Herzlichen Gruß an alle !
Aus einem Reststück 1.2842, das recht keimig und mit leicht krateriger Walzhaut bei mir lag sowie aus einem Küchenbrettchen von meiner Schwiegermutter habe ich die Größenverhältnisse meines Glühofens einmal ausgereizt und überhaupt zum ersten male etwas mit einer Klingenlänge von mehr als 12 cm hergestellt, nämlich das da:
Brettchen 1: Da sieht man noch die Schnitte, habe ich gelassen
Brettchen 2: Zwei aufeinander geleimte Klötze ergaben eine hübsche Abschluss-Hülse als Zierrat.
Es war in mancherlei Hinsicht ungewohnt, die Länge, das konvex-konkav der Fasen. Dennoch hat es einigermaßen geklappt und mit der verbliebenen Walzhaut und dem ungefinishten Maschinenschliff bis 240 ging es eigentlich auch recht flott vonstatten. Die mini-Machete darf ruhig ein bisschen rustikal aussehen.
Material: 1.2842
Klingenlänge 22 cm
Klingenstärke am Rücken 6,2 mm
Gesamtlänge 34 cm
Gewicht: knapp über 500 g
Griff: Jahrzehnte altes Frühstücksbrettchen
Machete kann man im Grunde nicht sagen, weil die Klinge wohl zu stark ist. Das Gewicht liegt weit vorne, Gebüsch entasten und Holzscheite spalten geht recht gut.
Die angeblichen letzten Worte von Otto Lilienthal "Opfer müssen gebracht werden" deshalb, weil ich beim Anlegen der Schneidfase geschliffen habe und geschliffen, geschliffen und geschliffen. Und geschliffen. Es stand knapp ein mm, soll ja schließlich was aushalten. Als es endlich scharf war habe ich am Kreppband gezerrt, mit dem ich die Klinge hatte schützen wollen und das ölige glitschige Ding rutschte mir auf die Hand, mit der ich es hielt. Die Innenseite des Zeigefingers erbrachte den Beweis: Scharf. Trotz breiter Basis und Winkel größer als 45 Grad rasiert das.
So, ich habe fertig. Ich hoffe, ihr habt so ähnlich Spaß daran, wie ich. Ein handliches und führiges Teil, nur ein wenig schwer.
Reinhard