Laguiole En Aubrac vs. Forge de Laguiole

  • Hallo zusammen,

    ich wäre dankbar, wenn mich jemand beim Laguiole-Kauf beraten könnte.

    Mein Favorit ist derzeit ein selbst zusammengestelltes Laguiole en Aubrac via http://www.Lennertz.de
    Wir betreiben eine Schreinerei und ich würde das Holz für die Griffschalen gern selbst auswählen.

    Beim Besuch von Hans Nahr in München wurde mir von Laguiole en Aubrac abgeraten, da die Qualität wohl minderwertig sei.
    Bei Hans Nahr schwört man auf Forge de Laguiole.

    Da ich mir nun nicht sicher bin, wollte ich euch fragen, welche Schmiede die bessere Qualität bietet und was eure Erfahrungen sind.

    Danke und VG


    Matthias

  • Servus Matthias,

    ich würde weder das eine noch das andere nennen, sondern Fontenille Pataud. Ich kann aber auch nicht grad sagen, dass ich jetzt ein ausgeprägter Frankreich-Fan wäre. Thiers ein wenig, Mittelmeer (im weitesten Sinne) auf jeden Fall (ist aber ein ganz anderes Ding), Languiole nein. Somit also mit Vorbehalt.

    Viele Grüße
    Marc

    Das Einzige, das wirklich Zukunft hat, ist die Zukunft.

  • ich würde weder das eine noch das andere nennen, sondern Fontenille Pataud.

    Ich schließe mich da Marc an.

    Von den bekannteren Laguioles - nehmen wir die Forge, En Aubrac und Fontenille Pataud - fertigt FP für mich persönlich inzwischen auf dem höchsten Niveau, immer Messer in etwa derselben Preisklasse verglichen. Da findet sich kein Klingenverzug, die Spaltmaße stimmen, und die Guilloche ist die "ausgefeilteste" ihrer Mitbewerber.

    Schau mal hier, da habe ich einen Teil meiner FP vorgestellt:

    Fontenille Pataud Rondinara - ein sympathischer Korse


    Laguiole Fontenille Pataud Lockback Guilloché


    Federvieh


    Beim Besuch von Hans Nahr in München wurde mir von Laguiole en Aubrac abgeraten, da die Qualität wohl minderwertig sei.


    Das wäre in dieser generellen Aussage/Bewertung wohl etwas gewagt. En Aubrac sind etwas rustikaler gefertigt, jedenfalls in der Einstiegsklasse. Leicht zu erkennen an der eher etwas rudimentären Guilloche. Biene (wahlweise Jakobsmuschel o.ä.) und Ressort z.B. sind dennoch aus einem Stück Stahl geschmiedet, was durchaus ein Qualitätsmerkmal ist. Die Forge baut etwas elegantere und filigranere Laguioles, aber wohl kaum in besserer Qualität. Immer die in etwa gleiche Preisklasse als Vergleich vorausgesetzt.

    Schau mal z.B. ein FdL Luxe mit Korkenzieher, Preis bitte googeln.

    Jeden Tag ein Messer


    Die Klinge aus C75 ist sehr dünn ausgeschliffen und hat minimalen Härteverzug. Jetzt kann man sagen, dass dies bei einem Messer dieser Preisklasse nicht vorkommen dürfte. Das ist grundsätzlich richtig. Aber wer ein Laguiole liebt, muss lernen, mit kleinen Fehlern zu leben. Siehe unten

    Welche Schmiede die "bessere" Qualität bietet, lässt sich so pauschal nicht beantworten. Jedes En Aubrac oder FdL oder FP oder andere Messer französischer Provenienz ist letztlich ein Produkt, das von Hand gefertigt ist und - für französische Messer nicht "untypisch" - dem man das auch durchaus ansieht resp. ansehen darf. Gerade das macht auch ihren individuellen Charakter aus. Natürlich reden wir hier nicht über grobe Schnitzer...

    Nimm aus meiner Sicht am besten mal eins in die Hand und schau, welches zu Dir spricht. DAS wäre für mich das wirklich entscheidende Kriterium.
    :beer:
    Beste Grüße
    Axel

  • Vor ca.15 Jahren war ich in der gleichen Situation. Ich war in Paris und wollte ein gutes Laguiole und habe mich mit dem Thema beschäftigt. Am Ende ist es ein Fontenille Pataud bei Courty er Fils geworden da diese auch Carbonklingen im Programm hatten.
    Forge de Laguiole ist mir zu sehr Serienprodukt.
    Aber es gibt auch gute custom Hersteller wie Herrero Mathieu ;)

  • Hallo @Schimmy

    ich schliesse mich meinen Vorpostern an, auch bei mir ist es vor Jahren ein Fontenille Pataud geworden.
    Wenn Du Dich weiter einlesen und informieren möchtest, dann kann ich Dir noch diese Seite empfehlen,
    der Inhaber Wolfgang Lantelme ist nicht nur ein netter Mensch sondern auch ein profunder Kenner der
    französischen Messer.

    Beste Grüße
    Harald