Puukko mit Bronze und Palisander

  • Hallo,

    mein zehntes Messer ist fertig geworden. Ist also ein Minijubiläum für mich :greenwink: .

    Die Daten:

    Klinge aus 80CrV2/1.2235 - induktionsgehärtet auf 63HRC
    Griff aus Santos Palisander/Morado
    Passungen aus Bronze
    Zwischenlagen aus blauem Vulcanfiber
    Klingenlänge: 77mm
    Grifflänge: 113mm
    Gesamtlänge: 190mm
    Gewicht: 110g

    Die Sekundärfase der Fertigklinge habe ich entfernt und leicht ballig auf 0 geschliffen, außerdem habe ich eine Schleifkerbe angebracht. Die Bronzepassungen sind mit dem Kugelhammer bearbeitet und mit Nerofor patiniert.

    Wie man anhand der Bilder gut sieht, kann man jetzt 1a mit dem Messer schnitzen.

    No 10_a

    No 10_b

    No 10_c

    Schönen Gruß
    Frank

  • Hallo Frank,
    Das ist ja ein sehr feines Teil geworden! Schöner Fluss im Holz und das Wichtigste: Die Späne fliegen, das sieht richtig bissig aus.

    Gruß
    Burghard

  • Servus Frank
    gut gemacht , das Holz sieht klasse aus , die Endplatte sauber vernietet .
    Bei dem blauen Fiber hätte ich gezögert , aber es passt prima .
    Gelungene Arbeit !

    Gruß Norbert vom Neckar

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

    lasstdistechahlengluehen-3-platz.jpgwanderer_teilnehmer.jpgzombie3.jpg

  • Hallo Frank,

    ich bin ja keim Freund von Puukoos. Ich hab mich in früher Jugend mal an einem geschnitten und die Narbe ist eine Erinnerung daran.

    Du hast da ein schönes Messer gemacht bei dem alles passt. Und Gratulation zum Minijubiläum

    Grüße

    Roland

    Ancora Imparo

    Es ist besser eine gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.

  • Hallo Frank,
    das ist ein richtig schönes Messer geworden. Schöne Linien und tolle Materialauswahl. Gefällt mir sehr gut :thumbsup:

    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


    Blood, Sweat and Musclecat!

    zombie2.jpg

  • Ich hab mich in früher Jugend mal an einem geschnitten und die Narbe ist eine Erinnerung daran.

    Hallo Roland,

    da kann ich dir nachfühlen. Das Bark River und das Hohlmesser, welche mir jeweils einen Aufenthalt in der Notaufnahme beschert haben, musste ich auch verkaufen. Irgendwie war die "Beziehung" hinterher etwas gestört :greenugly: .

    Ja Puukkos bzw. wohl der Scandi-Schliff sind so eine Sache. Für Holzbearbeitung echt super aber von einem Allround-Schliff wohl meilenweit entfernt. Außerdem gibt es auch beim Scandi riesen Unterschiede und man muss da etws herumprobieren, was einem liegt.

    Schönen Gruß
    Frank

  • Hallo, mir gefällt das Messer. Das Blau passt zu dem schicken Holz. Der Anschliff passt zu dem Verwendungszweck, soweit also alles gut, aber die Schleifkerbe hättest Du dir sparen sollen. Sag wie hast Du das mit dem Induktionshärten gemacht?

  • Sag wie hast Du das mit dem Induktionshärten gemacht?

    Hallo,
    ich hab sie nur so gekauft :D , ist eine Fertigklinge von nanus-blades. Ich vermute mal, auf Grund des Stahls und der Form ist die ebenfalls bei Laurin Metalli in Finnland hergestellt worden. Bis dato steht der Bau von eigenen Klingen noch aus.
    Die Schleifkerbe hat schon ihren Sinn. Beim Schnitzen ist sie auch nicht hinderlich. Bei einem Jagd- oder Outdoormesser hätte ich sie weg gelassen, da man damit gern mal hängen bleibt.

    @axdamast
    Danke Alex, ich möchte übrigens betonen, dass die Ähnlichkeit der Griffform zu deinem Puukko reiner Zufall ist. Ich habe die Form schon länger im Hinterkopf gehabt und wollte sie nun mal ausprobieren. Darauf gebracht hat mich Burghard (IRU) als er hier mal eines seiner Messer vorgestellt hat.

    Schönen Gruß
    Frank

  • Hallo,ich hab sie nur so gekauft :D , ist eine Fertigklinge von nanus-blades. Ich vermute mal, auf Grund des Stahls und der Form ist die ebenfalls bei Laurin Metalli in Finnland hergestellt worden. Bis dato steht der Bau von eigenen Klingen noch aus.
    Die Schleifkerbe hat schon ihren Sinn. Beim Schnitzen ist sie auch nicht hinderlich. Bei einem Jagd- oder Outdoormesser hätte ich sie weg gelassen, da man damit gern mal hängen bleibt.

    @axdamast
    Danke Alex, ich möchte übrigens betonen, dass die Ähnlichkeit der Griffform zu deinem Puukko reiner Zufall ist. Ich habe die Form schon länger im Hinterkopf gehabt und wollte sie nun mal ausprobieren. Darauf gebracht hat mich Burghard (IRU) als er hier mal eines seiner Messer vorgestellt hat.

    Schönen Gruß
    Frank

    Hallo Frank,
    so sehen schöne Puukkos halt aus :D Meine Inspiration stammt von Bo Bergmann.

    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


    Blood, Sweat and Musclecat!

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  • Meine Inspiration stammt von Bo Bergmann.

    hab das Buch grad nochmal zur Hand genommen, fällt wohl in die Kategorie - zeitloses Design - :thumbsup:
    Ich konnte mir bisher einfach nicht vorstellen, dass sich das, mit der hinteren Mulde, gut greift. Tut es aber und zwar in jeder Handposition.

    Jetzt muss ich erst mal grübeln, wie ich die Scheide mache.

    Schönen Gruß
    Frank

  • ....... dass die Ähnlichkeit der Griffform zu deinem Puukko reiner Zufall ist. Ich habe die Form schon länger im Hinterkopf gehabt und wollte sie nun mal ausprobieren. Darauf gebracht hat mich Burghard (IRU) als er hier mal eines seiner Messer vorgestellt hat.

    Schönen Gruß
    Frank

    Freut mich, dass ich indirekt auch etwas zu dem schönen Puukko beitragen konnte. Obwohl mir der klassische Puukkogriff immer optisch sehr gut gefällt, die Fingermulde ist bei der Nutzung einfach praktisch. Ich hab zwei meiner Djärv-Schnitzer deshalb ein bisschen modifiziert um das zu probieren. Daneben noch zwei mit eigener Beize etwas älter aussehen lassen.

    Gruß
    Burghard

  • Hallo Burghard,

    ich hatte dieses Messer von dir im Hinterkopf. Auch wenn es eine viel ausgeprägtere Mulde hat, sollte ja aber auch nur Inspiration sein.

    Ich hab zwei meiner Djärv-Schnitzer deshalb ein bisschen modifiziert um das zu probieren.

    Ich finde seine Griffe eigentlich auch von der Haptik her sehr gelungen. Bei dem unteren Messer finde ich die Mulde gut, durch die schmale Klinge. So hat man etwas direkteren Kontakt. Bei dem mittleren Messer sieht es ungewöhnlich aus. Aber solange es funktioniert.
    Die Griffe von Hans Karlsson musste ich allerdings auch schon leicht modifizieren, die sind am Übergang zur Klinge immer viel zu massig. Mit Tuning kann man aus den Werkzeugen für sich persönlich sicherlich immer nochmal was rausholen, wenns um die Ergonomie geht.

    Schönen Gruß
    Frank

  • ... und fertig.

    Nach zwei Versuchen für den Holzkern und zwei Versuchen für die fertige Scheide. Der erste Versuch Leder mal mit Soda zu härten ist gründlich daneben gegangen, dass Leder war schlecht zu formen und so richtig hart ist es auch nicht geworden. Also wie bisher, einfach mit warmen Wasser einweichen und nach dem Nähen bei 50 Grad in den Ofen.
    Die Rückseite des Holzkerns habe ich mit stärkerem Vulcanfiber geschlossen. Ich erhoffe mir davon, dass es sich bei Feuchtigkeit nicht verzieht.

    Kurz vor Fertigstellung ist mir das Messer leider aus der Hand gefallen :greenforwn: und hat mit der Abschlusskappe meinen 5 kg Vorschlaghammer getroffen. Als Krönung ist dabei auch die Spitze abgebrochen (hoch gehärtet eben). Also ist die Klinge jetzt nur noch 76mm und die Endkappe hat eine leichte Macke. Shit happens... :greenrolleyes: .

    Das einzige Manko was bleibt, das Holz reagiert jedesmal mit hellen Spuren, wenn ich es in die Scheide stecke. Das Leder ist auf alle Fälle trocken und das Holz bereits mit Öl und Wachs behandelt. Kann es am Holz liegen? Meine anderen Messer sitzen auch straff in der Scheide und man sieht nix. Bin etwas ratlos.

    Hier die Bilder:

    Schönen Gruß
    Frank

  • Hallo Frank,
    das ist eine sehr schöne Messerscheide geworden. Das mit der Macke ist schon sehr ärgerlich, aber mit der Zeit holt sich doch jedes Messer seine Gebrauchsspuren und Patina, ausser du legst es in die Vitrine. Die Spuren am Holz kommen bestimmt vom Ziehen des Messers, das Leder poliert dein Holz und das verursacht vermutlich die Spuren. Versuche doch mal die Innenseite mit Lederfett zu glätten.
    Mir gefällt das Ganze jedenfalls sehr. :thumbsup:

    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


    Blood, Sweat and Musclecat!

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  • Moin Frank,
    Da schließe ich mich an: ist doch alles sehr gut geworden! Ohne deine Hinweise wäre die Macke kaum aufgefallen, die Spitze ohnehin nicht. Obwohl ich verstehe, dass du nach all der Arbeit Dir die Macken gern erspart hättest. Nach den ersten Holzarbeiten sieht ohnehin alles schön veredelt gebraucht aus!

    Burghard

  • Hallo,

    Danke euch!

    Nein, ein Vitrinenmesser wird das nicht. Der Holzkern ist schon mit dem Messer hergestellt und da soll noch ein bißchen mehr Holz folgen :) . Die Spitze wieder dran schleifen war nicht so dramatisch, die Bronze hatte sich aber schon ganz schön verformt, da musste ich außen nochmal ein bißchen was mit der Nadelfeile wegnehmen und dann vorsichtig polieren. Jetzt weiß ich jedenfalls, dass alles am Griff gut zusammenhält...
    Die Lederscheide ist innen bereits 2 mal mit Wachs behandelt, mache ich immer so. Kann natürlich sein, dass es Spuren vom Ziehen sind, aber ich habe eher den Eindruck, wenn ich das Messer ein paar Minuten drin lasse, dass es mehr wird. Soll heißen, beim Ziehen ist der Effekt gar nicht so ausgeprägt. Ich tippe eher drauf, dass das Holz mit dem Leder reagiert. Mal sehen, vielleicht wird es noch besser, andernfalls sind das dann eben auch Gebrauchsspuren.

    Schönen Abend
    Gruß
    Frank

  • Die Scheide ist sehr schön geworden! :greenthumbs:
    ....obwohl ich das Problem mit den Spuren auf dem Griff nicht wirklich sehe.
    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen dass Leder Holz auslaugt.....auch kurzfristig können dem Holz, besonders von der Fleischseite des Leders im Oberflächenbereich Öle entzogen werden.
    Deshalb füttere ich viele Lederscheiden innen mit sehr dünnem Spalt-Rindsleder aus....meistens 0,5-0,6 mm stark.
    Die Scheiden von innen mit Wachs zu behandeln ist für den praktischen Gebrauch sehr gut, aber das Wachs hinterlásst Schmierspuren....ob es diese sind die Du meinst?
    Die Fleischseite säuft Öl, Wachs und Fett ohne Ende, die Haarseite ist dagegen bald relativ gesättigt.
    ....und Walkleder ist hart und wie viele anderen Leder stark abspanend....das wird oft unterschätzt, hier ist also Einlaufspuren zu rechnen.
    Die Scheide vielleicht etwas länger lassen so dass sie knapp über dem Griffbauch abschliesst garantiert einen verlässlichen Gang und Klang.....aber wie dem auch sei, die Scheide ist topp gemacht.

    Um zu weiches Leder hart zu bekommen muss das Fett raus.....hier sind drei sehr gute Vorgehensweise beschrieben
    aber, ....genau mit Thermometer arbeiten, da es evtl notwendig ist, je nach Leder, vorsichtig leicht wärmer zu gehen....60-80Grad

    https://www.wikihow.com/Stiffen-Leather


    Mir fallen auch ab und zu Messer runter,....das passiert halt, und manchmal ist so eine Delle ein Starter für mutigeres Sekundärformen.....soll heissen, der Kappenrand ist für meinen Geschmack eh noch ein wenig eckig und eine Phase die doppelt so breit ist wie die Delle würde imho viel besser aussehen und auch, wenn das Messer in die Hand gestellt wird, bequemere Haptik geben.....also rein konstruktive Kritik, die das Gesamtwerk auf keinen Fall mindern kann oder soll.

    .....und so langsam bist Du reif für eigene Klingen, oder?...anhand Deiner gezeigten Arbeiten und Fähigkeiten wage ich zu behaupten,
    so was wie diese "Fertigdinger" Dreilagen-Automatenschliff-Blätter hast Du bald "im Griff", und dann weisst Du auch was Du da hast....
    (Anmerkung:der 2210 Silberstahl wird nach wie vor von Schmieden und der Industrie gerne für skandinavische Klingen verwendet, auch weil er einfach zu schmieden und zu schleifen ist, aber er ist vergleichsweise spröde....ich bin der Meinung dass er, besonders für dünne Schneiden viel zu spröde ist.....
    ein guter Stahl, der einen exzellenten Körner(sehr stabiler Winkel) und sehr gute Schlagstempel abgibt aber für die dünne Geometrie einer Klinge ist er imho eine mindere bis schlechte Wahl....
    auch C70 und C80 wird gerne verwendet aber diese Stähle neigen zu Anlass-Sprödigkeit und geben dadurch Raum für schlechtere Ergebnisse bedingt durch die WB....besonders bei industrieller Chargen-Härtung)
    wie dem auch sei....
    beim runterfallen können Spitzen abbrechen, kommt aber drauf an wo und wie sie auftreffen und wie sind sie wärmebehandelt.....das heisst also, hat die Klinge ein grobes Gefüge weisst Du es meistens nicht.
    ( Lupe raus und Bruchstelle inspizieren )...und es ist so befriedigend wenn sie nicht abbricht

    Kontrolle über die eigene Qualität und die damit zusammenhängende Verantwortung sollte nicht in fremde Hände gegeben werden.

    gutes Gelingen weiterhin und Grüsse :greenalien: