2 alte Zugmesser - wieder bereit für neue Späne

Hallo,

sind beide nun schon ein paar Tage fertig, heute hab ich dann endlich mal Fotos gemacht.

Zwei alte Zugmesser, die ich auf dem Flohmarkt bzw. in der Bucht für günstiges Geld erstanden habe. Leider habe ich keine Vorher-Fotos. Beide sahen wirklich übel aus, vor allem das gerade war total verrostet und ein Griff war bereits gerissen. Also hab ich wochenlang entrostet und von Hand geschärft. Die alte Farbe der Griffe so gut es ging abgeschliffen. Die Risse im Holz mit Epoxyd geschlossen und anschließend ordentlich gewachst.

Jetzt sind sie wieder bereit an die Arbeit zu gehen. Es geht nix über altes Werkzeug, was wieder seinen Dienst versehen kann. Die Mühe war es aus meiner Sicht jedenfalls wert.

Schönen Gruß
Frank

Danke Leute!

@ Sascha - es ist wirklich ne Menge Arbeit. Ich war mir ja nicht mal sicher, ob sie überhaupt noch zu verwenden sind. Aber der Stahl ist gut, von der Härte her hat mich das gerade Messer wirklich Nerven gekostet. Da es ziemlich hart ist, hat das Reparieren des Anschliffs eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Die Spiegelseite war da einfacher, da man flach auflegen konnte. Alle Scharten vom Rost sind auch nicht raus, dafür hätte ich zu viel Material opfern müssen. Aber man benutzt sie ja für die grobe Formgebung und geht dann zu feinerem Werkzeug über. Die erste Tests waren jedenfalls super, beißen wieder ordenlich und halten wohl auch die Schärfe gut, selbst bei trockenem Holz. Wenn du also irgendwann im Herbst oder an langen Winterabenden Langeweile haben solltest, dann trau dich . Kannst sie auch mir schicken, aber nach getaner Arbeit bekommst du sie vielleicht nicht wieder .

Den groben Rost hab ich mit Topfbürsten an der Bohrmaschine entfernt. Messing ging gut, die aus Stahl war natürlich effizienter, danach ist es viel Handarbeit. Erst mit dem Glasfaserradierer (eine riesen Sauerei und man hat hinterher das Gefühl mit einem Kaktus geknuddelt zu haben), anschließend Naßschleifpapier von 80-800, dann Micro-Mesh und ganz zum Schluss noch Autosol. Mit dem Autosol ließ sich auch an den unebenen Stellen noch der letzte Rost gut entfernen.

Schönen Gruß
Frank

Zitat von IRU

Mann-o-Mann, was für eine Tortur

So würde ich es nicht nennen. Es ist viel Arbeit bzw. Zeit, aber wer rechnet die schon bei seinem Hobby, außerdem kann man nur dazulernen. Beide sind m. E. noch von Hand geschmiedet, keine Industrieware. Allein daher lohnt schon die Rettung.
Das runde der beiden würde man heute wohl auch nirgendwo mehr her bekommen. Hier tu ich mich bei der Verwendung noch etwas schwer, da der Anschliff außen liegt. Aber ich werd es mal als Schrupphobel probieren, dafür scheint es mir passend.

Ich freu mich jedenfalls, dass es hier noch mehr Fans von altem Werkzeug gibt.

Schönen Abend!

Gruß
Frank