Top’s Camp Creek, Teil 1...

  • Servus,

    Top’s Camp Creek, Teil 1

    nachdem ich die ersten Bilder im Netz vom neuen TOP’S Camp Creek gesehen habe, war klar das eines davon meines werden wird. :D Die Form der Klinge, ein in die Breite gezogenes, bis zum Rücken flachgeschliffenes Blatt, dass durch den fetten Bauch max. Schneidenlänge erzwingt. Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist die Gerade und bei gleicher Klingenlänge schaufelt das breite, bauchige Blatt deutlich mehr scharfe Schneide heran, als ein gerade Klinge. Der Schliff ist echt "Full flat" vom Rücken bis zur Schneide und nicht einen Hauch ballig. Das Lineal zeigt eine Gerade mit V-Schliff wenn man es quer über die Klinge legt.

    Dazu die schmale Mitte und der gut konturierte Griff. Entweder mag man das sofort oder man wendet sich mit Grauen ab. Dazwischen wird’s nicht viel geben. :D

    TOP’S-Präsident Leo Espinoza fertigt sich jedes Jahr ein Messer für die Jagdsaison. Diese Tradition erhält dem Mann seine Kreativität, indem er etwas speziell für sich selber und nicht für die Öffentlichkeit entwickelt. Manchmal gehen diese Messer aber auch in Serie und werden zu einem neuen TOPS-Modell. Messer wie das Viper Scout, dass White Fang und Tex Creek sind Beispiele für Espinoza’s Jagdmesser, die in Serie gefertigt wurden.

    Das Camp Creek ist der neueste Streich, der diesem Muster folgt. Das Ziel dieses Modells war es, ein sehr hochwertiges Jagd & Lagermesser aus einem für TOP’S ungewöhnlichen Stahl herzustellen. Wir erleben den erstmaligen Einsatz von CPM S35VN als Prämiere bei einem ausgelieferten TOP’S Serienmesser, der wegen seiner rostträgen Eigenschaften und seiner Schneidkantenstabilität/Standzeit ausgewählt wurde.

    Ungewöhnlich ist nicht nur das bauchige Klingendesign, sondern auch der schon erwähnte CPM S35VN ist bei TOP’S eine Ausnahme. Die mit einem Tumble-Finish versehene flachgeschliffene Klinge hat eine Länge von 11,1cm, der konturierte, mit 2 Fingermulden auf der Unterseite versehene Griff besteht aus einem 3-farbigen G10, von Tops als „Camo-style“ bezeichnet. Er liegt wirklich komfortabel, satt und sicher in der Hand, die eingefasste Lanyard-Öse hat einen Durchmesser von 7mm!!! Das Camp Creek wird mit einer coyotebraunen Kydexscheide mit rotbraunem Dangler-Attachment geliefert.

    Specs: ( by outdoormesser.de )
    Klingenstahl: CPM S35VN,
    Klingenstärke: max .ca. 4,7mm;
    Klingenlänge (mittig): ca. 11,1 cm,
    max. Klingenbreite: ca.3,7cm;
    Gesamtlänge: ca. 22,7cm;
    Grifflänge: ca. 11,5cm;
    Griffmaterial: G10 Camo
    Scheide: Kydex coyote mit rotbraunem Dangler
    Messergewicht ohne Scheide: ca. 174g.

    Schneideninspektion:

    Unter dem Lichtmikroskop schaut das so schlecht nicht aus. Man sieht, dass bei jedem Zug aus der Kydexscheide immer Kydexreste an der Schneidenspitze und zwischen den groben Riefen der Fase hängen bleiben. Da wird klar, das beim Rausziehen aus und versorgen in die Scheide, die Schärfe leidet. Nur einen wirklich tiefen „Schnitt“ bis in die Schneidenspitze habe ich gefunden. Ich würde mit fast 100%iger Sicherheit sagen, das die Schneide dort zuerst kollabiert. Ob plastisch verformt oder Mikroausbruch hängt von der WB ab. Dennoch in Summe gut und gleichmässig geschliffen, wenn auch wie immer bei solchen Messern maschinell. Am Beginn der Sekundärfase misst die Schiebelehre knapp 0,80mm, direkt über der Wate 0,60mm. Der Schneidenwinkel ist 36°. Durch den robusten Schliff entsteht diese sehr breite Schneidfase und nicht durch einen zu spitzen Winkel, wie man meinem möchte. Essenzubereitung klappt zwar besser als mit einem Skandi, aber hohe Ansprüchen an Küchenarbeiten darf man durch den robusten Schliff nicht erwarten. Hier empfiehlt es sich wie immer, ein feiner geschliffenes Beimesser dabeizuhaben.

    Lieferumfang und Ergänzungen…..

    Ausgeliefert wird das Messer im TOP’S-üblichen Plastikbeutel mit Garantiekarte. Als Beigabe gibt es das giftig-laute Emergency-Pfeifchen an schwarzer Kugelkette. Dazu kaufen kann man noch einen Feuerstahl der mit Kydexhülle und passender Bohrung und Schrauben der an die mitgelieferte Scheide geschraubt werden kann. Die Scheide hat an der Dangler-Verbindung einen 360° Drehpunkt und ist deshalb enorm flexibel und kann je nach Körperhaltung ( sitzen, hocken, bücken ) angepasst werden.

    Fit & Finish…

    Da gibts nix zu Mäkeln. Ich hatte und habe schon ein paar TOP’s Zuhause und die waren alle sauber und sorgfältig verarbeitet. So auch bei diesem Exemplar. Bis auf einen winzigen Schleiffehler im G10 alles tadellos.

    Weiter geht’s mit Teil zwei, wenn der Wald wieder grüner und das Wetter wärmer und es in unserer Gegend windärmer und trockener ist, dann wird Holz bearbeitet. Wer sich zwischenzeitlich ansehen möchte, wie das im Wald so klappt, Videos gibts schon zuhauf im Netz. Ich mache mir bei besserem Wetter selbst ein Bild ;)

    Eine Hering hab ich noch schnell geschnitzt..... ;)

    Gruß, cato

    Nichts ist gelber als das Gelbe selber. :D

    2 Mal editiert, zuletzt von cato (16. März 2019 um 22:47)

  • Servus,

    Schöner Bericht.

    Das Messer erinnert mich irgendwie an ein Canadien von Grohmann.

    Gruß Bernhard


    ja, hast recht und ich mag das Design.... :D

    Das Creek ist noch mal eine Ladung wuchtiger und wirkt wie ein Grohmann auf Steroiden... :thumbup:

    Gruß, cato

    Nichts ist gelber als das Gelbe selber. :D

  • Servus Cato,

    interessantes Messer, das ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
    Durch Deine opulente Vorstellung ist diese Wissenslücke auf sehr schöne Art und Weise beseitigt worden.
    Dass die Bearbeitungsqualität bei Top's passt, lese ich gerne. Werde ich mir positiv merken.

  • Servus,

    Hi,

    sehr schönes Messer!

    Sag mir bitte mal was das obere der drei Messer für eins ist bitte. Ich meine das mit carbonklinge und dem Griff aus Leiterplatten.

    Gruß Lars

    es ist wie das unterste Modell mit dem Holzgriff, allerdings ein C-Stahl Grohmann mit Flachschliff. Es wurde als Bausatz gekauft, die Klinge hab ich zu Jürgen Schanz geschickt, der hat sie mir moderat ausgedünnt ( 0,35mm hinter der Wate ) und den Leiterplattengriff mit Carbonpins montiert.

    Gruß, cato

    Nichts ist gelber als das Gelbe selber. :D

  • Servus,

    hier hat sich auch ein wenig neues getan. Ich war jetzt ein paar mal mit der Originalscheide unterwegs und habe Pro und Contra abgewogen. Der Sitz ist viel zu stramm, wenn man das Messer häufig zieht und wieder versorgt. Das lässt sich zwar mit einem Föhn und ein wenig aufbiegen lösen, aber in diesem Fall kommt nur das tiefliegende Tragen dazu. Wenn man draussen unterwegs ist, spielt das keine Rolle, das baumelt halt, wie jeder Dangler. Hier lässt sich das Messer aber auch noch um 360°rotieren und so hängt es eigentlich nie senkrecht am Gürtel, sondern dreht sich je nachdem vor oder zurück. Das ist gut in Bewegung, beim Bücken, weil das Messer immer nachgibt und sich anpasst, danach muss es aber immer wieder in Position gedreht werden. Starr fixieren lässt sich das nicht.

    Das hat mich veranlasst Nestor zu bitten, mir eine Lederimitat-Kydex zu backen, mit Walklederschlaufe. Jetzt sitzt die Klinge in der für mich gewünschten Höhe und sehr eng am Körper, so das ich das Creek auch im Alltag weitgehend unauffällig und komfortabel tragen kann. Eine IWB-Schlaufe gibt's noch extra um es im Bund zu tragen, dann ist das Messer praktisch unsichtbar.

    Gruß, cato

    Nichts ist gelber als das Gelbe selber. :D