Bling-Bling
Servus allerseits,
wer kann sich noch erinnern: 2010 kannte Lionsteel kaum ein Mensch, bis dort jemand auf die Idee kam, den kompletten Rahmen eines veritablen Framelock-Klappers aus einem einzigen Stück Titan herauszufräsen. Das SR-1 wurde Blade-Show-Award-Winner und zeigte eindrucksvoll, was so geht im Klapperbau.
Kurz vorher hatte ein kanadisch-US-amerikanischer Journalist und Kriegsberichterstatter namens Robert Young Pelton seinen Job an den Nagel gehängt und begonnen, unter dem Namen DPx Gear taktische Messer zu verkaufen. Sein erster Entwurf lief noch über ESEE, für sein renoviertes Fixed und den Klapper hatte er sich dann aber eben besagte Firma Lionsteel als Partner ausgesucht. Bei der Auftragsfertigung sollte es aber nicht bleiben: Tommaso Rumici entwarf die HEFT-Fixed für DPx und RYP malte einen kompakteren Monoblock-Folder für Lionsteel: das TiSpine. Das gab es analog zum SR-1 zunächst in verschiedenen Grifffarben, später auch mit Chad-Nichols-Damastklinge und schließlich als Aculus unter eigener Flagge.
Als alter DPx-Hansel hatte ich immer mal wieder einen Blick auf das TiSpine geworfen, aus verschiedenen Gründen aber nie zugegriffen. Bis ich vor rund 1 1/2 Jahren dann doch zur Tat schritt: Die Wahl fiel auf das "Lizard" (Schuppen-Damast mit poliertem Griff). Gesagt, bestellt.
Zunächst war die Lieferzeit mit 30 Tagen angegeben. Nach eben diesen 30 Tagen stand es immer noch auf 30 Tagen. Also nachgefragt. Ja, hieß es, die Fertigungskapazitäten seien grad am Anschlag und man wisse nicht, wann es wieder TiSpines geben werde. Womit die Lieferzeit auf 90 Tage gestellt wurde. Nach diesen 90 Tagen wieder nachgefragt. Ja, hieß es, der Chad Nichols hätte Probleme mit seinem Damast (ja klar, gell...), weshalb es fraglich sei, ob es überhaupt noch Damast-TiSpines geben werde. Womit die Lieferzeit auf 200 Tage gestellt wurde.
Nach diesen 200 Tagen standen immer noch die 200 Tage dort, dann irgendwann "Sold". Na toll und gut, dann also eins ohne Damast. Doch dort stand auf einmal auch 200 Tage! Man hatte also schlichtweg keine Lust mehr, das Ding zu fertigen. Und hätte das bitte schön auch schon mal ein Jahr früher sagen können... Also last minute noch ein "shiny gold" im weiten Web bestellt und bekommen. Ziemlich auffällig, passt aber zu Weihnachten, dachte ich mir. Zumal mir "shiny silver" mit der normalen, satinierten Klinge nicht so gut gefiel und blau, nun ja, mir halt zu blau war. Die matten Varianten waren von vorne herein ausgeschieden, da zu trist. Also goldig-golden, wobei der Farbton eher ein Altgold ist und das Messer zum absoluten Hingucker macht.
Was haben wir sonst in der Hand: Auf alle Fälle einen Klapper mit 8,2 cm Klinge und robuster Bauart. Der Griff ist wie bereits erwähnt eine Monoblock-Konstruktion, also einteilig aus einem massiven Block Titan heraus gefräst ("Solid Knife Technology"). Der Verschluss ist ein Framelock, in diesem Fall ohne Stahlhütchen und auch ohne RotoBlock. Das Messer liegt mit seinen rund 100 g gut in der Hand und die nicht allzu zierliche Klinge eignet sich auch für den etwas gröberen Klotz. Öffnen und Schließen gestaltet sich dem Auftritt entsprechend ebenfalls etwas rustikal, streng funktional gesehen aber völlig problemlos. Die polierte Griffoberfläche ist ein Handschmeichler par excellence.
Ausgefeilte Lockdesigns, Kugellager & Co waren zur Geburtsstunde des TiSpine noch nicht allgegenwärtig und so ist das Teil gewissermaßen ein Klassiker, dem man sein Alter mittlerweile anmerkt. Wenn auch nicht zwangsweise negativ, denn zum einen ist das Ding damit herrlich geradeaus und zum anderen kann neben der ganzen, modernen Feinkost auch ein gut bereitetes Kotelett ausgezeichnet munden. Der Klingenstahl ist übrigens Elmax, damals ein High-Tech-Feature und selten, heute weder das eine noch das andere. Und wie alle Stahlsorten im Messerbau ganz allgemein immer mal wieder kritisch hinterfragt. Scharf und schnittig ist er auf alle Fälle, bewährt mittlerweile auch und für gängige EDC-Aufgaben sowieso bestens geeignet.
Fazit: Das etwas andere Herrenmesser, wie geschaffen für des Taktikers Ausgehuniform oder eben ganz allgemein für Herren, die ihr Fleisch mit Knochen bestellen. Um mit Beerhunter Jackson zu sprechen.
Technische Daten:
Typ | Folder
Klingenform | Spear point
Klingenlänge | 8,2 cm
Klingenbreite | 2,6 cm
Klingenstärke | 3,5 mm
Klingenstahl | Elmax
Primärschliff | Flach, hoch angesetzt
Grifflänge | 11,3 cm
Griffbreite | 2,1 cm
Griffstärke | 1,0 cm
Griffmaterial | Titan
Gesamtlänge | 19,5 cm
Arretierung | Framelock
Öffnungshilfe | Daumenloch
Gewicht | 106 g
Besonderheiten | Griff aus einem Stück gefräst (Monoblock)
Preis | 280 EUR
Modifikationen | Keine
Varianten | Klingenstahl, Grifffarbe und -finish
Besonderheiten | (Nahezu) vergriffen
Viele Grüße
Marc
Servus allerseits,
wer kann sich noch erinnern: 2010 kannte Lionsteel kaum ein Mensch, bis dort jemand auf die Idee kam, den kompletten Rahmen eines veritablen Framelock-Klappers aus einem einzigen Stück Titan herauszufräsen. Das SR-1 wurde Blade-Show-Award-Winner und zeigte eindrucksvoll, was so geht im Klapperbau.
Kurz vorher hatte ein kanadisch-US-amerikanischer Journalist und Kriegsberichterstatter namens Robert Young Pelton seinen Job an den Nagel gehängt und begonnen, unter dem Namen DPx Gear taktische Messer zu verkaufen. Sein erster Entwurf lief noch über ESEE, für sein renoviertes Fixed und den Klapper hatte er sich dann aber eben besagte Firma Lionsteel als Partner ausgesucht. Bei der Auftragsfertigung sollte es aber nicht bleiben: Tommaso Rumici entwarf die HEFT-Fixed für DPx und RYP malte einen kompakteren Monoblock-Folder für Lionsteel: das TiSpine. Das gab es analog zum SR-1 zunächst in verschiedenen Grifffarben, später auch mit Chad-Nichols-Damastklinge und schließlich als Aculus unter eigener Flagge.
Als alter DPx-Hansel hatte ich immer mal wieder einen Blick auf das TiSpine geworfen, aus verschiedenen Gründen aber nie zugegriffen. Bis ich vor rund 1 1/2 Jahren dann doch zur Tat schritt: Die Wahl fiel auf das "Lizard" (Schuppen-Damast mit poliertem Griff). Gesagt, bestellt.
Zunächst war die Lieferzeit mit 30 Tagen angegeben. Nach eben diesen 30 Tagen stand es immer noch auf 30 Tagen. Also nachgefragt. Ja, hieß es, die Fertigungskapazitäten seien grad am Anschlag und man wisse nicht, wann es wieder TiSpines geben werde. Womit die Lieferzeit auf 90 Tage gestellt wurde. Nach diesen 90 Tagen wieder nachgefragt. Ja, hieß es, der Chad Nichols hätte Probleme mit seinem Damast (ja klar, gell...), weshalb es fraglich sei, ob es überhaupt noch Damast-TiSpines geben werde. Womit die Lieferzeit auf 200 Tage gestellt wurde.
Nach diesen 200 Tagen standen immer noch die 200 Tage dort, dann irgendwann "Sold". Na toll und gut, dann also eins ohne Damast. Doch dort stand auf einmal auch 200 Tage! Man hatte also schlichtweg keine Lust mehr, das Ding zu fertigen. Und hätte das bitte schön auch schon mal ein Jahr früher sagen können... Also last minute noch ein "shiny gold" im weiten Web bestellt und bekommen. Ziemlich auffällig, passt aber zu Weihnachten, dachte ich mir. Zumal mir "shiny silver" mit der normalen, satinierten Klinge nicht so gut gefiel und blau, nun ja, mir halt zu blau war. Die matten Varianten waren von vorne herein ausgeschieden, da zu trist. Also goldig-golden, wobei der Farbton eher ein Altgold ist und das Messer zum absoluten Hingucker macht.
Was haben wir sonst in der Hand: Auf alle Fälle einen Klapper mit 8,2 cm Klinge und robuster Bauart. Der Griff ist wie bereits erwähnt eine Monoblock-Konstruktion, also einteilig aus einem massiven Block Titan heraus gefräst ("Solid Knife Technology"). Der Verschluss ist ein Framelock, in diesem Fall ohne Stahlhütchen und auch ohne RotoBlock. Das Messer liegt mit seinen rund 100 g gut in der Hand und die nicht allzu zierliche Klinge eignet sich auch für den etwas gröberen Klotz. Öffnen und Schließen gestaltet sich dem Auftritt entsprechend ebenfalls etwas rustikal, streng funktional gesehen aber völlig problemlos. Die polierte Griffoberfläche ist ein Handschmeichler par excellence.
Ausgefeilte Lockdesigns, Kugellager & Co waren zur Geburtsstunde des TiSpine noch nicht allgegenwärtig und so ist das Teil gewissermaßen ein Klassiker, dem man sein Alter mittlerweile anmerkt. Wenn auch nicht zwangsweise negativ, denn zum einen ist das Ding damit herrlich geradeaus und zum anderen kann neben der ganzen, modernen Feinkost auch ein gut bereitetes Kotelett ausgezeichnet munden. Der Klingenstahl ist übrigens Elmax, damals ein High-Tech-Feature und selten, heute weder das eine noch das andere. Und wie alle Stahlsorten im Messerbau ganz allgemein immer mal wieder kritisch hinterfragt. Scharf und schnittig ist er auf alle Fälle, bewährt mittlerweile auch und für gängige EDC-Aufgaben sowieso bestens geeignet.
Fazit: Das etwas andere Herrenmesser, wie geschaffen für des Taktikers Ausgehuniform oder eben ganz allgemein für Herren, die ihr Fleisch mit Knochen bestellen. Um mit Beerhunter Jackson zu sprechen.
Technische Daten:
Typ | Folder
Klingenform | Spear point
Klingenlänge | 8,2 cm
Klingenbreite | 2,6 cm
Klingenstärke | 3,5 mm
Klingenstahl | Elmax
Primärschliff | Flach, hoch angesetzt
Grifflänge | 11,3 cm
Griffbreite | 2,1 cm
Griffstärke | 1,0 cm
Griffmaterial | Titan
Gesamtlänge | 19,5 cm
Arretierung | Framelock
Öffnungshilfe | Daumenloch
Gewicht | 106 g
Besonderheiten | Griff aus einem Stück gefräst (Monoblock)
Preis | 280 EUR
Modifikationen | Keine
Varianten | Klingenstahl, Grifffarbe und -finish
Besonderheiten | (Nahezu) vergriffen
Viele Grüße
Marc
Präzision statt Silikon.