaligen Hochöfen war quasi Gusseisen mit deutlich über 2% C. Um es vom C-Gehalt her abzureichern und damit schmiedbar zu machen wurde es in den sogenannten Puddelofen überführt. Dieser hatte die Form einer flachen Wanne ( Pfütze ) und mit einem Gebläse wurde Luft darüber geblasen. Die Puddler ( Rührer ) haben dann mit Eisenstangen die Schmelze solange gerührt und immer wieder neues Gusseisen an die Oberfläche geholt, bis der Kohlenstoff soweit verbrannt war, dass der Schmelzpunkt stieg, das Eisen teigig wurde und damit einen schmiedbaren Zustand erreichte. Diese teigigen Klumpen wurden dann Zug um Zug entnommen und sogleich zu flachen Platten ausgereckt. Dieses Eisen wurden dann ggf weiter raffiniert und erst danach weiter zu nutzbaren Querschnitten verschweißt. ( z.B. Janusstahl hier aus der Gegend)

    Durch dieses Verfahren wurden Schlackereste mit eingerührt und bei dem Anätzen sieht man daher vielfälltigste Rührstrukturen im Eisen. Da steckt für die Leute, die damit heute arbeiten einfach Leben drin.

    Die Puddler schafften zu dritt in einer 12 h Schicht ca. 300 - 400 kg. Das war viel mehr als mit den Verfahren zuvor und damit konnten dann wiederrum die Hochöfen größer werden. Auf diese Art schaffte man zum ersten Mal schmiedbare Eisenmengen zu produzieren, dass z. B. der Eiffelturm oder Brücken oder Zäune und Maueranker wirtschaftlich produziert werden konnte.

    Ca. 1870 etablierten sich dann die neuen Verfahren wie Siemens Martin-Verfahren. Damit konnte man dann 10 to in 20 min frischen und das Eisen war noch viel sauberer. Da das Bessere immer der Tod des Guten ist......waren dann auf einmal zehntausende Puddler arbeitslos.

    Puddeleisen für Massenartikel wie Heuwagenachsen und Maueranker stammen daher aus einer Zeit von ca 1750 bis 1870

    Gruß Thomas

  • aber hallo Thomas - das ist mal ne Nummer :foto:

    Materialkombi gefällt - wie das Messer - tolle Arbeit!

    Was da noch fehlt ist ein "inHand" Bild - schreit förmlich danach :nudelwalker:

    Beste Grüße

    Börn

  • Was da noch fehlt ist ein "in Hand" Bild - schreit förmlich danach

    Ja da hat Börn recht, das fände ich auch klasse. Wie ich das gesamte Messer richtig klasse finde. Mein Küchen "EDC" hat exakt die gleichen Masse und ist in etwa 110 Jahre alt und hat mich während meiner Kochlehre in den 60zigern begleitet. Es ist leider nur ein einfacher Monostahl (vermutlich c70 oder Ähnliches) zeigt aber was so ein " Arbeitstier" zu leisten vermag. Wenn es dann so schön daherkommt, wie das aus dem Hause Hauschild, wird handwerkliche Freude daraus. :) Toll gemacht Thomas.

    Die Hand voller Asse
    .......aber das Leben spielt Schach.