Halbintegrales Subhilt mit Hamon - Werdegang

  • Ein Projekt, das mich um einige Monate altern lies..."Halbintegral kannst, da machst halt mal schnell ein Subhilt"....selten habe ich mich mehr getäuscht.

    1. Stahl: Geschmiedeter 1.1545 mit Hamon
    2. Parier und Endkappe aus Raffiniereisen, gebläut mit Flamme
    3. Holz: Ein Maserholz aus Thailand, dass ich von einem Schmied als Geschenk erhalten habe. Der Griff ist strukturiert, damit die Haptik passt.

    Das Ergebnis:


    Hier der Werdegang:

    1. Das Schmieden war recht aufwendig, weil ich so gut wie nichts schleifen wollte...insbesondere der Griffübergang, der Erl, der sollte geschmietet bleiben.

    2. Hier dann mal die Grundidee....schwer erkennbar, aber eben die Ausgangssituation:

    3. Hier wirds dann schon erkennbar:

    Aber ich habe das Anpassen der Elemente völlig unterschätzt. Das wurde noch die Hölle und ich war mehr als einmal verlegen das Ding ins Eck zu werfen und einfach ein Stück Geweih auf das Halbintegral zu kleben.

    4. Es wird noch mehr erkennbar:

    Aber es passt halt gar nichts....nichts. Passe ich hinten an, verrutscht vorne. Bastel ich in der Mitte, dann passt gar nichts mehr. Es war zum Haare raufen.

    5. Geduld und das Ausgiessen der Erlbohrung brachte Erlösung. Das Ausgiessen mache ich sehr oft, aber nur bei einteiligen Stücken...und bei weit besserer Vorarbeit. Wie dem auch sei....es war ein unendliches Gefummel.

    Die Spalte wollten einfach nicht zu gehen....immer wieder war irgendwo eine kleine Lücke. Einige Stunden später war es aber dann geschafft:

    6. Der erste Lichtblick...es liegt gut in der Hand und die Spalte waren zu:

    Den Griff habe ich mit Dremel und viel Feilarbeit in Form gebracht. Bandschleifer war hier zu gefährlich...einmal abrutschen und alles ist für´n Arsch.

    ABER: Alles viel zu glatt. Also Haptik ins Holz einbringen.


    7. Haptik und Feinheiten am Griff einbringen: Das ist immer sehr aufwendig, aber ist für mich sehr, sehr entspannend.


    :


    8. Es wird....es wird...Das Messer war soweit in Ordnung, Handabzug habe ich gemacht und der Hamon war da:

    Aber die Endkappe fehlte noch. Und das ist immer, jedes einzelne Mal ein Kampf:

    9. Endkappe mit Anlassfarben:

    Das war die Rohform und man erkennt, dass ich bei den Endkappen immer sehr viel Materialüberhang habe. Ich könnte ja die mega Idee haben und dann ist zu wenig Material da und dann kotze ich :)

    Es wurde aber eine relativ einfache Kappe mit viel Anlassfarbe:

    Das Vernieten war aufgrund der Dicke nicht ohne, aber hat dann relativ gut geklappt.

  • Hallo Alex,

    was soll ich sagen, da hast du mal wieder einen raus gehauen. Gut das du nicht vor Verzweiflung aufgegeben hast, das durchhalten hat sich wirklich gelohnt.
    Toller aufwendiger Griff, schöne Klinge. Was mir besonders gefällt, zwischen Griff und geschliffenen Teil der Klinge, dass das Geschmiedete so belassen wurde.
    Von mir volle Punktzahl, super gemacht.

    Gruß
    Peter

  • Aaaarghhh!
    Ganz anders als die Yakuts von heute (die ich auch sehr geil finde) ... aufwändig, verspielt, viel zu schauen und zu staunen!
    Sehr stark!

    Viele Grüße Gerd

    ... und immer einen ungeschälten Apfel in der Tasche! :thumbup:

  • Mann oh Mann
    du steigerst dich mit jedem mal mehr ! ! !
    Ich weiß gar nicht wo ich mit dem loben anfangen soll , da ist jeder Millimeter ein Augenschmaus und zeugt von Können und Gedult !
    Alle Achtung coole Arbeit :thumbup: .

    Norbert vom Neckar

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

    lasstdistechahlengluehen-3-platz.jpgwanderer_teilnehmer.jpgzombie3.jpg

  • Das ist einfach nur KUNST.

    Gruß
    Bernhard

    Man muß Gott danken, selbst für einen Unterfranken.
    Nunc est bibendum (Lasst uns trinken!) :beer: (Kellerbier)

  • Moin,
    eine gestalterisch und handwerklich unglaubliche Arbeit. Man kann sich kaum vorstellen, dass Gegenstände „skulpturell“ und funktional eine bessere Einheit bilden können.

    Danke für die Inspiration!

    Grüße
    Friedrich

  • Hallo Alex
    Du übertriffst dich immer wieder.
    Der Aufwand für diesen kunstvollen Griff ist sicher enorm, hat sich aber definitiv gelohnt.
    Das ganze Messer ist eine Augenweide, tolle Arbeit.

    Gruss Heiri