• Hallo zusammen,

    die letzten Tage ist mal wieder eine Axt entstanden und da es mir die nordischen Axtformen angetan haben, war die grobe Skizze schnell fertig. Der Grundkörper besteht aus St 37 und hat 120x50x25mm.

    Da das Axtloch geformt wird, habe ich zuerst aus Federstahl einen Dorn geschmiedet, schweißtreibend aber der hat mir schon lange gefehlt und wird sicher noch öfter zum Einsatz kommen. Die Arbeit hat sich gelohnt das geht damit jetzt prima.
    Die Form wurde mit der Hydraulikpresse grob vorgeschmiedet, der Rest war Handarbeit. Einen kleinen Hammerkopf hat sie auch bekommen. Der ist aber nicht hart, wird also nicht mit Stahl in Berührung kommen. Wie man sieht habe ich mich wieder mal nicht an meine Skizze gehalten. 8)

    Als nächstes habe ich die Schneide aus einer alten Feile geschmiedet und eingesetzt.

    Zum Feuerschweissen habe ich meinen neuen Gasesseneigenbau getestet, braucht zwar länger wie die Kohleesse hat aber auch prima funktioniert. Der Stiel ist aus Esche und wurde hauptsächlich mit dem Zugmesser geformt.

    Zu guter Letzt habe ich dann alles zusammengebaut und noch einen Lederschutz aus altem Sattelleder genäht, den ich letztes Jahr vor der Müllabfuhr gerettet habe.
    Die Axt ist mit 450mm etwas länger geworden, aber das ist einfach der Axtform geschuldet. Der Axtkopf ist ca. 180mm lang und die Schneide hat ca. 85mm Länge. Gesamt wiegt sie 980gr. Die Ausrichtung von Axtkopf zum Stiel ist mir dieses mal auch richtig gut gelungen.

    Hier noch die Bilder der fertigen Axt und viel Spaß beim Anschauen 8)

    Ich freue mich schon auf Eure Rückmeldungen.

    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


    Blood, Sweat and Musclecat!

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  • Hallo Alex!

    Deine Axt ist sehr schön geworden. Die Lederarbeit war ja ganz schön aufwendig.
    Für welchen Zweck soll sie ihren Einsatz finden? Das Kopfgewicht liegt genau zwischen den Äxten, die ich verwende. Da wäre es sehr interessant, wie sie Dir in der Hand liegt
    und was Du damit machst!

    Liebe Grüsse
    Christian

  • Hallo Alex!

    Deine Axt ist sehr schön geworden. Die Lederarbeit war ja ganz schön aufwendig.
    Für welchen Zweck soll sie ihren Einsatz finden? Das Kopfgewicht liegt genau zwischen den Äxten, die ich verwende. Da wäre es sehr interessant, wie sie Dir in der Hand liegt
    und was Du damit machst!

    Liebe Grüsse
    Christian

    Hallo Christian,

    Erstmal Danke und um ehrlich zu sein, das Leder war gepunzt 8) , habe es nur wieder aufbereitet. Es stammt von einem alten Sattel, den ein Freund wegwerfen wollte. Da hab ich mir die schönsten Stücke einfach ausgeschnitten.
    Zur Axt und deren Handlage. Eigentlich sollte sie kleiner werden, gedacht für Outdoor und zum Holzspalten. Die Idee kam mir nach einer Auftragsarbeit für einen Bekannten. Aber ein kurzer Stiel hätte nicht gut ausgesehen und jetzt ist sie halt 100mm länger geworden. Mit 450mm Länge ist sie aber immer noch kurz genug um sie in den Rucksack zu stecken und für den gedachten Zweck taugt sich auch noch.
    Der Schwerpunkt liegt ca. 50mm hinter dem Kopfende und durch den geschwungenen Stiel liegt sie prima in der Hand. Momentan ist sie noch rein für das Spalten geschliffen, aber ich glaube ich werde den Schneidenwinkel noch kleiner machen. Dann kann man auch besser mit "Schnitzen". Der Schneidenstahl macht das jedenfalls locker mit.


    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


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  • Hallo Alex
    Das ist eine sehr schöne Schmiedearbeit, man sieht, dass du schon einiges geschmiedet hast.
    Ist das Handling mit einer nordischen Axt anders?
    Hast du den Dorn aus einer Lastwagenfeder geschmiedet?

    Gruss Heiri

  • Hallo Alex
    Das ist eine sehr schöne Schmiedearbeit, man sieht, dass du schon einiges geschmiedet hast.
    Ist das Handling mit einer nordischen Axt anders?
    Hast du den Dorn aus einer Lastwagenfeder geschmiedet?

    Gruss Heiri

    Hallo Heiri,

    vielen Dank und ja so langsam weiss ich was ich tun möchte, nur die Umsetzung in die Praxis... :whistling:
    Aber dafür dass ich mir alles selbst beigebracht habe, bin ich zufrieden mit meinen Werken.
    Wie du richtig erkannt hast, ist der Dorn aus einer Blattfeder geschmiedet und die Herstellung habe ich mir bei Torbjörn Ahman (YT) abgeschaut. Dessen Schmiedekunst hat mich schon oft inspiriert und ist auch sicher in diese Axt mit eingeflossen. Der grosse Vorteil bei einem so langen Dorn ist eben das Ausrichten des Axtkopfes zum Stielloch. Da sieht man einfach sofort wenn die Flucht nicht stimmt und kann sofort gegensteuern. Ausserdem kann man die Axt im Bereich des Lochs mit eingestecktem Dorn gut halten und ausformen.

    Das Handling der Axt liegt hauptsächlich an der Lage der Schneide zum Griff, hat also erstmal wenig mit der Herkunft zu tun. Die Art des Anschliffs und die Lage der Schneide zur Mitte des Axtlochs bestimmen hauptsächlich den Zweck der Axt. In Skandinavien gibt es wohl noch viele Handwerker die mit Äxten arbeiten und somit auch eine grosse Vielfalt an Ausführungen. Mir persönlich gefallen einfach diese skandinavischen Formen.

    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


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  • Hallo Alex,
    Erneut bewundernswert Deine Vielseitigkeit und Schmiedekunst, die Du auch mit dieser Axt wieder zeigst. Bis hin zu den vorbereitenden Hilfsmitteln, sprich Dorn! Alles konzeptionell durchdacht.
    Anwendung erstmal spalten, dann schnitzen, ich bin gespannt. Insbesondere auch auf die Anpassungen des Schleifwinkels. Nachdem ich bisher alles mit Messern oder Beiteln geschnitzt habe, konnte ich mich inzwischen vom Nutzen einer Axt selbst überzeugen.

    Gruß
    Burghard

  • Hallo Alex,
    Erneut bewundernswert Deine Vielseitigkeit und Schmiedekunst, die Du auch mit dieser Axt wieder zeigst. Bis hin zu den vorbereitenden Hilfsmitteln, sprich Dorn! Alles konzeptionell durchdacht.
    Anwendung erstmal spalten, dann schnitzen, ich bin gespannt. Insbesondere auch auf die Anpassungen des Schleifwinkels. Nachdem ich bisher alles mit Messern oder Beiteln geschnitzt habe, konnte ich mich inzwischen vom Nutzen einer Axt selbst überzeugen.

    Gruß
    Burghard

    Hallo Burghard,
    mit meiner Bartaxt (siehe Wikinger an heimischer Esche) forme ich auch oft Werkzeugstiele o.ä. vor. Das soll mit der Kleinen halt auch bedingt möglich sein. Habe mal noch ein paar Bilder anghängt 8)

    Hier die Grosse im Einsatz. Man sieht auch die dünn ausgeschmiedete Klinge und die Lederwicklung als Griff

    Im Vergleich die Kleine

    Und hier noch ein Grössenvergleich.


    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


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  • Sieht so aus als ob man damit ganz gut schnitzen kann. Gut gefällt mir auch, dass man ein wenig Abstand zwischen den Fingern und dem Werkstück beim schnitzen hat.
    Bei meiner Roselli Axt ist das nicht so...da reiße ich mir ganz gerne mal die Finger am Holz auf.

    Gruß

    The Lem

  • Eine, nein zwei wirklich tolle Äxte, die mir hervorragend gefallen.

    Die Ausarbeitung ist grandios und da macht das Benutzen sicherlich Spaß.

    Ich würde beide nehmen. Kann gar nicht genau sagen, welche mir spontan besser gefällt.

    Toll finde ich die aufwendige Einarbeitung des Schneidkerns. Klasse.

  • Sieht so aus als ob man damit ganz gut schnitzen kann. Gut gefällt mir auch, dass man ein wenig Abstand zwischen den Fingern und dem Werkstück beim schnitzen hat.
    Bei meiner Roselli Axt ist das nicht so...da reiße ich mir ganz gerne mal die Finger am Holz auf.

    Gruß

    The Lem

    Ja das kann man und durch den längeren Kopf kann man die Axt auch flacher anstellen.

    Viele Grüße
    Alex

    Viele Grüße

    Alex


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