Ein Beil? Und wofür wurde es benutzt?

  • Werte Community

    Dies habe ich vor einigen Jahren auf einem Flohmarkt erworben und beim aufräumen ist es mir wieder in die Hände gefallen.

    Könnt Ihr mir sagen wofür es benutzt wurde?

    Gesamtlänge beträgt knapp 45 cm Gewicht ca. 750 g

    Der Rücken hat meiner Meinung nach Stauchspuren ,sieht mir nach Einwirkung eines anderen Werkzeugs aus.
    Die Zwinge ist aus Blech einfach gearbeitet und gelötet.

    Vielleicht weiss auch jemand etwas über die Schmiedemarke (steht auf der Klinge auf dem Kopf),
    Sieht nach den Buchstaben AKM aus.



    Schöne Grüße

    Tom

  • Hallo Tom,

    sieht für mich nach Landwirtschaft aus. Könnte ein Beil sein,
    das man früher bei der Rübenernte zum Abhacken der Blätter verwendet hat.


    Gruß
    Bernhard

    Man muß Gott danken, selbst für einen Unterfranken.
    Nunc est bibendum (Lasst uns trinken!) :beer: (Kellerbier)

  • Ein Beil für die Schindelmacher?

    Anfänger in Sachen Messerfertigung und Lederscheidenfertigung
    Meine Arbeiten könnt ihr auch in Facebook "Messer Böhner" betrachten

  • Hallo Tom,

    ich bin da bei Bernhard, im Dialekt Hääp oder Hochdeutsch Hippe, da würde ich dieses ehrwürdige Stück hintun. Schindelmesser haben in der Regel keinen Griff sondern einen Stiel mit der Klinge im 90 Grad Winkel, sodass man schön ansetzen kann um dann mittels Hammer die Schindeln zu spalten.

    Viele Grüße Alex

    Viele Grüße

    Alex


    Blood, Sweat and Musclecat!

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  • Hallo Vielen Dank für eure Antworten

    Hippe kann hinkommen,ich kannte sie zwar nur mit gebogener Klinge,gab es aber nach Suche wohl auch in gerader Form.
    Was mich etwas stutzig macht ist das die Klinge am Rücken gestaucht ist (ähnlich wie man es von einem Meisel kennt).

    Beste Grüße

    Tom

  • Hallo Vielen Dank für eure Antworten

    Hippe kann hinkommen,ich kannte sie zwar nur mit gebogener Klinge,gab es aber nach Suche wohl auch in gerader Form.
    Was mich etwas stutzig macht ist das die Klinge am Rücken gestaucht ist (ähnlich wie man es von einem Meisel kennt).

    Beste Grüße

    Tom

    Hallo Tom,
    Haumesser wie Hippen oder Gertel gab's in allen möglichen Formen, die mit gebogener Klinge wohl schon am meisten. Die Stauchung ist meines Erachtens nicht nur durch Draufschlagen entstanden, sondern ist evtl. beim Schmieden entstanden, um die dünne Klinge des Messers in Längsrichtung zu stabilisieren. Schau dir mal den Aufbau von Sensen an, die übrigens in die gleiche Werkzeugfamilie gehören wie die Hippen.
    Eine Stauchung wäre bei einem Spaltprozess auch hinderlich weil sie zum Verklemmen neigt. Da brauchts du eine durchgehende Keilform

    Viele Grüße Alex

    Viele Grüße

    Alex


    Blood, Sweat and Musclecat!

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  • Hallo Alex

    Mit der gewollten Stauchung zur Stabilisierung könntest Du richtig liegen ,die Stauchung ist schon ziemlich gleichmäßig über den Rücken vorhanden.
    Das ganze würde dann schon Sinn machen.
    Vielen Dank für den Hinweis.

    Schöne Grüße

    Tom

  • Naja, die werden wohl regional überall anders benannt, in der Schweiz "Tessinergertel" der Gebogene, "Bernergertel" der Gerade. Ist so ein typisches Alltagswerkzeug in der Wald- und Gartenpflege - beseitigen von Gestrüpp oder zur Herstellung von Reisigbündeln. Ich hab schon öfters mit dem Gebogenen gearbeitet, sehr praktisch und effektiv so ein Ding.

    Gruss
    Michel

  • Ich denke, Egon hat recht.

    Genau so sieht das Spalteisen eines Schindelmachers aus, das in die Stirnseite getrieben wurde.
    Das Alter spricht dafür und die Verkeilung des Griffes entspricht der Belastung,

    Tschau Torsten