Nachdem ich bisher im Wesentlichen eine bestimmte Klingenform nachgemacht hatte, habe ich hier etwas, dessen Form keinem bestimmten Vorbild folgt. Die Klinge ist aus SB1 knapp 6 mm stark. Die Walzhaut sieht bei dem SB1, wie ich ihn bekomme, immer tief rotbraun aus. Die habe ich auf der Glasplatte auf jeder Seite etwa 5/100 abgenommen, so daß die Oberfläche leicht "pickelig" und angelaufen aussah. Es sollte etwas rustikaler aussehen. Letztlich mißt die Klinge am Rücken 5,9 mm und das Messer bringt insgesamt 298 Gramm auf die Waage.
Entsprechend dem gröblichen Gesamtkonzept geht der Griff ordentlich in die Breite, ich weiß, daß das zur Zeit nicht dem Trend entspricht. Es ist aber ein Griff, den meine durchschnittliche kaukasische Männerhand umfassen kann und die Fingerspitzen berühren nur den Daumenballen. Sehr angenehm.
Die Klinge habe ich auf dem Bandschleifer bis 120 vorgeschliffen und dann per Hand überkreuz bis P600 heruntergebracht, anschließend mit 6ooer längs abgezogen. Das feinere Schleifpapier, das ich habe, taugt nicht viel, also habe ich es bei 600 belassen.
Die Länge der Klinge einschließlich Fehlschärfe beträgt exakt 12 Zentimeter. Wenn man vorher Nudeln mit Bolognaisesosse gegessen hat, kann man es also im Wald herumtragen.
Ganz ohne Macken ist es nicht geblieben, aber für meine Verhältnisse ist es ganz ok geworden. Es liegt gut in der Hand und eignet sich aufgrund der Geometrie, Handlage und Gewichts auch gut zum Hacken. Da die Klingenbasis nur o,15 bis o,20 beträgt, muß ich erst noch testen, ob brutalere Tätigkeiten ohne Ausbrüche gehen werden, aber ich glaube schon, daß das was aushält.
Eine Messerscheide muß ich noch herstellen, bin mir aber noch nicht schlüssig darüber, wie sie werden soll.
Kommentare und Anregungen würden mich sehr freuen.