Hallo Messerfreunde,
ich möchte euch ein wenig über mein letztes Werk berichten - es ist ein Jagdmesser aus Damasteel entstanden. Bei diesem Modell handelt es sich um mein „RS I AN“. Hört sich zwar ein wenig sperrig an, aber was Besseres ist mir dazu nicht eingefallen! Es sollte von der Form her klassisch werden, aber doch einen modernen Touch haben. Daher habe ich für die Klassik die Droppoint-Form und Edelstahl-Backen gewählt und für den modernen Touch WEH mit Linern, anstatt des Hirschhorns.
Zum Einsatz kam hier Damasteel Vinland, ganz einfach weil mir Jagdmesser mit Damast besonders gut gefallen. Kurz habe ich zwischen Mammut-Griffschalen und dem WEH geschwankt, aber habe mich dann doch schnell für das Holz entschieden, da der Damast ja selbst schon ein sehr lebhaftes Muster hat.
Das stand zur Auswahl … kombiniert mit dem hier…
Also mal das Ganze grob in Form gebracht, flach geschliffen ein paar Löcher gebohrt, usw… ich überspringe hier mal ein paar Schritte (die sowieso für jeden klar sind) - damits nicht zu langweilig wird.
Da diese schöne Art des Zeitvertreibs ja mit sehr viel Arbeit und somit auch Bewegung verbunden ist, habe ich bei einigen Bildern versucht einzufangen, wie viel Bewegung da drinnen steckt. Unser Hobby/Beruf ist ja schließlich kein Stillleben… Los geht’s also mit der ganzen händischen Schleiferei der Schneidflächen von 240er bis 600er Körnung vor dem Härten.
Falls sich jemand die Frage stellt – JA, das sind weiße Handschuhe! Die waren in einer Probepackung dabei und wenn sie schon mal da sind, werden sie auch verwendet…
Dann ging es ab in den Ofen und auf 61 HRC gehärtet. Aus diesen Teilen hier soll einmal ein schönes Jagdmesser mit ein paar Linern entstehen.
Die Backen sollten zur Klinge hin senkrecht stehen, aber hinten eine Schräge bekommen - dafür habe ich die Fräse angeworfen und den hinteren Teil auf den richtigen Winkel gebracht. Weiter geht’s dann wieder mal mit Schleifen. Diesmal bis Körnung 800.
Da ich mehrere Liner kombinieren wollte, habe ich die ersten Teile verklebt. Dann sah das Ganze so aus:
Das Alu blieb leider nicht so schön, wie es hier schon auf dem schwarzen G10 zu sehen ist, sondern ging relativ leicht wieder ab. Da hab ichs mir wohl ein bisschen zu leicht gemacht und meinem Kleber zu viel zugetraut! Ich hab also nochmal alles auseinander genommen, die Oberflächen sehr rau angekratzt und nochmals alles verklebt. Dann hat das alles auch zusammen gehalten.
Und wieder wird geklebt… und geschliffen…
Danach geht’s ab ins Säurebad. Mit der richtigen Ausrüstung sollte dabei auch nichts passieren!
Dann wird noch ein letztes Mal geschliffen um den hellen Anteil im Damast zur Geltung zu bringen und damit sind wir auch schon ziemlich am Ende angelangt.
So sieht das Messer dann fertig aus. Ich hoffe mein kurzer Bericht gefällt euch. Scheide gibt es zu dem Messer derzeit noch keine. Wird aber demnächst folgen.
Zum Schluss sage ich noch Prost und Mahlzeit! Und ein schönes Wochenende!
LG
Dieter