• Hallo Leute, ich habe diesen Thread "Kampfmesser" genannt, das ist aber eher als "Krampfmesser" gemeint, weil ich bisher noch nichts hatte, bei dem vergleichbar viel schiefgegangen ist. Ich war im Grund von Anfang an immer knapp an der Überlegung dran, daß man Sch... nicht vergolden kann und sollte, bin aber dabei geblieben und habe mich da durchgebissen. Herausgekommen ist so eine Art Trachtenmesser, allerdings ist die Klinge 12 cm lang und am Rücken bei der Zwinge etwa 3,8 mm dick. Die Klinge ist aus Niolox, Griff ein Stück Hirsch sowie eine Scheinzwinge aus Messing und einem tropischen Holz, Art unbekannt, Farbe dunkel, Konsistenz dicht und schwer.

    Es sieht so aus:

    Ich muß einiges unter "Lernkurve" verbuchen, denn immerhin ist mir deutlich geworden, daß Nachlässigkeiten an irgend einer frühen Stelle an späterer Stelle potenziert wieder auftauchen und ein Maß an Merharbeit erfordern, daß jeder vernünftige Mensch zu dem Schluss kommen muß, die Nachlässigkeit nicht mehr zu begehen. Eine Schneide hat es noch nicht, eine Scheide existiert auch noch nicht, aber ich wollte es einmal zeigen.

    beste Grüße an alle
    Reinhard

  • Hallo Reinhard
    ein gelungenes Messer , gute Proportionen und sauber verarbeitet .
    Du hast den Kampf gewonnen :thumbsup: .

    Norbert vom Neckar

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

    lasstdistechahlengluehen-3-platz.jpgwanderer_teilnehmer.jpgzombie3.jpg

  • Hallo Reinhard!

    Ein Kampf wird immer in der letzten Runde entschieden und die ist klar an Dich gegangen.
    Ich finde, das ist bis jetzt Dein bestes Messer in Bezug auf Form und Zusammenstellung der Materialien.

    Danke für´s Zeigen!

    Liebe Grüsse
    Christian

  • finde, das ist bis jetzt Dein bestes Messer in Bezug auf Form und Zusammenstellung der Materialien.

    Das ist auch meine Meinung, Dein ansprechendstes Messer. :greenthumbs:

    Genauso gefällt mir, was Du geschrieben hast, mit Humor, Demut und einer guten Portion Selbstironie....und ein sehr schönes Stück HHorn.

    gutes Gelingen beim nächsten

    Gruss Daniel

  • Meinen herzlichen Dank an alle für die moralische Unterstützung und die Likes.

    Ich merke, das mag eigentümlich erscheinen, gewisse grundlegende Parallelen meines noch neuen Hobbys der Messermacherei zum Erlernen und Spielen eines Musikinstruments: Es geht nicht von jetzt auf gleich, sondern erfordert Frustrationstoleranz und Beharrungsvermögen. Beim Musikinstrument weiß ich aus einigen Jahrzehnten Erfahrung, dass man am besten eine Balance zwischen Zufriedenheit mit dem Erreichten und dem Streben nach Verbesserung schaffen sollte. Jetzt schwant mir, dass es mit dem metallischen Tun ganz genau so ist.

    Der langen Predigt kurzer Sinn: Einerseits bin ich ein wenig stolz auf den Status quo, andererseits sind mir die schwachen Punkte nur zu bewusst. Es liegt gut in der Hand, sieht schön aus und hat eine gute Größe. Aber die Verarbeitung hat eindeutige Schwächen. So las ich über das Verlöten der Pseudozwinge in einem Tread darüber die Meinung, es lieber passend zu machen und alles nicht Passende zu verwerfen. Stammt von Dir, Daniel und ich komme nicht drumherum - stimmt. Daher muss ich bei diesem Messer gewisse Perspektiven lichtbildnerisch auslassen.

  • Hallo Reinhard,

    ich schließe mich der allgemeinen Meinung hier gern an - ich finde auch, dass das ein optisch ansprechendes und gelungenes Messer geworden ist! Was die Schwachstellen betrifft - Übung macht den Meister - und beim nächsten Messer wirds bestimmt wieder besser! Mir kommt das jedenfalls auch sehr bekannt vor, was du zu dem Messer geschrieben hast. ;) Und wenn ich den letzten Absatz (unter den Fotos) oben lese, dann bist du ja um eine wertvolle Erkenntnis reicher geworden und somit hat sich das Machen dieses Messers doch gelohnt!

    Wie sagte Henry Ford schon vor einiger Zeit: "wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist"! ;)

    LG
    Dieter

  • Hallo, von der Seitenansicht kommt das Messer sehr gut, die Form finde ich sehr gut, nichts was da stört. Du meinst das Anpassen des Erls an das Griffabschlusseisen, das ist halt etwas zeitaufwendig. Mehrere Nadelfeilen, eine gute Erlausführung und einen frei beweglichen Schraubstock, achso nicht zu vergessen, die Zeit.

  • Ja, das ist es, was ich meinte. Da bin ich über das Ziel etwas hinausgegangen und hätte entweder noch einmal anfangen sollen, oder wenigstens den Versuch machen können, es wieder enger zu treiben. Habe ich nicht und das ist ein Makel, der geblieben ist. Das ist jetzt nicht dramatisch, aber auf einer Seite werden es schon ein paar Zehntel sein und das auch noch leicht schräg. Passiert mir nicht mehr.

  • Hallo Reinhard
    Mir gefällt dein Messer auch gut, vor allem Form und Proportionen passen hier.
    Besser zu werden dauert, man muss aus meiner Sicht das Gleichgewicht zwischen Zufriedenheit mit dem Erreichten und dem Streben nach Mehr finden.

    Gruss Heiri

  • Da kann ich nur zu 100 Prozent zustimmen. Das Thema ist so weitreichend, wie mir in den letzten Tagen einmal mehr klar geworden ist, aber das würde definitiv den Rahmen sprengen.