etwas Stahl, Holz und Leder

  • Hallo,
    da ich wieder ein Geschenk brauche, die Garagen-Werkstatt kalt ist und der Beschenkte schon Messer von mir hat, eben mal wieder ein Beil.
    Auch wenn dort, wo er wohnt, keine Bäume wachsen (Norkap) so kann er ja mit Kaminholzspalten oder Schnitzarbeiten am Türrahmen so ein Beil`chen einsetzen.
    Eigentlich nicht der Rede wert. Doch beim Schmieden kommt mir dann immer wieder eine andere Form raus, als ich eigentlich wollte. Vielleicht kennt ihr das. Ich nenne das meine Phantasie des Hammers. So wurde es einem Feuerwehrbeil sehr ähnlich. Und die Lederarbeit hat mich ebenso beschäftigt. Alle Skizzen waren wieder im Eimer als das Leder vor mir lag. Also keine Punzen, keine Schrift, keine Linien und Konturen. Sollte alles ins Leder. Tat mir ja schon wieder leid aber nun ist es eben schlicht und ich finde es schön. Beim Griff habe ich ebenso 3 Griffpunkte gewählt.
    -mit Wucht am Ende
    -satt in der Hand wenn Mitte
    -oben falls mal geschnitzt oder kleine Anzünder gespalten werden sollen
    und hoffentlich kann ich das Beil bald übergeben. Zur Übergabe bin ich dann am Kap und die Fische springen in den Kahn :crazy:
    seht selbst

  • Super! 8o

    Ein wunderschönes Beil mit Kleidchen, wegen der Kälte am Kap. ;)

    Eine rundherum schöne Arbeit, wobei mir die Stilbefestigung wegen ihrer sauberen Ausführung besonders ins Auge springt.

  • Hallo Jörg,
    schaut gut aus die Axt, der neue Besitzer wird sich freuen. Was hast Du für ein Holz zum Stiel genommen?
    Die Lederarbeit ist sehr gut, passt zur Axt
    Gruß
    Rolf

  • Hallo Rolf,
    das ist Esche. Wahrscheinlich liegt es bloß bei dem Empfänger irgendwo. Er hat dort auch noch eine Jagdhütte wo er auf Schneehuhn geht. Dafür hatte ich ihm ja im letzten jahr ein Messer gemacht was auch nur in der Vitrine liegt. Der Griff sollte schwarz werden (Lederfarbe). Ich hatte vor einiger Zeit ein ähnliches Beil`chen gemacht und als Geck einen "Damaststiel". Esche mit dem dem Lötbrenner geflammt. Ja, war so geworden. Der Griff war aber an diesem Tomahawk rund. Und nun, weils kalt war, hab ich den Stiel gekillt, dass Haus geweitet und das Tomahawk neu gestielt. Jetzt hängt es hier und ich finde es schön. Meine Damastbeile wollte ich eigentlich so gestalten aber war mir dann zu unruhig. So wurden sie eben schwarz. Ich werde mal die Beile noch zeigen.Vielleicht ist es auch nur zum Schnitzen. Mal sehen?

  • Hallo,
    Rostige Klinge
    Bernhard, da muss ich passen. Ich habe den bequemen Weg genommen. Im Ursprung war es mal ein Maurerhammer. Da härtbar und lt. Hersteller 0,45% C wird es wohl C45 sein.
    Ist auch egal. Hat Zähigkeit und mir bei der Kälte in der Garage geholfen. Und das Breiten sowie Hausbau hat Spaß gemacht und dient mir zur Festigung des Schmieden.

  • Hallo Jörg,

    ein schönes Dingelchen hast Du da gezaubert, vor allem die mattschwarze Farbe hat was. Eine Frage zur Herstellung...
    Hast Du das Beil so gemacht, dass es jetzt eigentlich verkehrt herum eingestielt ist, (mit Keil) oder hast Du das Öhr richtig komplett umgeändert?
    Mit der Phantasie des Hammers gebe ich Dir zu 100 % Recht; wenn ich eine Klinge in der Grobform auf dem Amboß mache, "wird" das Messer, eher als ich es mache.


    Viele Grüße, Andreas!

  • Hallo,
    gerade habe ich mir Deine Werke angesehen. Nicht nur die Axt, sondern auch Deine anderen Arbeiten mit Damast sind echte Hingucker - sehr eigenwilliges Design, oft mal wohltuend anders, und offensichtlich auch gut verarbeitet. Spannend!
    Gruß Husky

  • Hallo, nochmals danke.
    Ambossheini
    es war einmal ein Maurerhammer der wollte ein Beilchen werden. Da ich wie beschrieben erst ein anderes Beilchen so gemacht habe und dazu einen runden, geflammten Stiel wurden dann für beide Beile erst ein Dorn passend für das Haus gefertigt. Das Haus ist oben größer als unten. Zwar gering, aber ausreichend für die Verpressung des Holzkeil aus Fernambuk. Darauf nur den Stahlkeil (gekauft).
    Die Härtung erfolgte selektiv für die Schneiden mit Anlassen über die Restwärme vom Haus, immer mit Schleifstein abgewischt und auf die passende Anlassfarbe gewartet. So habe ich das immer bei einem Schmied in einem Stahlwerk gesehen. Und der hat die Meißel, Werkzeuge usw. den ganzen Tag gemacht. Selbst nach der Rente stand er noch dort. Muss also von seinem Beruf etwas verstanden haben. Ob mir nur annähernd sowas gelingt weiß ich nicht. Ist mir aber auch egal. Der, der das Beilchen bekommt freut sich sicher darüber! Etwas Härte hat es auch und vom Stahl erwarte ich zumindest etwas Zähigkeit. Als Maurerhammer ! ich red ja vom Hammer und nicht vom Maurer. Aber so schlimm wie früher soll das wohl nicht mehr sein. Ein Stein, ein Kalk, ein Bier...
    Hiermit entschuldige ich mich jetzt schon über diese Darstellung und wollte keinen ehrbaren Beruf in Mißkredit bringen.