Chis Reeve Shop Tour

  • Es gibt eine sehr interessante Doku von Chris Reeve über die Produktion seiner Messer eingestellt:

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    Der zweite Teil der Chris Reeve Shop Tour ist nun auch online:

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  • Interessante Einblicke zumal wenn man wie ich auf die High-Tech-Bauarten steht.
    Gerade Chris Reeve repräsentiert und prägt ja diese Kategorie wie kaum ein anderer Hersteller : Serienmesser sehr nahe an Coustom ... teuer aber noch bezahlbar.

    Klar bleibt es immer eine Art Streitthema, wo denn dabei Tradition und wirkliches Können abbleibt ... ob solche Messer überhaupt noch eine Seele haben können.
    In meinen Augen wird aber die traditionelle Kunst der Messermacherei wohl nie ihre Berechtigung und auch ihre Anhänger verlieren :
    War schon immer und wird auch so bleiben .. die Vorlage und Vorgabe was die Industrie und auch die Semi-Custom Industrie überhaupt leisten kann.

    Basis sind und bleiben wohl stets grosse Macher ohne deren Können und Wissen die Serienfertigung ohnehin keine Grundlage hätte ...

    Ich freue mich schon auf den 2ten Teil der Einblicke bei CR :
    Danke Thomas für Hinweis + Link.

    In der Ruhe liegt die Kraft ...
    Freundliche Grüsse aus Luxemburg,
    Serge

  • Danke Thomas für Hinweis zum 2ten Teil der anschaulichen Vorstellung von Chris Reeve :thumbup:

    Da ja kein 3ter Teil in Aussicht gestellt wird ... möchte ich noch auf eine "kleine Auffälligkeit" hinweisen und ein oftmals heiss diskutiertes Thema hier zur Diskussion freigeben :D :
    Stand von Frame-Lock bei einem fabrikneuem Messer ...

    Heisst bei Chris Reeve ja Integral-Lock ... was ja aber direkt vergleichbar ist zum Frame Lock.
    Oftmals behaupten Leute, ein Frame Lock müsse ab Hersteller bereits im 1ten Drittel der Frame-Stärke greifen ... ansonsten der Frame bereits zu weit "durchgeschlagen" wäre um noch als Neuzustand gelten zu dürfen, respektive bereits nahe am Zustand der Abnutzung stünde und baldiges Durchschlagen unweigerlich bevor stünde (sprich : Abgenutzter Zustand)

    Dazu solle man mal im Video auf 10-Minuten vorspulen wo dann ein paar Sekunden später dann gezeigt wird :
    Was Chris Reeve unter einem perfekt ab Hersteller eingestelltem Frame versteht und eine mindestens 15-jährige problemlose Funktion in Aussicht stellt.

    Der Frame (Integral Lock) liegt bei Neumesser am Werk über die vollständige Fläche auf ... wobei auch ich schon immer die Meinung vertreten habe :
    Ein Frame Lock kann doch eigentlich nur seine vollständige Verriegelung (Kraft) verriechten, wenn auch mit voller Breite (und nicht nur 1 Drittel oder maximal Hälfte) auf der Klingenwurzel aufliegt.

    In der Ruhe liegt die Kraft ...
    Freundliche Grüsse aus Luxemburg,
    Serge

  • ... wobei auch ich schon immer die Meinung vertreten habe :
    Ein Frame Lock kann doch eigentlich nur seine vollständige Verriegelung (Kraft) verriechten, wenn auch mit voller Breite (und nicht nur 1 Drittel oder maximal Hälfte) auf der Klingenwurzel aufliegt.

    Interessante Meinung! Warum sollte das so sein? Betrachten wir die Klinge als Hebel, überträgt dieser dieselbe Kraft auf den Lock, egal ob der nun 1mm, 2mm oder 3mm hinter der Klinge steht. Und von welchen Kräften reden wir hier eigentlich, dient der Lock doch allenfalls zum Offenhalten der Klinge.

    Nicht umsonst haben sich die Maker einen gewissen "Abriebsweg" vorbehalten, da sich die stählernde Klingenwurzel relativ schnell einen Gleitweg auf und in die Titanoberfläche reibt.

    Insofern sollte der Diskussion noch ein wesentlicher Punkt hinzugefügt werden!

    Welches Framelockprinzip ist das bessere/haltbarere? ... das ursprüngliche Prinzip von Reeve mit einer möglichst langschenkeligen, spitzwinkelig dreieckigen Aufstandsfläche. Oder das Strider/Hinderer Prinzip mit einer kleinen dreieckigen (fast punktuellen) Aufstandsfläche.

    Ich habe (gebrauchte) Strider in Händen gehalten, bei dem sich der Framelock quasi verkeilt hatte und (ein PT) mit durchschlagendem Lock. Sowas habe ich bei Reeve noch nicht selbst gesehen.

    Apropos Reeve: Da muß sich bei Reeve seit 2002 entweder ein grundlegender Sinneswandel eingestellt haben ... oder die Fertigungstoleranzen sind mit dem Wechsel des Produktionsstandortes größer geworden und Reeve "begründet" die Änderung "fachlich".

    Ich habe hier zwei Small Regular Sebenzas aus 2002; Eines als ungebrauchtes Vitrinenstück, das Andere seitdem gut gebraucht. Bei beiden Messern steht der 3mm Framelock bei knapp 1/3 der Klingendicke. Das war so als sie neu waren und hat sich bisher nicht verändert.
    Bei den alten Reeves sieht man übrigens schon bei der "Draufsicht" auf den Lock, dass mit der gewählten Geometrie von Klingenwurzel und Lock ein Durchschlagen quasi ausgeschlossen ist ... es sei denn, Jemand feilt den Lock 1,5mm kürzer.

    Das Gleiche mit meinen Schanz Foldern. Ich habe Ende des letzten Jahres ein weiteres DPPK neu erhalten. Und bei Beiden die identische Entwicklung durchgemacht.
    Die Lockgeometrie orientiert sich an Reeve. Aber, bei Auslieferung steht der Lock allenfalls knapp 1mm auf der Klingenwurzel ... und beist sich dann fest. Nach gefühlten 1000 "Auf/Zu" (einschließlich blutunterlaufender, wunder Stelle am Daumen mit anschließender Hornhautbildung :) ) steht der Lock bei 1/3 der Klingendicke, die Klingenwurzel hat ein langschenkliges Dreieck in das Titan poliert, die Entriegelung geht butterweich .... und vor allem: nach weiteren gefühlten 1000 "Auf/Zu" hat sich der Lock keinen Deut mehr weiter in Richtung Oberschale bewegt!

    Grüße Renegade

    (PS: Abgesehen von alledem, sehen Framelocks, die fast an der Oberschale anliegen einfach bescheiden aus! :) )

  • Danke Renegade für die durchaus nachvollziehbare Meinung :
    Meine Aussage aus dem von Dir zitierten Ausschnitt dürfte damit tatsächlich deutlich entkräftet sein da es wohl tatsächlich für die eigentliche Verriegelungs"Kraft" (also die Kräfte die die Verriegelung aufnehmen kann) nicht auf die Auflagefläche ankommt, sondern die Dimensionierung vom Frame.

    In Bezug auf die Auflagefläche stellt sich aber immer wieder die Frage :
    Ist ein Frame ab Werk der nahezu vollständig oder bereits vollständig (mit voller Breite) auf der Klingenwurzel aufliegt als "mangelhaft" anzusehen (da schneller die gegenüberliegende Heftschale erreichen würde) oder sollte dies konstruktionsbedingt als annehmbar gelten ?

    Es gibt recht viele Leute die behaupten :
    Ein Frame Lock darf in Neuzustand maximal 1/2 (besser weniger als 1/3) aufliegen, um eine möglichst lange Lebensdauer (bis Durchschlagen) garantieren zu können.
    Für diese Leute ist ein Frame Lock unakzeptabel wenn bereits nahezu vollständig aufliegt und wird als Reklamationsgrund angesehen zumal wenn von Privat verkauft wird.
    Ein Hersteller würde hingegen dies kaum als Reklamationsgrund annehmen wollen ... allenfalls dann, wenn der Frame komplett durchschlagen würde ...
    (Sogar dann bleibt bei Frame-Lock ja die Verriegelung weitestgehend und sicher erhalten ... nur wachsendes Klingenspiel wäre die Folge, wogegen ein dünner Liner ohne zusätzlichen Anschlag auch mal zwischen Klingenwurzel und Heftschale rutschen kann ...)

    Klar ist oft nicht einschätzbar, wie schnell ein Frame wandert ... was ja auch vom Steigungswinkel der Klingenwurzel abhängt.
    Dieser Steigungswinkel darf ja aber auch nicht zu steil sein, ansonsten eigenständiges Entriegeln die Folge sein könnte (?)
    Eigenständige (ungewollte) Entriegelung kann aber auch ein Problem sein, wenn der Frame nur zu leicht aufliegt und durch wechselhafte Belastung der Klinge zur Eingriffrichtung abrutschen könnte.

    In der Ruhe liegt die Kraft ...
    Freundliche Grüsse aus Luxemburg,
    Serge

  • Die Begriffe "mangelhaft"/(nicht-)"annehmbar" würde ich persönlich in diesem Zusammenhang nicht verwenden.
    Letztlich ist es die (gegenwärtige) Philosophie des jeweiligen Herstellers von der bevorzugten Stellung des Locks, die man dann eben mit kauft (oder auch nicht). ;)

    Gerade das Beispiel Reeve macht es deutlich; alte Fertigung = früher Stand, neue Fertigung = "gewollter" tiefer Stand.

    Neben dem Steigungswinkel der Klingenwurzel scheint auch eine Rolle zu spielen, ob die Klingenwurzel als Hohlschliff oder nur als schräge Fläche ausgeführt und rauh belassen (höherer Reibung) oder poliert ist.
    Imho macht genau diese Problematik, nämlich das perfekte Austarieren der Verschlussgeometrie unter Einbeziehung der obigen Faktoren die hohe Kunst der Framelockherstellung aus!

    Ganz nebenher: Mein Dpx HEST Folder sowie alle meine chinesischen Framelocks (auch die Stlidelartigen) befolgen das (frühere) Reeve-Prinzip mit einer möglichst langen Aufstandsfläche der Klingenwurzel auf dem Lock (langschenkeliges, spitzwinkelig dreieckiges Schliffbild am Lock) und die Locks stehen alle früh und auf Dauer (1/3 bis maximal 1/2). Alle diese Framelocks funktionierten von Anfang an ohne jedes Hakeln, Kratzen oder gar Festbeissen. Dabei schließen die gewählten Winkel sowohl ein versehentliches "Aufrutschen" des Locks aus und gewähren zugleich eine Menge "Stoff" zwischen Ende Klingenwurzel und Ende Lockbar, so dass ein Durchschlagen nicht denkbar ist.

    So sollte es nach meinem Geschmack sein! Wobei ich auch die Herangehensweise von Herrn Schanz akzeptabel finde, nach der der Kunde den sauber konstruierten Framelock selber durch Benutzung einschleift aber konzeptionell soviel Materialüberstand eingeplant ist, dass ein Durchschlagen ausgeschlossen ist.

    Insofern sei auch an die bekannten Probleme des Pinnacles und der ersten Version des Böker Haddock (das zudem noch das Problem mit dem Klingenanschlag hatte) erinnert. Beide Modelle waren mit knapper Auflagefläche konzipiert und beim festen Umfassen des Griffs schob sich der Framelock deutlich knarzend tiefer auf die Klingenwurzel, mit der Folge, dass sich die die Locks nur noch schwer öffnen ließen, geradezu verkeilt waren.
    Beim Pinnacle wurde kommuniziert: "Das soll so!" :wacko: Bei Böcker hat man erkannt, dass die gesamte Geometrie des Locks offenbar falsch ausgelegt war und hier eine umfangreiche Änderung an der nächsten Charge veranlasst.

    Solche "Schwächen" würde ich als Fehler bezeichnen.
    Wenn der Lock gewollt von Anfang an tief steht, dann finde ich das "bescheiden" und es würde mich vom Kauf abhalten.

    Grüße Renegade

    Nochmal zurück zum Thema "Sicherheit" des Framelocks/Aufstandfläche:
    Ich hab ja auch einige Klötzlis im Bestand; sind zwar keine Framelocks aber haben Titanliner ... und die sind nur 1mm dick und stehen verriegelt bündig mit der rechten Flachseite der Klinge. D.h. ein 1mm Titanliner ist in der Lage, eine Klinge sicher und stabil zu verriegeln.

    Nur bei einem Klötzli besteht das Problem, das der Liner beim Umfassen des Griffs vom "Fleisch" des Zeigefingers unbeabsichtigt von der Klingenwurzel runtergeschoben werden kann. Das liegt aber nicht an einer mangelnden Stabiltät des Liners, sondern an der in diesem Einzelfall zu schwachen Vorspannung der Federkraft des Liners.

    Ich hatte auch schon ein Sng in Händen, da hatte sich der Framelock an der Klingenwurzel quasi bis zur Entspannung der Federkraft durchgeschliffen, so dass das zunächst mit schmackes verriegelte Sng bei Zug am Klingenrücken anfing zu klappern, weil der Framelock in seine entspannte Ruheposition zurück rutschte und damit Spiel zwischen Lock und Klingenwurzel entstand.