Spyderco Para Military 2 Burnt Orange CPM REX 45 SPRINT RUN C81GPBORE2

  • Werte Spyderco-Freunde,

    heute möchte ich Euch kurz mein Para Military 2 Burnt Orange CPM REX 45 vorstellen, das Spyderco als Sprint Run zur Mitte dieses Jahres herausgebracht hat.

    Wie sagte ein Messerfreund zuletzt sinngemäß mehr im Spaß: "Wieder so´n Lochmesser; kennste eins, dann kennste alle"...nun, rein objektiv betrachtet trifft dies zumindest auf die verschiedenen Varianten des Para Military 2 zu - unterscheiden sie sich doch letztlich nur in der Art des verwendeteten Griffmaterials und des verwendeten Klingenstahls.
    Und dennoch geht von jedem dieser Messer - sei es, dass sie als Weiterentwicklung der Serie oder als Sprint Run gemacht wurden - für mich ein großer Reiz aus, der vornehmlich
    in den unterschiedlichen, recht exotischen Klingenstählen liegt. War es zuletzt der in dem hier von mir kurz vorgestellten CPM S110V des Para 3, so ist es nun der CPM REX 45, der im Gegensatz zu dem hochlegierten, pulvermetallurischem Chromstahl des Para 3 einen hochlegierten, pulvermetallurgischen Kohlenstoffstahl (1,3%) darstellt. Seine Hauptlegierungselemente sind Wolfram (6,25%), Molbdän (5,00%), Kobalt (8,00 %) und Vanadium (3,05%), die in ihrer genauen Anteilskombination zueinander und den entsprechenden Härtetemperaturen eine
    Härte zwischen 66 und 67 HRC erlauben sollen (Quelle: Datenblatt Crucible Industries).

    Niemand behauptet ernsthaft, auch ich natürlich nicht, dass man einen derartigen Stahl in der Anwendung wirklich benötigt. Es ist vielmehr der Reiz des Exotischen, der von derartigen Stählen ausgeht und den einen oder anderen sicherlich verleitet, diese Weiterentwicklungen von Stählen, wie sie meiner Erkenntnis nach in dieser Vielzahl nur von Spyderco in noch preislich erschwinglichen Messern dargeboten wird, für sich als interessant anzusehen.

    Die Maße des Para Military 2 Burnt Orange CPM REX 45 sind, wie bereits gesagt, die gleichen wie die aller Para Military 2 und jedem hier sicherlich bekannt, so dass ich auf eine erneute Nennung verzichten darf.
    Hinweisen möchte ich allerdings auf die ganz ausgezeichnete Fertigungsqualität des Messers bis hin zur exakt zentrierten Klinge und dem sehr smoothen, kratzfreien Klingengang.
    Die Schalen in Burnt Orange, die wirklich wie ein längerem Rauch ausgesetzten Orange aussehen, passen hervorragend zu dem nicht rostträgen CPM REX 45. Beides lädt förmlich dazu ein, das Messer zu gebrauchen und der Klinge eine zur Griffarbe passende Patina wachsen zu lassen.

    Mein Fazit wäre, auch wenn mir persönlich der Griff eines jeden Para Military 2 mit über 12 cm etwas zu lang ist:
    Mit diesem Sprint Run ist Spyderco eine sehr interessante Variante gelungen, die mich als Freund von Kohlenstoffstählen ganz besonders anspricht.
    Ich bin gespannt, wie sich das Messer in der Praxis schlägt.

    Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und für´s Lesen :thumbup:

    Alles Weitere sollen nun die Bilder des Messers sagen (mit einem Größenvergleich zum Para 3 zum Schluss) :
    Beste Grüße und Euch allen einen schönen Sonntag!

    Axel

    4 Mal editiert, zuletzt von tarrot (19. August 2018 um 12:11) aus folgendem Grund: Rechtschreibung korr.

  • Das ist eine klasse Vorstellung dieser Para Variante!

    Das Messermodell gefällt mir sehr gut. Auch der Farbton des Griffmaterials gefällt mir. Nicht ganz so knallig wie Blaze Orange.

    Das Messer würde mich auch gerade wegen des außergewöhnlichen Klingenstahls reizen. Soweit man über eine größere Anzahl an Messern verfügt, kann man sich ruhig mal einen Exoten an Bord holen und einen etwas abgedrehteren Stahl austesten.


    Viel Spaß mit Deinem neuen Messer!

    Gruß

    The Lem

  • Viel Spaß mit Deinem neuen Messer!

    Vielen Dank, The Lem :thumbsup:

    einen etwas abgedrehteren Stahl austesten.

    Das werde ich auf jeden Fall, trotz Sprint Run. Da ist man ja immer etwas hin- und hergerissen zwischen nur angucken und tatsächlich gebrauchen :loony:
    Aber das "REX" hat mir die Entscheidung abgenommen :D , denn ausgerechnet beim letzten Photo ist es abgerutscht, runtergefallen und mit dem Hinterteil aufgekommen. Ich habe den Schaden im G10 durch Abschleifen behoben und dabei gleich noch sämtliche Kanten des G10 etwas glatter gemacht.
    Ein sypmpathisches Messer ist eins, das sein Schicksal selber in die Hand nimmt :thumbup:

    Beste Grüße
    Axel


  • Aber das "REX" hat mir die Entscheidung abgenommen :D , denn ausgerechnet beim letzten Photo ist es abgerutscht, runtergefallen und mit dem Hinterteil aufgekommen. Ich habe den Schaden im G10 durch Abschleifen behoben und dabei gleich noch sämtliche Kanten des G10 etwas glatter gemacht.
    Ein sypmpathisches Messer ist eins, das sein Schicksal selber in die Hand nimmt :thumbup:

    Beste Grüße
    Axel


    Axel, jetzt ist es Deines!

    Durch die Nutzung wird es Dir noch sympathischer, davon bin ich überzeugt!

    Gruß

    The Lem

  • Ich kann Deine Begeisterung für Stahl und Spyderco-Modell äußerst gut verstehen.
    Der Compression-Lock ist in meinen Augen sowieso einer der besten Locks überhaupt
    (ich habe ihn auch mal hier erklärt: Verschlusssysteme (Verriegelungen / Entriegelungen))

    Dass Du nun Deine Begeisterung mit uns ausgiebig in Form von tollen Bildern und einem Bericht teilst, finde ich höchst
    erfreulich. :danke:
    Ich selber würde wohl noch ins Überlegen kommen, mir die beiden Titanschalen fürs Paramili aus der Zubehörabteilung
    zu holen. Würde aber technisch wohl wenig Verbesserung bringen und ist vor allem eher noch ein optischer Kick ....

    Ich wünsche Dir ebenfalls viel Spaß damit!

    Grüße,
    Thomas

  • Axel, jetzt ist es Deines!

    :thumbsup: Jepp!
    In dem Thread geht´s bald weiter mit Bildern vom Gebrauch und einem Bericht, wie es sich schlägt.


    Dass Du nun Deine Begeisterung mit uns ausgiebig in Form von tollen Bildern und einem Bericht teilst, finde ich höchst
    erfreulich.

    Das mache ich sehr gerne. Geteilte Freude ist doch doppelte Freude!


    Der Compression-Lock ist in meinen Augen sowieso einer der besten Locks überhaupt
    (ich habe ihn auch mal hier erklärt: Verschlusssysteme (Verriegelungen / Entriegelungen))

    Ja, neben dem Axis-Lock für mich auch die beste Art, die Klinge sicher zu verriegeln. Als Linkshänder muss ich mich nur noch ein wenig mit dem einhändigen Schließen des Compression-Locks vertraut machen.


    Vielen Dank auch an alle, denen die Vorstellung des REX gefallen hat :thumbup:

    Beste Grüße
    Axel

  • Servus Axel,
    Servus allerseits,

    exotischer Messerstahl. Gerade Spyderco ist dafür ja durchaus bekannt, was ich immer begeistert wie auch nachdenklich aufgenommen habe.

    Begeistert, weil eine neue Stahlsorte doch immer interessant ist, man in der Welt des Stahls herumkommt, Hersteller, Herstellungsverfahren und Zusammensetzungen kennenlernt und wieder etwas Neues mitnimmt. Und so mancher Exote wurde mit der Zeit zum Geheimtipp und dann zum Standard.

    Nachdenklich, weil ich mich oft frage, warum gerade dieser Stahl und warum gerade bei diesem Messer? Bei einem Sammlermesser wie diesem hier erübrigt sich diese Frage natürlich weitgehend. Bei so manchem Serienmesser nicht, wobei das m.E. aber nicht nur exotischen Stahl betrifft, sondern auch so manch gängigen Stahl, der da hin und wieder allzu wild eingesetzt wird. Und umgekehrt aber auch hin und wieder allzu beharrlich.

    Bei vielen Herstellern werden ohnehin andere Gründe als das Design die erste Rolle spielen: Kosten, die eigene Kompetenz, die fremde Kompetenz = die Lieferantensituation. Zumal ich es bislang nur selten erlebt habe, dass ein Hersteller klipp und klar seine Stahlwahl begründen konnte.

    Und so würde sich, da hast Du völlig recht, Axel, diese Frage auch hier stellen: Was macht ein pulvermetallurgischer, rostträger Warmarbeitsstahl an einem mittelschweren EDC-Klappmesser? Aber wie gesagt, es ist ein Sammlermesser und der Stahl verleiht ihm zusammen mit der originellen Farbe der Schalen den gerne gesehenen Hauch des Außergewöhnlichen.

    Und somit, Axel, Glückwunsch zu diesem besonderen Stück! :thumbup:

    Viele Grüße
    Marc

    Das Einzige, das wirklich Zukunft hat, ist die Zukunft.

  • Das werde ich auf jeden Fall, trotz Sprint Run. Da ist man ja immer etwas hin- und hergerissen zwischen nur angucken und tatsächlich gebrauchen :loony: Aber das "REX" hat mir die Entscheidung abgenommen :D , denn ausgerechnet beim letzten Photo ist es abgerutscht, runtergefallen und mit dem Hinterteil aufgekommen. Ich habe den Schaden im G10 durch Abschleifen behoben und dabei gleich noch sämtliche Kanten des G10 etwas glatter gemacht.
    Ein sypmpathisches Messer ist eins, das sein Schicksal selber in die Hand nimmt :thumbup:

    Hallo Axel,

    ja genau so. :thumbup:

    Die Entscheidung wurde Dir abgenommen, was für sich gesehen, schon für das Messer spricht. Ein relativ neuer Superstahl, ein Compressions-Lock, der vom südlichsten aller BC Moderatoren, als einer der besten Locks bezeichnet wird und formal ein Highlight.

    Wenn diese Kombination keine praktischen Anwendungen fände, wäre das wie ein Lamborghini Countach im Museum. Der Lambo muss raus auf die Straße und brüllen und der CPM REX 45 soll zeigen ob er als Stahl, für ein EDC, überhaupt Sinn macht.

    Von mir einen Glückwunsch zu diesem Messer und meinen Dank, für diese überaus gelungene Vorstellung, samt den tollen Bildern dazu.

    Ich freue mich schon jetzt auf einen Nachtrag, über die praktischen Erfahrungen von Dir, mit und zu diesem Spyderco Para Military 2. :5:

    Viele Grüße, Rolf

    Die Hand voller Asse
    .......aber das Leben spielt Schach.

  • exotischer Messerstahl. Gerade Spyderco ist dafür ja durchaus bekannt, was ich immer begeistert wie auch nachdenklich aufgenommen habe.

    Grüß Dich, lieber Marc, und vielen Dank für Deinen Beitrag :thumbup:

    Deine Begeisterung und gleichzeitige Nachdenklichkeit hinsichtlich der Verwendung neuerer und neuester Stahlsorten in unterschiedlichsten Messern teile ich.
    Ich bin daher dem Gedanken, woran dies liegen könnte, ein wenig nachgegangen und habe dabei für mich selbst eine mögliche Erklärung - hauptsächlich jedoch in Bezug auf Spyderco - gefunden:

    Als ich begann, mich für Messer zu interessieren, stand neben deren Form und Größe als Erstes die Frage nach dem verwendeten Stahl und dessen Eigenschaften in Bezug zum jeweiligen Verwendungszweck im Vordergrund. Seinerzeit waren ATS34 und 154CM State of the Art unter den Rostträgen sowie RWL34 und CPM S30V unter den rostträgen Pulvermetallurgischen. A2, D2, O1 und O2 deckten weitgehend den Bereich der oxidierenden Fraktion ab. Eine Auswahl an Stählen, die im Prinzip ausreichend für alle erdenklichen Anwendungen wäre.

    Der seinerzeit beginnende Hype um die pulvermetallurgischen Stähle wurde größer und größer, und – liest man in den englischsprachigen Foren nach – dann ist er es bis heute geblieben. Immer exotischer wurden mit der Zeit die Legierungen, anfänglich z.B. mit 20%igem Chrom- und 3%igem Kohlenstoffanteil wie beim ZDP189. Für eine Klinge wurde eine derartige Legierung als beinahe sinnfrei erachtet, weil sie als nicht schärfbar galt.
    Meine persönlichen Erfahrungen mit dem ZDP189 haben jedoch gezeigt, dass das Gegenteil der Fall ist. Gleiches gilt für den ganz neu entwickelten CPM REX 45, der sich ohne Mühe gegenüber dem Auslieferungszustand auf „Hair-popping-sharp“ bringen lässt. Ich habe das aus Spaß an der Freud die Tage ausprobiert.

    Meiner Erfahrung und persönlichen Einschätzung nach spricht einiges dafür, dass die Optimierungsprozesse bei der Herstellung pulvermetallurgischer Stähle heute Legierungsvarianten erlauben, die tatsächlich ein Optimum an Härte, Zähigkeit und Standfestigkeit bei gleichzeitig leicht reproduzierbarer Schärfe bieten.
    Der Hype um hoch legierte, pulvermetallurgische Stähle besteht aus meiner Sicht daher zu Recht.

    Die Hersteller dieser (vornehmlich Werkzeug-)Stähle bedienen natürlich in allererster Linie die industriellen Anwendungen solcher Exoten; für diesen Bereich werden sie eigentlich entwickelt. Der Messermarkt, der dem gegenüber ein eher kleines Segment darstellt, bedient sich natürlich sehr gerne dieser Entwicklungen – kann er doch so - völlig wertneutral gesprochen - den beschriebenen Hype gleichermaßen bedienen wie zusätzlich anheizen, ohne dabei immense Mittel in die Entwicklung und Herstellung von Stählen investieren zu müssen.
    Mit anderen Worten: Industriell entwickelte Stähle sind quasi ein relativ kostengünstiges Nebenprodukt für die Verwendung an Messern – eine Win-Win-Situation für Verursacher und Bediener des Hype.
    Mich wundert es daher nicht, dass Firmen wie Spyderco sich dies zunutze machen. Die Kundschaft will es so, und Spyderco auch. Nebenbei lässt sich so gleichzeitig ein Imagegewinn als innovativer Hersteller von Messern erzielen. Win-Win, wie gesagt.


    Wenn diese Kombination keine praktischen Anwendungen fände, wäre das wie ein Lamborghini Countach im Museum. Der Lambo muss raus auf die Straße und brüllen und der CPM REX 45 soll zeigen ob er als Stahl, für ein EDC, überhaupt Sinn macht.


    Lieber Rolf, auch Dir vielen Dank für Deinen Beitrag :thumbup:

    Was für ein schöner und treffender Vergleich! Ich werde mir alle Mühe geben, zu zeigen, dass das Spydie und der REX ihn wert sind.


    Beste Grüße
    Axel

    2 Mal editiert, zuletzt von tarrot (21. August 2018 um 23:01) aus folgendem Grund: Dopplung entfernt