Damast mit Schrauben

  • Hallo zusammen,
    vor einigen Wochen habe ich einen Versuch gestartet. Ich habe in einen Lagendamast Löcher gebohrt und Gewinde geschnitten. In die Löcher habe ich Schrauben eingedreht und anschließend die Schraubenköpfe und das überstehende Gewinde abgeschnitten. Das Gewinde habe ich auf jeder Seite ca. 1 mm überstehen lassen und das ganze dann Feuerverschweißt. Anschließend das ganze noch einmal gefaltet und wieder verschweißt.
    Thomas hat mir noch ein paar Tipps gegeben. Ich habe trotzdem noch ein paar Fehler gemacht. Das ganze ist nicht wirklich so geworden wie ich es mir vorgestellt habe. Teilweise hat das verschweißen der Schrauben funktioniert. Dazu kam noch eine Fehlschweißung im Damast. Normalerweise hätte ich die Klinge wegwerfen müssen. Ich habe dann trotzdem das Messer noch fertig gestellt. Bis aufs schleifen der Klinge. Ich werde das ganze noch einmal versuchen. Dann aber mit einigen Änderungen.
    Zu der Klinge: Lagendamast aus 1.2842 und 75ni8, 30 Lagen, 115 mm Länge, 3 mm dicke auslaufend auf 0.5 mm. Griff aus Palisander und Maserbirke aus dem Ural. Parierstück aus Neusilber.
    Ich würde mich trotz des Fehlschlags über ein paar Kommentare und Tipps freuen.
    Gruß aus der Eifel
    Clemens

  • Hallo,

    Frage: warum hast du das mit den Schrauben gemacht, reiner Experimentierwillen? Der Damast sah doch auch so gut aus.
    Der Griff ist mit den beiden Holzarten sehr schön geworden, nur den Guard hätte ich weggelassen, stört die fließende Linie.

    Gruß
    Burghard

  • nur den Guard hätte ich weggelassen, stört die fließende Linie.

    Da stimme ich Burghard zu. Auch finde ich, dass die großen Farbunterschiede und die unterschiedlichen Maserungen der Hölzer nicht besonders gut zueinander passen.
    Aber: Großes Lob für die Experimentierfreude :thumbsup:
    Da bin ich sehr gespannt, wie der nächste "Schraubendamast" wird.

    Beste Grüße
    Axel

  • Hallo,
    danke für Eure Antworten.
    Ich will nur mal verschiedene Dinge ausprobieren. Da ich erst vor drei Monaten mit dem schmieden angefangen habe, will ich nur wissen was geht. Für das nächste Messer habe ich mir eine hydraulische Presse und einen Prägestempel gefertigt. Mal sehen was daraus wird. Bei den Griffen bin ich auch am testen. Ich will mich so langsam weiter an ein schönes Messer ran arbeiten. Den Guard werde ich noch bündig bis zum Griff abschleifen.
    Gruß Clemens

  • Hallo Clemens,
    ich habe mir Dein Messer nun mehrmals angesehen - und ich finde schlussendlich NICHT, dass es ein Fehlschlag ist.
    OK, ohne die Schrauben hätte es mir sicher wesentlich besser gefallen - aber was mir hier am allerwichtigsten ist: Du hast etwas Neues ausprobiert! Das finde ich sowas von klasse, speziell weil der Damast gut aussieht und es ein echtes Risiko war, die Schrauben da reinzudrehen. Dazu muss man Leidenschaft haben und Balls..
    Wie sonst willst Du auf radikal neue Ideen kommen, wenn Du nicht auch mal etwas Anderes probierst! Also überrasche uns bitte weiter mit neuen Ideen und lasse Dich von einem Ergebnis das Deinen Erwartungen nicht entspricht, nicht ausbremsen!
    Der Guard wäre mir vor allem zu gerade und ihn abzuschleifen ist sicher eine gute Idee, die dem Messer in seiner Form gut tun wird. Durch die helle Maserbirke betonst Du den bauch der dadurch dicker aussieht als er ist - das hängt von Deinen Vorlieben und vor allem Deiner handgröße ab, aber Du solltest Dir der Wirkung bewußt sein. Der Abwärtsknick hinten am Griff gefällt mir gut, ebenso wie die saubere Verrundung.
    Mache weiter so und ich bin überzeugt wir werden noch viele interessante Messer von Dir zu sehen bekommen!
    Beste Grüße,
    Rainer

    Blaupfeil - the sky is the limit..

    1-participant.jpggentleman-messer-contest-champion.jpgaxt-gold.jpgwanderer1.jpg

  • Hallo Rainer,
    danke für Deinen Kommentar und die aufmunternden Worte. Ich mache auf jeden Fall weiter und habe auch noch einige Ideen die ich ausprobieren werde.
    Den Guard habe ich noch geändert.
    Beste Grüße
    Clemens

  • Hallo Clemens,

    ich finde deine Ideen gut. Nur wer sich etwas traut kommt auch weiter.


    Gruß
    Bernhard

    Man muß Gott danken, selbst für einen Unterfranken.
    Nunc est bibendum (Lasst uns trinken!) :beer: (Kellerbier)

  • Hallo Clemens,

    kaum zu glauben, wie ein einzelnes Element die Wirkung des Ganzen beinflussen kann.
    Durch das Anpassen des Guards sieht das Messer jetzt richtig stimmig aus, und selbst die unterschiedlichen Hölzer harmonieren jetzt mehr.
    Offenbar hat der Fingerschutz vorher zu sehr den Flow getrennt.

    Gefallt mir jetzt richtig gut :thumbup:

    Beste Grüße
    Axel

  • Ich finde das gut.

    Wenn man etwas verändert ( so wie hier eine althergebrachte Methode) verbessert sich nicht immer etwas. Will man aber etwas verbessern muß man etwas verändern. Ohne diese Art von Experimenten hätten wir heute keinen Mosaikdamast. Den gab es früher, jedenfalls von ein paar Inschriftendamasten mal abgesehen, nicht. Oder Damast aus der Dose oder VA/C-Stahllaminate.........

    Weiter so

  • 3 Monate, sauber ich find sowas klasse probiert was, zeigt das ergebniss, toll.
    form etc. sind immer Geschmacksache viele jäger hätten die guard geliebt mir gefäll es so auch besser.
    das nächste mal schneidest du die gewinde enger , höhr mit dem mittleren schneider eines dreier satzes auf, lass mehr als einen mm stehen mach ruhig 5 ist erst mal wurscht überflüssiges kannst du immer noch abschleifem.
    und schaff dafür plATZ SENK DIE BOHRUNGEN STARK AN WIRD ZWAR ETWAS GRÖSSER OPTISCH DANN NIMM HALR EIN KLEINERES GEWINDE wenns dich stört du gewinnst mehr fläche zum feuerschweissen was die Sache einfacher macht.

    und dann nimm schwarze mashinenbauschraunen das ist definitiv ein guter sstahl dafür kein billiger baumarktschrott.

    tschau torsten

    Fazit weiter so!!!!!

  • Hallo Thorsten,
    danke für die Tipps. Mit dem senken ist eine gute Idee. Auf jeden Fall ist das Material an der Stelle schön blank. Beim ersten Versuch habe ich teilweise auch nur den zweiten Gewindeschneider benutzt. Der Damast war nicht richtig ausgeglüht, sodass ich sowieso Probleme mit dem Gewindeschneiden hatte. Das Weichglühen bereitet mir noch mächtig Probleme. Da bin ich noch nicht weiter gekommen. Beim nächsten Mal nehme ich auch kleinere Schrauben. Hier hatte ich nur M8 zur Verfügung. Ich denke M3 oder M4 ist besser. Außerdem werde ich das Paket nicht ein letztes Mal falten. Wenn die Schrauben verschweißt sind ist Schluss. Weichglühen, wenn's denn geht und dann schleifen.
    Beste Grüße
    Clemens

  • Ich habe mir das Messer angeschaut und festgestellt, daß mich die beiden unterschiedlichen Griffmaterialien nicht stören, auch der herausgeführte Fingerschutz nicht. Aber irgend etwas war da und ich meine, daß die Proportionen zwischen Klinge und Griff ein wenig zu Lasten der Klinge gehen und ihr die Wirkung im Gesamteindruck nehmen. Ich würde den Griff schlanker gestaltet haben. Die Hand ist anpassungsfähig und kommt mit einem weniger tiefen Griff sicher auch zurecht, jedenfalls würde es so aussehen:

    Ich habe das schnell mit Photoshop gemacht und bitte um Verzeihung für diesen Eingriff. Solltest Du das mißbilligen, bitte ich um kurze Nachricht, dann nehme ich das sofort wieder heraus. Ich nehme für mich auch nicht heraus, viel vom Messerbau zu verstehen, vom Schmieden schon einmal ger nicht. Aber es gibt je einen gestalterischen Aspekt, der unabhängig von der Materialbearbeitung ist. So jedenfalls fände ich es perfekt. Der Gruff ist nur geringfügig auf der Schneidenseite dünner und zwar unter Beibehaltung der Linienführung, die nun nur etwas näher zum Rücken verschoben wäre.

  • Hallo Reinhard,
    gefällt mir wie Du das Messer verändert hast. Sieht von den Proportionen jetzt besser aus. Ich bin ja auch noch Anfänger und freue mich über jeden Tipp. Bis jetzt habe ich erst sieben Messer hergestellt. Mir geht es hauptsächlich ums schmieden. Ich mache auch keine Zeichnung von dem jeweiligen Messer. Da ich die Messer nicht verkaufe, ist das Endergebnis eigentlich nur für mich interessant. Ich mache auf jeden Fall weiter mit dem Messerbau. Für mich ist es ein schönes Hobby und ich kann vom Stress an der Arbeit abschalten.
    Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und Spaß bei Deinem Messerbau.
    Bei mir ist leider durch eine Rückenoperation für drei Monate eine Pause angesagt.
    Gruß aus der Vulkaneifel
    Clemens