Klingensicherung oder Messerverriegelung bzw. Klingenverriegelung oder Messersicherung

  • oder doch nur eine Kindersicherung für ein Klappmesser.
    (falls ich an Wortfindungsstörung oder Unkenntnis leide, immer her mit dem richtigen Begriff)

  • Hallo Gerd,

    das "Blech" verhindert das einhändige Öffnen des Messers, das ungewollte Öffnen in der Hosentasche und das Öffnen durch spielende Kinder (klar, die sollten erst gar nicht in die Nähe kommen...)

    Erst, wenn das Sicherungsblech mit dem Fingernagel nach Außen gedrückt wird lässt sich das Messer öffnen.

    Mir, als Neuling ist nicht bekannt, dass so etwas schon eingesetzt wird oder einen Namen hat.
    Deshalb meine seltsame Überschrift.

    Liebe Grüße
    Sep


  • das Öffnen durch spielende Kinder (klar, die sollten erst gar nicht in die Nähe kommen...)

    Dieser Teilsatz ist ein Paradebeispiel für den möglichst verkrampften Umgang mit Messern als Werkzeuge. Es wird nicht nur verboten Messern in die Nähe zu kommen, was für Kinder immer ein Anreiz ist. Sondern es wird auch noch eine Angst davor beigebracht. Jeder hat sich im Laufe der Zeit mal geschnitten. Sowas nennt man Lernprozess und ist nichts schlimmes.

    Gruß Marc

  • Hallo Sep,

    Nun, ich verstehe die Idee, wie so ein nachträglich eingebrachtes Teil allerdings auf den Rest der Konstruktion einwirkt, kann ich nicht einschätzen.

    Davon abgesehen hat sich bei mir noch nie ein Messer in der Tasche geöffnet hat, ich trage es in der von manchen als unsicher eingeschätzten Position mit der Spitze nach oben und damit den Klingenrücken direkt an der Taschennaht. Es kann sich beim herunterfallen öffnen, das ist dann aber eher wegen der Blessuren am Messer ärgerlich, da ich nicht in fallende scharfe Gegenstände fasse.

    Ansonsten wissen meine 4 und 6-jährigen Jungs was Messer sind, sie liegen an meinem Platz, oder auch mal irgendwo, herum.
    Ausserdem achte ich darauf, dass sie recht früh mit dem Messer am Tisch schneiden, meist sind das die sauscharfen Victorinoxmesser mit Wellenschliff.
    Bis jetzt hat wohl jedes neue Exemplar mein Blut oder das meiner Frau gekostet, die Kinder haben sich noch nicht geschnitten.

    Vielleicht haben wir Glück, Spühl-/Waschmittel oder Tabletten haben sie auch noch nicht gegessen, von Münzen oder Knopfzellen gar nicht zu reden.

    Im Auto habe ich ein Sanrenmumesser mit Glasbrecher und Gurtschneider, das erste was ich entfernt habe war die Extrasicherung an der Verriegelung (Liner Lock) gegen unbeabsichtigtes Schliessen. Ein gut eingesetzter Detent Ball mit passender Bohrung vermeidet unbeabsichtigtes Öffnen, mir reicht das.

    Bitte lass dich aber nich von weiteren "Basteleien" abhalten, interessant ist die Idee allemal.

    Grüsse vom südlichen Bodensee,

    Endre.

    P.S. Ich hatte mal ein Messer mit Rückenverriegelung (Lockback/Backlock) in der Hand, bei dem man den Entriegelungshebel auch drücken musste, um die Klinge zu öffnen.
    Das habe ich dann ganz schnell wieder dahin gelegt, wo es lag.

  • Jeder hat sich im Laufe der Zeit mal geschnitten. Sowas nennt man Lernprozess und ist nichts schlimmes.
    Gruß Marc

    Nun macht es ja bekanntlich Freude ein besonders scharf geschliffenes Messer zu haben. Keine Freude hat man aber mit den Eltern der verletzten Kinder, wenn man ihnen was von "Lernprozess" erzählt.
    Aus diesem Grund und weil ich nicht möchte das sich spielende Kinder bei mir oder auf meinem Grundstück verletzen lasse ich z.B. auch meinen Autoschlüssel nicht stecken, schließe die Werkstatt ab, sichere Gegenstände gegen umfallen und beseitige Stolperfallen. Wie du siehst, lebe ich nicht in meiner kleinen abgeschlossenen Welt, sondern lasse andere Menschen daran teilhaben.
    Um deren Sicherheit ging es mir, als ich von spielenden Kindern sprach.

    Liebe Grüße
    Sep

  • Hallo Endre,

    danke für Deine hilfreichen Gedanken zu dem Thema.
    Der Reihe nach:
    Die Konstruktion (eine Griffschale) wird natürlich geschwächt, da Material entfernt wird. Die zusätzliche Bohrung im Metall kann man wohl vernachlässigen.
    Das unbeabsichtigte Öffnen in der Hosentasche lässt sich wie von Dir beschrieben durch die Lage der Klinge in der Tasche oder durch einen gut arbeitenden Detent Ball verhindern. Sicher gibt es noch andere Möglichkeiten, meine "Feder" ist nur noch eine weitere Technik.
    Was Deine eigenen Kinder betrifft gehen sie mit den "sauscharfen Victorinoxmesser" natürlich durch eine harte Schule, aber ich hab das auch so gehandhabt und meine Kinder machen das jetzt ebenso bei meinen Enkeln.
    Und ja, ein Einhandmesser, das mit beiden Händen geöffnet werden muss ist sicher nicht praktischer als ein echtes Einhandmesser aber kann mir auf Reisen nicht ganz so einfach weggenommen werden.
    Ich hätte also noch eine Ergänzung:
    das "Blech" verhindert das einhändige Öffnen des Messers, das ungewollte Öffnen in der Hosentasche und das Öffnen durch spielende Kinder und Polizisten.

    Besonders freut mich der Tip mit der Klingenverriegelung (oder sollen wir es Zweiwege Verriegelung nennen) über einen Backlock. Das wäre eine gute Idee für mein erstes selbstgebautes Messer. :)

    Liebe Grüße
    Sep

  • Hallo Sep,

    Ich denke, der in beiden Richtungen sichernde Backlock ist wohl auch am einfachsten zu machen, zeig uns auf jeden Fall deine Werke :)

    Und ja, das mit den ordnungshütern kann ich nachvollziehen, wenn auch aus der Nicht-EU-Insel heraus.

    Wenn schon ein Messer eingezogen wird, wenn der Herr Polizist meint, es aus dem Griff schütteln kann, auch wenn er das vor Gericht nicht demonstrieren kann, dann ist man mit so einer "Rindersicherung" (die Schmähbezeichnung für die Leute im Dienst möchte ich nicht verwenden, die machen meist auch nur ihren Job) sicher besser bedient.

    Grüsse

    Endre

  • Nun macht es ja bekanntlich Freude ein besonders scharf geschliffenes Messer zu haben. Keine Freude hat man aber mit den Eltern der verletzten Kinder, wenn man ihnen was von "Lernprozess" erzählt.Aus diesem Grund und weil ich nicht möchte das sich spielende Kinder bei mir oder auf meinem Grundstück verletzen lasse ich z.B. auch meinen Autoschlüssel nicht stecken, schließe die Werkstatt ab, sichere Gegenstände gegen umfallen und beseitige Stolperfallen. Wie du siehst, lebe ich nicht in meiner kleinen abgeschlossenen Welt, sondern lasse andere Menschen daran teilhaben.
    Um deren Sicherheit ging es mir, als ich von spielenden Kindern sprach.

    Liebe Grüße
    Sep

    Ich muss zugeben, diesen Teil sind wir gerade erst am Lernen wenn der Nachbarsjunge gern mit unseren Jungs spielt.
    Er darf, was unsere dürfen, aber so müssen wir uns auch bemühen, ihm unsere Regeln und Gewohnheiten nahe zu bringen.
    Gar nich so einfach bei einem Einzelkind mit alleinerziehender Mutter. Zu zweit regeln sich die Dinge eben viel einfacher als zu viert oder fünft ;)