• Das ist bis auf weiteres das letzte Messer, dass ich in TWR herstellen konnte. Ich finde niemanden mehr, der mir aus diesem tollen und einzigartigen Stahl Messerrohlinge schmieden möchte.
    EGBERT gib dir einen Ruck!!! ;)
    Die Bearbeitung verschreckt alle bzw. ist selbst mit elektrischen Hammer eine ziemliche Plackerei. Vom Schleifen und dem Bandverbrauch bei mir möchte ich da noch gar nicht anfangen. Das Messer hat Charakter und ist auf Nutzbarkeit ausgelegt, nicht auf Optik und "Pling-Pling".

    Schnippelvideo: https://www.youtube.com/watch?v=UaDxzIuy8W8&t=56s

    Stahl: TWR, gemessene Härte 65 HRC

    Schärfwinkel: 36 Grad

    Abmessung: Die Klinge ist knapp 25,5 cm lang, davon 24 cm scharf

    Klingenhöhe: 5,5 cm, die Hohlkehle setzt nach ca. 0,8 - 1 cm über der Scheide ein und verjüngt sich von 2,1 cm Breite auf 1,0 cm an ihrem Ende 7 cm hinter der Spitze des Messers,

    Klingenrücken: Griff: 3,8 mm, Mitte, 2,6 mm, Ende Hohlkehle: 1,78 mm Spitze (1 cm hinter der Spitze): 0,5 mm

    untere Kante Hohlkehle bzw. 1 cm über des Schneide: Griff: 0,8 mm, Mitte: 0,66 mm, Ende Hohlkehle: 0,66 mm, Spitze: 0,5 mm

    direkt über der Schneidfase: Griff: 0,2mm, Mitte: 0,15 mm, Spitze: 0,14 mm

    Flatspot: 8 cm lang

    Gewicht: 188 Gramm, der Schwerpunkt siehe Video

    Griff: der Griff ist ca. 13,5 cm lang, achteckig aus Büffelhorn und stabilisierter gestockter Buche
    , gesteckt und wieder entfernbar

  • Hallo, ich kenne den TWR persönlich nicht, hab aber schon ein paar Räubergeschichten über das Schmieden von TWR gehört.
    Das Küchenmesser wird durch den tollen Stahl sicher seine Schärfe lang halten.
    Form, Ausführung und Klingengeometrie sprechen für sich. Ein tolles Küchenmesser, das dem Besitzer sicher viel Freude bereiten wird.

    Gefällt mir.

    Gruss Heiri

  • Servus,

    auf der Suche nach dem Besonderen habe ich mir vor gut 2 1/2 Jahren von Xerxes ein 1/2-Integral-Gyuto aus einem umgeschmiedetem 9mm Barren aus 135WCrV4/1.2513 TWR, differenziell im Lehmmantel gehärtet, schmieden lassen. Er hatte damals einen regen Austausch zum Stahl und dessen Eigenschaften gegeben den ich gerne als Zusammenfassung hier einbringen möchte:

    Der Stahl wurde Mitte der 70er Jahre als Sonderschmelze von Böhler in großen Chargen das letzte Mal erschmolzen und wurde auch nur in großen Mengen abgegeben. Es gibt zwar noch Restbestände z.B. auf Ebay und auch Achim Wirtz sollte noch welchen haben, aber dieser „sagenumwobene“ Stahl wird in Zukunft wohl immer schwieriger zu bekommen sein, auch weil auf Ebay kleine Mengen nicht abgegeben werden, was für Hobbymacher die nur ein oder zwei Messer daraus machen wollen, einfach zu viel an Menge ist. So kann man diesen Stahl bereits heute als Rarität bezeichnen.

    analysis:

    C: 1.30-1.40, SI: 0.20-0.40, P: 0.035, S: 0.035
    Cr: 0.30-0.40, V: 0.10-0.20
    W: 0.80-1.10

    Noch ein kurzer Exkurs zur erschmolzenen Menge und deren qualitativer Bedeutung:

    Für die Leistungsfähigkeit eines Stahls ist nicht nur die Zusammensetzung, sondern auch die Herstellung von Bedeutung. Der Böhler-TWR wurde offensichtlich in sehr großen Schmelzen hergestellt. Das ist prinzipiell gut. Je größer die Schmelze um so größer die Umschmiedung und um so feiner und homogener sind die Sonderkarbide verteilt. Zusätzlich reduziert das Vanadium, das Primärkarbidwachstum direkt aus der Schmelze. Man kann also davon ausgehen, dass der TWR, für einen konventionell erschmolzenen Stahl, eine ausgezeichnete Homogenität aufweist.

    Als Beispiel kann man sich nur mal die Stähle 1.2067 und 1.3505 anschauen. Von den Legierungselementen sind es exakt die gleichen Stähle aber der 1.3505 wird in Wälzlagerqualität hergestellt und hat bei Messerklingen eine deutlich bessere Leistungsfähigkeit.

    Gruß, cato

    Nichts ist gelber als das Gelbe selber. :D

  • Du mein FREUND Micha, du lässt dir mal schön Zeit und wirst wieder gesund! Ich werde bis dahin schon eine Lösung finden und hab keine Eile.

    Mit dem Messer, rasiert es sich besser.