Einige haben sicherlich meinen langen Leidensweg verfolgt, wie ich mir einen Tischbohrmaschine nach der anderen gekauft habe und mit keine, glücklich geworden bin. Das sollte sich nun ändern.
Egal wo man sich mit Leuten unterhält, oder die Foren nach Informationen durchforstet, man bekommt zwei Wege aufgezeigt.
Der eine beinhaltet die China Variante mit alle ihren Tücken.
Man kann Glück haben, aber die Meisten haben Pech und das man sie, in vielen Bereichen nacharbeiten muss, ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Z.B. wurde meine zweite Bernardo mit mechanischen Varioantrieb mit einer Spindeldrehzahl, stufenlos 310 - 1950 U/min angegeben.
Nach kurzer Zeit, hatte sie nur noch einen Bereich von 500 – 1500 U/min.
Der Tisch musste 0,7mm geplant werden, da er eher, wie ein Suppenteller war und es gab noch viele andere Probleme.
Von meiner Drehbank ganz zu schweigen. Ein erneuter Ausflug in die China Welt, wollte ich nicht mehr.
Also die zweite Variante und diese beinhaltet, alte Industriemaschinen.
Aber auch hier kann es Probleme geben, da diese Maschinen schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und was ist mit der Ersatzteilversorgung?
Sie müssen meistens auch mit einem FU aufgerüstet werden und Digitale Anzeigen sucht man vergeblich.
Leider habe ich keine Maschinen gefunden, die meinen Spezifikationen entspricht…..
Eine dritte Variante scheint es nicht zu geben….
Aber stimmt das?
Eine Variante findet keine Bedeutung und das möchte ich nun ändern.
Ich habe mir also überlegt, was meine Maschine alles können sollte.
Ich möchte gerne Senken und Reiben können und hierfür benötige ich, eine Spindeldrehzahl von unter 100 U/min.
Ich möchte auch ohne Probleme mit einen 1,25mm Bohrer arbeiten können und benötige hierfür, Drehzahlen von über 3000 U/min.
Die Drehzahlen sollte natürlich Stufenlos regelbar sein. Falls ich mal ein Feststehendes Messer baue, sollte auch ein 13er Bohrer kein Problem darstellen, um Gewicht aus dem Griff zu bekommen.
Das heißt sie sollte auch ordentlich Drehmoment haben. Eine Drehzahlanzeige, so wie eine Digitalanzeige für die Pinole, sollte sie auch haben.
Auf anhieb, kurzes Kopfschütteln und so etwas gibt es nicht………….
Doch so etwas gibt es und zwar, hat ein uraltes Unternehmen, wieder zur alten Stärke gefunden und bei diesem, bin ich fündig geworden.
Die Firma Flott, hatte einige Probleme und da war auch was mit einer Insolvenz.
Zu dieser Zeit, gab es auch immer mal Berichte, dass der Bohrer im Material stehen geblieben ist.
Dann gab es aber einen neuen Geschäftsführer, der diese Firma wieder zu alten Stärke geführt hat und deswegen Tiefstapeln angesagt war, aber hierzu später mehr.
Also die Entscheidung war gefallen, es sollte eine Flott Tischbohrmaschine werden, aber ich wollte diese auch, bei einen vernünftigen Fachhändler kaufen, nicht bei so einem Kistenschieber.
Ich bin dann auf die Firma dittmar-werkzeuge.de aufmerksam geworden. Ich habe dort angerufen und wurde dann zu demjenigen durchgestellt, der für die Maschinen zuständig ist.
Der Herr heißt König und ist ein kompetenter Ansprechpartner, so dass ich beschlossen habe die Firma mal zu besuchen.
Die Firma war gut zu finden und für Werkzeugverrückte ist es ein Paradies.
Es gibt mehrere Ausstellungsräume und alles ist sehr strukturiert, so dass ich vom Erscheinungsbild sehr positiv angetan war.
Herr König zeigte mir dann mehrere Maschinen und erklärte mir die feinen Unterschiede und ich denke, dass er auch mit dem Werkzeug Virus infiziert ist.
Sie haben auch einige Optimum Maschinen, die sie zum Teil auch direkt überarbeiten lassen.
Wenn ihr dort nähere Informationen haben möchtet, ruft ihn einfach an und bestellt ihm einen schönen Gruß von mir.
Jetzt wisst ihr für welche Marke ich mich entschieden habe und wo ich sie gekauft habe, aber noch nicht welche es geworden ist.
Es ist eine Flott Tb 13 plus geworden und wenn ihr die Maschine seht und die Daten lest, wisst ihr auch warum.
Die Flott TB13 Plus kommt gut verpackt und ist fertig montiert.
Bei der Spindel kann man sich zwischen B16 oder MK II entscheiden (ich habe MK2 genommen)
Die Bohrtiefe liegt bei 60 mm
Drehzahlanzeige und Bohrtiefenanzeige sind wie von mir gewünscht und vorhanden.
Die Dauerbohrleistung liegt bei 13 und die Normalbohrleistung bei 15 mm, aber es gibt auch ein Video, in dem ein 17,5mm Bohrer in V2A gejagt wird und das meine ich mit Tiefstapeln.
Abstand Spindel-Arbeitsfläche Spindelnase-Tisch liegt bei 85-370 mm und somit kann man auch ohne Probleme einen Tapmatic verwenden.
Jetzt kommt aber der Hammer, die Spindeldrehzahl lässt sich stufenlos elektronisch von 40 bis 4.000 1/min regeln.
Ich möchte reiben, oder senken, kein Problem.
Ich möchte kleine Bohrungen machen, kein Problem.
Ich möchte Drehmoment um Messergriffe von unnötigem Gewicht zu befreien, kein Problem.
Die Flott Tb 13 plus hat aber noch einige andere Funktionen, die sehr interessant sind und zum Teil nicht mal beworben werden (wieder dieses Tiefstapeln)
Eine Funktion ist das man bei ihr programmieren kann, das die Pinole, nach einem Bohrvorgang automatisch ausgeht, oder eben nicht.
So etwas wie ein Stückzahlzähler gibt es auch, ist aber für uns eher uninteressant.
Andre Sachen sind mehrfach vorhanden.
Sie hat einen Bohrtiefenanzeige, mit der man auch Werte programmieren kann und dieses, auf verschiedenen Wegen erledigen kann.
Die Wege sind aber in einer sehr guten Bedienungsanleitung beschrieben (das sind nicht die schlecht übersetzten Seiten, wie von den China Teilen).
Sie hat aber auch eine total genialen Bohrtiefenanschlag.
Man fährt einfach in das Bohrloch, oder so tief man bohren möchte (sieht man ja im Display) und dreht das seitliche Rad auf den Bolzen „fertig“ da muss man nichts schrauben, oder andere Sperenzchen machen.
Die Bohrung für einen Detent Ball, ist damit also kein Problem.
Sie hat auch eine Gewindeschneidfunktion von max M8.
Der Arbeitsbereich ist durch 2 LED’s gut ausgeleuchtet und die Tischverstellung so wie die Klemmung sind einfach nur ein Traum.
Was auch sehr positiv ist, ist dass sie kein spürbares Spiel in der Pinole hat.
Geht mal an eure Ständerbohrmaschine und dreht ein wenig am Futter, na, hat es Spiel?
Die Flott hat das nicht.
Bei der Bernardo hat mich auch immer das durchsacken vom Futter gestört.
Man bohrt ein kleines Loch und sobald man durch ist, sackt das Futter noch mal nach.
Die Flott TB13 Plus, hat auch dieses Problem nicht.
Mich hat es auch immer gestört, dass der Schraubstock beim rausfahren aus der Bohrung angehoben wurde (ja man soll ihn immer festschrauben).
Die Flott TB13 Plus ist so stabil und präzise gefertigt, das sie auch dieses Problem nicht kennt.
Ihr kennt auch meine anderen Berichte und ich schreibe, wenn mir was nicht passt, aber hier finde ich einfach nichts.
Es ist alles durchdacht, gut verarbeitet und sie hat mehr Ausstattung als man sich wünschen kann.
Es ist einfach schön, sich mal eine Maschine zu kaufen, die dann viel mehr hat und kann, als in der Beschreibung steht.
Das war früher Standart und Flott, lässt diese Tradition wiederaufleben (beide Daumen hoch)
Wie Ihr lesen könnt, bin ich mehr als glücklich mit der Maschine und die erste Versuche in eine 8mm V2A Platte mit einem 5er Bohrer, bestätigen meine Meinung.
Die Stange vom Schutz, ist auch ein Idealer Anschlag für den Tapmatic:
Wie leichtgängig der Schutz funktionieren soll, kann man über diese Schraube einstellen.
Stimmt der Rundlauf und die Geometrie?
Rundlauf im MK2 gemessen = 0,01mm
Rundlauf mit Garant und Albrecht Bohrfutter immer 0,02mm
Gemessen habe ich mit einem Stift mit folgenden Daten: Oberfläche RA0,4 / Rundlaufgenauigkeit von der Mitte 0,01 / Durchmesser 13 G6 (-6/-17 tausendstel).
Die zweite Messung zeigt, ob der Tisch nach vorne/oben, oder zur Seite geneigt ist (Messuhr ist in Zoll) und es wird auf einem Weg von 12,5 cm gemessen.
Die Messung wurde wieder mit Garant und Albrecht Bohrfutter durchgeführt.
Der Tisch steht auf 12,5cm, 0,025mm nach oben (das ist perfekt, da man ihn beim Bohren ja nach Unten drückt) und ist 0,09mm zur Seite geneigt.
Natürlich habe ich die Messung mit einem Winkel kontrolliert und das Ergebnis auch per Umschlagmessung überprüft, aber hier war es 0,00mm.
Der Winkel entspricht der Din 875/00
Ich habe mir jetzt einen MK2 Prüfdorn bestellt und dann werde ich noch mal messen
Hier muss man aber sagen, was machen die paar Hundertstel auf dieser Länge aus --- nichts, aber auch gar nicht!
Auf den Bildern kann man sicherlich gut erkennen, wie solide sie gebaut/gefertigt ist und dass es sich hier wirklich um eine sehr hochwertige Ständerbohrmaschine handelt, beider, der Tisch auch nicht bei Belastung ein paar Zehntel nachgibt.
Fazit:
Ich bin wirklich sehr glücklich diesen Schritt gemacht zu haben.
Natürlich durchbricht man damit diese „es gibt nur zwei Möglichkeiten – „China, oder alte Industriemaschinen“, aber ich kann nur jedem empfehlen, sich mal so eine Maschine anzuschauen und auch mal damit zu arbeiten.
Viele haben es am Anfang mit einem günstigen Bandschleifer probiert (ich auch), sind aber früher oder später bei einem hochwertigen gelandet (das habt ihr mir prophezeit).
Die günstigen Bandschleifer funktionieren, so wie eine China/oder eine alten Industrie -Tischbohrmaschine auch Löcher bohrt, aber richtig Spaß, macht es nicht.
Preislich nehmen sich beide auch nicht viel, ein Bandschleifer vom kleinen Messeladen, kostet mit ein wenig Zubehör, dasselbe wie so eine Flott Tisch -Ständerbohrmaschine und beides ist eine Anschaffung für‘s Leben.
Das Flott Programm umfasst aber nicht nur die Flott TB 13 plus, sondern einige kleinere Variante und natürlich eine Menge größere Varianten.
Das wichtigste aber ist, es zaubert einem das Lächeln ins Gesicht, wenn man damit arbeitet und die hohen Investitionen, sind dann schnell wieder vergessen.
Nachtrag:
Wenn ihr noch einen vernünftigen Bohrmaschinenschraubstock suchen, so kann ich euch den Flott Felix in der 2.0 Version empfehlen.
Auch über diesen habe ich einen Bericht geschrieben: Vergleichstest Bohrmaschinenschraubstock Flott [felix] 1.0 gegen Flott [felix] 2.0