Ausdünnen einer Messerklinge

  • Hallo und Frohe Weihnachten an alle BCler!

    Ich habe beim kramen in meinen Küchenschränken mein allererstes Küchenmesser "wieder" gefunden.
    Dieses habe ich im Jahre 1987 zum Abschluss meiner Lehre als Koch bekommen. Es hieß es sei aus der Schweiz. Für einen jungen Mann aus der DDR ziemlich fetzige! :thumbsup:
    Leider hat der Zahn der Zeit und mein jugendlichen Elan, daran genagt!
    Außerdem ist es sehr schwer (5mm) Klingenstärke direkt am Griff.
    Nun zum Grund der ganzen Geschichte: kann mir jemand einen Tipp geben wer diese Messer aufarbeiten kann, inklusive Klingenausdünnung!

    Im voraus Danke für Eure Hilfe und noch ein Bild des Messers.

    Beste Grüße aus Berlin
    Alexander

  • Hallo!

    Regelmäßig wird hierfür Jürgen Schanz empfohlen. Allerbeste persönliche Erfahrungen habe ich mit Thomas Froberg.

    Vielleicht muss auch der Kropf ein wenig zurück gesetzt werden.

    Gruß

    The Lem

  • Hallo The Lem!

    Danke für Deine Antwort und Tipps.
    Ja ich dachte auch daran das ganze Messer überarbeiten zu lassen.
    Auch der Griff könnte ein Update vertragen.
    Werde mich im nächsten Jahr :thumbsup: darum kümmern.
    Dir einen Guten Rutsch und noch ein mal Danke.

    Beste Grüße
    Alexander

  • Ich weiß nicht ob es der richtige Platz ist
    aber ich wollte mal weiter machen.

    Kann mir jemand einen Tipp zum Griffmaterial geben.
    Ich würde den Griff gerne neu machen und habe an ein paar Griffschallen aus Wüsteneisenholz gedacht.

    Nun meine Fragen: Wie sehr arbeitet Wüsteneisenholz? Ist es als Material für ein Küchenmesser geeignet?
    Oder doch lieber stabilisiertes Holz?

    Beste Grüße aus Berlin
    Alexander

  • Hallo Alexander
    Holz arbeitet immer, auch stabilisiertes Holz ist davon nicht immer verschont.
    Wüsteneisenholz eignet sich sicher für einen Küchenmessergriff.
    Ich würde die Schalen zuerst mit genügend Übermass zusägen und dann in der Wohnung einige Tage ruhen lassen. So kann sich das Holz entspannen und wenn es sich etwas verziehen würde, kannst du das noch anpassen. Um dem Schwund am Griff entgegenzuwirken kann man die Schalen leicht überstehenlassen. Mit gerundeten Kanten ist das aus meiner Sicht nicht stören und viel angenehmer als scharfe Metallkanten bei Holzschwund.


    Gruss Heiri

  • Hallo Heiri!

    Danke für Deine Antwort!
    Ich werde es einfach mit dem Wüsteneisenholz versuchen.

    Was mich jetzt ein bisschen verwirrt, ist Deine Aussage zu stabilisiertem Holz?
    Mir war nicht klar, dass auch dieses Holz noch arbeitet!

    Im neuen Jahr, wenn bei der Firma Schanz der Weihnachtsstreß vorbei ist, werde ich das Messer zum Ausdünnen und überarbeiten schicken.

    Üder das Ergebnis werde ich an dieser Stelle berichten.

    Dann wünsche ich an dieser Stelle allen Mitgliedern der BC Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Beste Grüße aus Berlin
    Alexander

  • Hallo Gemeinde!

    Eine Frage an den geneigten Leser! :)
    Ich habe die Klinge bei J. Schanz ausdünnen lassen.
    Zuvor habe ich die alten Griffschallen entfernt.
    Nun hat sich beim Anpassen der neuen Griffschallen heraus gestellt, dass es leichte Unebenheiten gibt.
    Nun die Frage: wäre eine Lage Vulkanfiber die Lösung des Problems?

    Beste Grüße aus Berlin
    Alexander

  • Moin Alex,

    ich glaube nicht das du diese Unebenheiten mit Vulcanfiber in den Griff bekommst, da es ja auch sehr steifes Material ist, ich denke nicht das sich da was anpassen wird.
    Der Kleber macht den Ausgleich schon, so das du es hinterher nicht großartig sehen wirst.
    Und wenn du die Griffschalen mit Überstand fertigst und abrundest, sieht man das nachher meines Erachtens auch nicht.

  • Ich würde mir jemand suchen, der eine Schleifmaschine hat (Bandschleifer oder noch besser Flächenschleifmaschine) und den Griffteil etwas begradigen. Würde Dir ja anbieten, vorbei zu kommen, aber nach Stuttgart ist es etwas weit von Berlin aus.

    Grüße

    Gerhard

  • Danke für das Angebot Gerhard!
    Aber ist wirklich etwas weit weg. :D
    Aber die Idee ist gut! Kann ja mal in der Community anfragen ob es jemanden in der Nähe gibt der mir helfen könnte.

    Beste Grüße aus Berlin
    Alexander

  • So nun endlich das Ergebnis!
    Ich habe einige Anfängerfehler gemacht (zuviel Kleber, zu großzügig gesägt, usw :D ).
    Und ich bin trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden.
    Und für das nächste Projekt (Schnitzmesser für meine Kinder) habe ich viel gelernt.
    Jürgen Schanz hat die Klinge ausgedünnt und alle Scharten entfernt.
    Als Griffschallen habe ich stabilisiertes Buckeye Burl genommen.
    Und noch zwei Bilder.

    Beste Grüße aus Berlin
    Alexander

  • Danke The Lem!

    Jetzt muss es nicht mehr ein tristes Leben im Schrank ganz hinten führen! :)
    Es kann wieder seiner Bestimmung nach gehen und muss sich nicht vor den anderen Messern schämen. :D

    Meine alte Lehrchefin würde es freuen!

    Grüße aus Berlin
    Alexander

  • Das ist ein sehr schönes Resultat geworden auf das du durchaus stolz sein kannst, einfach gut!

    Darf ich fragen warum du den vorderen Niet nicht gesetzt hast?

  • Hallo The Great!

    Klar kannst Du fragen. :)
    Ich könnte jetzt behaupten es wären ästhetische Gründe die mich zum Verzicht der vorderen Niete bewogen hat.

    Aber viel profaner, mir ist beim aufboren der zu kleinen Nietlöcher mein einziger 5 mm Bohrer durchgeglüht! :thumbdown:
    Und da ich das Messer fertig habe wollte, habe ich mich dazu entschieden, den vorderen Niete wegzulassen.

    Im nach hinein finde ich es auch ganz gut so wie es ist.

    Grüße Alexander

  • Danke für alle Kommentare und Daumen!

    Es hat Spaß gemacht und wird wohl nicht das letzte Messer sein das ich überarbeite.
    Nur war es das erste und letzte Mal, dass ich stabilisiertes Holz benutze!
    Die olfaktorisch Belästigung war mir zu groß!
    Dann lieber mit Überstand und kräftig ölen.

    Allen noch einen schönen Abend und Grüße aus Berlin.
    Alexander

  • Hallo Alex,
    man kann einen fertigen Holzgriff auch ``stabilisieren`` bzw. ölen indem man das Messer mit dem Griff
    in Leinöl oder Leinölfirnis taucht und dann gaaanz vorsichtig erhitzt bis die ersten
    Luft bzw. Dampfblasen aufsteigen. Anschließend im Öl abkühlen lassen. Die Poren füllen sich mit
    dem Öl/Firnis. Das Holz ist dann bis fast auf ewig konserviert.
    Gruß: Hermann
    PS.: sollte bei dieser Übung das Holz reißen lehne ich jegliche Ersatzansprüche natürlich ab! :)