Hallo Community,
Und weiter geht's 
Heute möchte ich ein Messer vorstellen, bei welchem ich einfach einer Inspiration gefolgt bin, einem Gefühl - und das dann umgesetzt habe, ohne dabei einen entsprechenden Verwendungszweck im Kopf gehabt zu haben. Einfach aus der Freude, etwas zu entwerfen und zu bauen.
Schon als Jugendlicher war ich von den Abenteuern des Anjin-san Blackthorne aus dem Roman "Shogun" von Clavell begeistert... später kam dann mein Respekt vor der Kultur und den handwerklichen Qualitäten der Japaner hinzu. Das hat die Klingenform mit ihrem Reverse-Tanto beeinflusst - doch ich wollte einen gebogenen Griff, nichts was zu typisch japanisch wäre, aber irgendwie an den Colt eines verwegenen Gunslingers erinnert.
Das Rentierhorn hat all seine braune Farbe beim Anpassen und Ausformen des Griffes verloren - glücklicherweise ist das Material so dicht, dass es einen haptisch sehr ansprechenden Griff ergab.
Das von mir hochgeschätzte RWL 34 hat einen eigenen kühlen Glanz (anders als Carbonstähle, die ich heute eher bevorzuge) und zusammen mit den Backen aus Damasteel und den sehr hellen Griffen wirkt das ganze Messer irgendwie kühl.
Gesamtlänge 22cm, Klinge 10cm.
Dazu musste dann natürlich auch die Scheide passen: während die Rochenhaut den Asiatischen Part verkörpert, steht die opulente Prägung wieder für den Revolverhelden...
((dieser trägt das Messer natürlich links, weil er an der Rechten den Revolver stecken hat 
- passiert wohl Jedem einmal am Anfang...))
Ich denke, das Messer ist sicher kontrovers, aber ich mag es gerade weil es anders ist... 
...und so schlenderte der Held mit den schmalen Augen auf den Bösewicht in der Bar zu, seine Rechte locker auf dem Revolvergriff liegend, während er an seiner Linken sein Messer, den treuen Begleiter seit vielen Abenteuern, wusste...
Servus,
Rainer
