80CrV2 / 1.2235 Belastungstest

  • Hallo zusammen,

    da hier ja schon mal ??? zu dem Stahl auftauchten hab ich heute mal mein Messer, das ich aus dem Stahl geschmiedet hab, getestet,
    Zuerst ein Stück trockenes Pflaumenholz (sehr hart) mit dem Messer, unter zu Hilfe nahme von einem Gummihammer, quer durchgeschlagen.
    Rasiert wie vorher. :search:
    Dann einen Nagel auf dem Amboß durchgeschlagen, keine Ausbrüche.Rasiert natürlich immer noch,klar.
    Danach eine ganze Menge Wellpappe zu Streifen verarbeitet.
    Rasierten noch leidlich.
    Eine Operation am offenen Herzen würd ich in dem Zustand nicht mehr machen wollen aber den alten Kassenzettel konnte ich damit noch zerschneiden. :thumbsup:
    Nach ein paar wenigen Zügen über den Sharpmaker war die voherige Schärfe wieder hergestellt.

    Ich bin selbst etwas überrascht was der Stahl leistet.
    Mir ist klar das das unter anderem ein Zusammenspiel der Geometrie der Klinge, der Wärmebehandlung und des Stahles ist.
    Aber wenn einer der drei Faktoren versagt ,versagt die Klinge.
    Der Stahl macht von den drei Faktoren wohl den größten aus.
    Auf Biegeversuche hab mal verzichtet da ich nicht glaube das sich da was tut, wenns aber gwünscht wird mach ich natürlich auch . Bitte kurz Nachricht geben dann reich ich das nach. :training:

    ich hoffe es gefällt ein wenig
    stephan

  • Ich habe ja selbiges Modell von Stephan und kann es Ansatzweise bestätigen.

    Warum Ansatzweise?

    Ganz einfach. Nägel habe ich nicht zerkloppt und auch noch nicht mit einem Hammer draufgeschlagen. Da würde mir wahrscheinlich das Herz bluten.

    Ich finde es aber beachtenswert, wenn hier solche Test durchgeführt werden, um zu überprüfen, was der Stahl in Verbindung mit der Wärmebehandlung kann und dies dann veröffentlicht wird. Und das sich dann auch an Sachen wie Nägel etc. herangetraut wird. Dies ist ja schon eine Belastung, die im normalen Anwendungsbereich eher selten zu verzeichnen ist.

    Meines hat schon Äste gehakt, den Weihnachtsbaum beim Einstielen zurechtgestutzt und auch letztendlich beim vollständigen Zerhacken geholfen. Jeweils händisch ohne Zuhilfenahme eines Hammers.

    Ich kann hier Stephans Aussage vollständig unterschreiben. Diese Arbeiten hatten keinerlei Einfluss auf die Rasierfähigkeit des Messers.

    Der Stahl lässt sich unglaublich gut auf dem Sharpmaker schärfen und ein anschließender Abzug auf dem Leder lässt keine Wünsche mehr offen.

    Der Stahl und auch insbesondere das Messer ist echt ein großer Wurf.

    Aktuell habe ich es, wenn es mal ein paar Schritte in den Wald geht, immer dabei.

  • Hallo Stephan,

    Pflaumenholz kaputt, den guten Nagel ruiniert und jede Menge Wellpappe- Schnipsel: Dafür keine Haare mehr am Arm!
    Ja Wahnsinn, endlich zeigt mal jemand was ein ordentlich geschmiedeter und richtig wärmebehandelter Stahl zu leisten vermag.

    Super Beitrag, Respekt.
    Viele Grüße

    Die Hand voller Asse
    .......aber das Leben spielt Schach.

  • Biegen oder nicht ist ja nicht mehr die Frage hat sich mit Enzios Antwort entschieden: BIEGEN XD
    Nur wann.......................................... siehe Bildchen
    Perfekter Schnitt von meinem Küchenmesseer über den Knöchel des kleinen fingers:3 Stiche genäht :pirate:
    Eigene Blödheit,da gehe ich auch nicht näher drauf ein........... :diablo: (ist nicht bei dem Test passiert)

    Macht mal ein paar Vorschläge wie ich das dann belasten soll, allerdings werd ich es nicht mutwillig zerstören dazu gefällt es mir zu gut.
    Ist mittlerweile mein ständiger Begleiter wenn ich nicht gerade in die Stadt fahre.
    Ich dachte mir ich klemme es nahe der Spitze ein und stell mich auf den Griff ,ich bin nicht gerade ein Leichtgewicht wie der Ein oder Andere der mich kennt bestätigen kann.
    Den dreistelligen Kilobereich hab ich knapp überschritten :superman:

    Grüsse

  • Ich habe auch ein Messer aus dem Stahl, auch von dir Stephan!
    Der Stahl ist wirklich sehr schnell und einfach auf eine irre Schärfe zu bringen.
    Das Finish (geschwärzt) ist auch mit einfachen Mitteln wiederherzustellen...

  • Ja Stephan...es gab 5? Stück davon und bisher habe ich kein weiteres mehr gesehen. Sind wahrscheinlich alle abgebrochen :phat: :whistling:
    Bin wirklich begeistert davon wie scharf man dieses Messer bekommt.
    Und Nutzungsspuren sind einfach zu beseitigen! Die Reste der "oxidierten Oberfläche" mit Politur abnehmen und über Nacht in starken Kaffee stellen.
    So schön gleichmäßig wird kein 1095! Und man erkennt sogar noch die Härtelinie :thumbsup:

  • Meine Güte, Stephan - was für ein TOLLER Beitrag: nicht nur, dass Du anschaulich und nachvollziehbar zeigst, was Härtung, Geometrie und Stahl leisten können wenn richtig kombiniert, sondern dass Du auch bereit bist, dieses wirklich klasse Messer im worst case zu zerstören um zu wissen, wie gut das Ding ist.

    Mir würde dabei wirklich das Herz bluten. Ich denke, Dir geht es ähnlich und deswegen schätze ich den "Forschergeist" um so mehr!

    Ich wäre Dir übrigens sehr dankbar, wenn Du noch ein paar Worte zur Wärmebehandlung dieses Messers sagen könntest.

    Nochmals danke fürs Zeigen, ich bin beeindruckt!

    Servus

    Rainer

    Blaupfeil - the sky is the limit..

    1-participant.jpggentleman-messer-contest-champion.jpgaxt-gold.jpgwanderer1.jpg

  • Wirklich Klasse! Immer wieder faszinierend, was ein Stahl bei richtiger bearbeitung und WB alles vermag.
    Danke für den tollen Beitrag.
    Was noch interessant wäre, wo man den Stahl herbekommt.

    Gruß, Peter

    Deutscher durch Geburt, Franke durch die Gnade Gottes.

  • So,
    was ich verspreche halt ich auch nur gebogen ist heute nix...
    Aber seht selbst:

    Das Messer mit Klinge am Gestell meiner Drehbank befestigt.

    Klinge fast mittig angeschraubt

    Näher zur Spitze ....

    Das Einzige was zu sehen ist sind die Abdrücke der Schraubzwinge. :thumbsup:

    Zur WB kann ich leider nix neues sagen . in Öl gehärtet bei 185 Grad 2x 45min angelassen dazwischen in Eiswasser. Der Rest wie da :
    Härten : So geht's auch mit einfachen Hilfsmitteln

    Viele Grüße

  • Hallo Stephan

    Du weißt schon,das wenn sich einer mit Schuhgröße 45+ auf ein Messer stellt,
    um dieses Messer zu verbiegen, andere und auch Ich fürchterliche Bauchschmerzen kriegen ;(

    Aber Hut ab - da zeigt sich die Qualität eines Messerschmieds, der was von WB versteht und
    zur Not auch ein kleines Sprungbrett herstellen kann. ;)

    Vielen Dank für diese Demonstration über die Beständigkeit deiner Arbeit

    Gruß Andree

  • Hallo,

    Danke für die Arbeit den 2235 mal richtig in "schwerer Aktion" zu zeigen. Sonst liest man ja nur, das der Stahl gerade bei Schockbelastungen gute Ergebnisse bringt - hier ist es richtig schön anschaulich, was der ab kann.

    Gruß Michael

  • Ist zwar schon sehr alt der Beitrag, doch da es in einem anderen aufgeworfen wurde...

    Danke für die veranschaulichung.
    Hinzufügen möchte ich noch das hier

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    LG

  • "doch da es in einem anderen aufgeworfen wurde..." ?(
    Schönes Video doch mMn nach nicht zielführend da hier ca 170Grad als Anlasstemperatur genannt werden die mir etwas zu niedrig erscheint um die optimalen Parameter des 80CrV2 zu erreichen.
    Vorallem das einmalige anlassen von nur einmal anlassen und dann ins Eiswasser erscheint mir als wenig sinnvoll bei dem Stahl.
    Aber ega, nimm ruhig den C100 der wird dich in der Praxis sicherlich nicht verlassen.
    Gruß