Hallo Messermacher,
ich habe eine Frage zu einem Oberflächenbild dass ich so noch nie gesehen habe.
Zuerst einmal, ich härte große Klingen nicht selbst, ich sende diese immer zu einem Härteservice meines Vertrauens. Ich nutze dabei zwei Firmen, mit dieser Firma arbeite ich jetzt schon, zu meiner Zufriedenheit, seit mehr als 10 Jahren.
Ich arbeite derzeit ab einem großen Messer aus 1.2842. Ich habe den Stahl als Platte bezogen, weichgeglüht ob normalisiert kann ich nicht mehr sagen ich habe da wohl nicht darauf geachtet.
Die Platte ist geschliffen.
Ich habe das Messer bearbeitet und die Oberfläche bis K220 von Hand geschliffen, den Bereich des Erls habe ich nicht sonderlich bearbeitet, dort ist im wesentlichen das originale Schliffbild.
Die Klinge kam vom Härten zurück und die Oberfläche sieht “vernarbt“ aus. Um das deutlich zu machen habe ich die Klinge in Essig gebadet und an der Schwabbelscheibe poliert.
Den Bereich der Schneide habe ich bis K800 geschliffen
Dies ist die Oberfläche
Nochmal etwas vergrößert, links die Schneide geschliffen bis K800
Das ist der Erl, man sieht das originale Schriftbild ansonsten ist dieser Narbeneffekt nicht so ausgeprägt
Ich hatte etwas ähnliches in meiner Anfangszeit als Messermacher. Auch mit 1.2842 hier was es aber eher ein "Leopardenmuster"
Nicht so gut zu sehen, ich habe kein besseres Bild.
Diese Oberfläche sieht eigentlich gar nicht schlecht aus, der Effekt ist ganz interessant.
Hier meine Fragen.
Habt ihr so etwas schon einmal gesehen?
Ist das ein Härtefehler? Die Klinge ist hart gemessen ca. 59 HRC am Erl aber weich.
Ist dieser “Fehler“ nur oberflächlich?
Ich habe mich auch an meine Härterei gewendet will dies aber auch hier mal vorbringen.
Ich bin gespannt auf die Antworten.
Grüße
Roland