Wie pflege ich meine Messer

  • Wenig Pflege.. bewahre meine Messer sogar in der Lederscheide auf, was man ja angeblich nicht machen soll, aber ich habe noch nie Probleme damit gehabt.
    Der Beste Schutz ist eine ordentliche Patina, Küchenmesser werden häufig nur abgewischt, das lässt dann einen leichten Fettfilm (Salami etc) auf der Klinge.

    Bei Klappmessern mal einen Tropfen Nähmaschienenöl.

    Hirschhorngriffe reibe ich auch mal gelegentlich mit Lederfett ein, das gibt einen so schönen Glanz :)

    Gruss
    surfer

  • Hallo zusammen,
    ich hatte noch nie Probleme mit Rost,
    meine Messer werden nach gebrauch gereinigt und getrocknet ,
    ab und zu Stahl und Holzgriffe leicht eingeölt,Folder geschmiert ,
    dazu habe ich mir in der Apotheke reines Paraffinöl besorgt,
    gibt es dünn-oder dickflüssig,ich nehme das dickflüssige,
    es kostet fast nichts ,ist Lebesmittelecht ,habe nur gute Erfahrung mit dem Öl gemacht,
    früher hatte ich nur Ballistol für meine Messer,
    da hatte ich bei meinen Puma Messern mit Messing Nieten und Leder immer das Problem mit Grünspan,
    bei dem Paraffinöl gibt es das nicht .
    gruß Werner

  • Hallo alle´ zsamm,
    O-Ton Roman:
    "Bis jetzt kam es zu keinen Gerüchen oder Ranzigwerden, die Gerüche
    werden erst interessant wenn man den Talg auslässt bzw. wieder durch
    Aufwärmen flüssig macht. Der Geruch ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, so
    etwas riecht man eben nicht mehr alle Tage, trotz einer sehr gut
    gelüfteten Schmiede ist dieser schwere tranige Geruch im Raum so fest
    manifestiert wie ein Markstein, eben ein schwerer Fettgeruch, aber nicht
    eklig."

    Soweit die Erfahrung von Roman, die ich nur bestätigen kann, ich habe mir vom Fleischer des Vertrauens so ein knappes Kilo Rindertalg geholt und ausgelassen. Es roch irgendwie nach Hardcorefrittenbude, wie Sonntagsbraten und Krapfenbäckerei. Und es stimmt, die Hütte riecht noch tagelang nach dem Zeug. Ich habe es nach dem Erkalten getestet, es funktionert recht gut, man kann es mit dem Finger auftragen, es gibt einen ganz dünnen Film, der durch die Wärme des Fingers sehr fein verteilbar ist und nach dem Erkalten recht gut auf der Klinge haftet und da es ja beim Auslassen wie Sonntagsbraten roch, überlege ich jetzt auch nicht mehr, ob beim Kaffeeumrühren das WD 40 von der Klinge oder die Ascheflöckchen von der Esse das größere Übel sind. Die Entscheidung fiel zu Ungusten der Ascheflöckchen und das WD 40 ist raus. Allerdings mit dem Preis und von wegen Abfallprodukt und der Fleischer schmeißt es weg- nix da, etwas über 4 Euronen wollte er fürs Kilo haben. War ja vielleicht Kobe Rind oder eine Zirkuskuh-ich weiß es nicht.
    Auf jeden Fall ein altes technisches gut funktionerendes Hifsmittel wieder ins Gedächtnis gerufen, Danke für die Inspiration!

    Grüße,

    Andreas

  • Ich verwende ebenfalls Kamelienöl für die nicht-rostfreien Klingen, dünn auftragen und verreiben.

    Für Klingenachsen und Lampengewinde verwende ich mit gutem Erfolg nano-oil. Es ist zwar nicht billig, hat aber bis jetzt immer leichteren Gang bei Klingenachsen/washer und Lampengewinden gebracht. Mit der dünnen Pipette lassen sich auch schlecht zugängliche Stellen meistens gut erreichen.

    Im Spyderco Forum schwören einige Leute geradezu auf nano-oil.

  • Messerpflege ist ein schwieriges Thema.

    Ich bin da sehr pingelig und nutze unterschiedliche Produkte für verschiedene Situationen.

    Wie bereits erwähnt, nutze ich meine Messer. Sie müssen meinen Anspruch an deren Tauglichkeit erfüllen. Allerdings werden diese nicht missbraucht. Sollte sich dennoch die ein oder andere Gebrauchsspur zeigen, so wird versucht sie zu revidieren.

    Ja ich weis. Ich bin ein Pedant.

    Was nutze ich alles?

    Ich werde mal eine Auflistung machen, zu den Produkten verlinken und entsprechend schildern wozu es genutzt wird.

    Kamelienöl:

    Kamelienöl ist bei mir das Hauptpflegeprodukt. Günstig, Geruchs- und Geschmacksneutral. Der Allrounder.
    Ich nutze es in regelmäßigen Abständen, um meine Messer damit einzupflegen.

    Vaolki:

    Was ist Vaolki? Da habe ich selber keine Ahnung. Es ist ein Produkt, welches Norbert Leitner zu seinen Messern ausliefert und man bei ihm auch beziehen kann.
    Vaolki hat einen sehr eigenen Geruchs.

    Ich nutze es nicht als Konservierung oder Einpflege. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich mit Vaolki leichte Anlaufspuren auf der Klinge sehr gut entfernen lassen.

    Ich glaube es ist auch geeignet als Sonnencreme etc. Da wäre der Geruch aber nicht meins.

    Vaolki ist nicht billig, aber sehr ergiebig.

    Vaolki findet man bei Bert auf der Homepage: http://69nord.at/fram.htm


    Puma-Paste:

    Puma Paste nutze ich für mehrere Sachen. Zum einen zum Polieren von Flächen und ebenso als Paste, um die Klinge auf dem Leder abzuziehen. Das hat sich bei mir als absolute Top-Kombi etabliert.


    Cape Cod:

    Cape Cod ist eine Metallpolitur. Man bekommt sie hier recht schlecht, es gibt nur einige Läden online und eben ebay. Auf Cape Cod bin ich durch ein Uhrenforum gestoßen und nutze es auch für meine Uhr.

    Es ist ein Tuch, welches mit einer Flüssigkeit getränkt ist. Hält extrem lange und man kann es durch Sonnenblumenöl regenerieren, wenn es mal eingetrocknet ist.

    Cape Cod hat zwei Vorteile: Zum einen poliert es absolut auf Hochglanz und einen schönen Geruch. Zum zweiten verhindert es das Anlaufen, sprich die Oberfläche erhält einen guten Schutz.

    Cape Cod ist nur bedingt geeignet für satinierte Oberflächen. Da muss man mit der „Maserung“ arbeiten und nicht zuviel. Sonst wird es blank.

    Wenn es wirklich um richtigen Hochglanz geht, so ist Cape Cod für mich die Wahl.

    Cape Cod bekommt man z.B. hier: http://www.proidee.de/concept-store/…etallpolier-set


    Tuf Cloth Marine:

    Tuf Cloth ist nun schon sehr speziell. Insbesondere der Geruch. Den kann man schon fast als ekelig bezeichnen. Dafür funktioniert es richtig gut. Will man Messer einlagern, dann ist dies wirklich gut. Tuf Cloth bildet einen dünnen Film, der trocknet und das Messer ist wirklich gut geschützt.

    Ich nutze Tuf Cloth selten. Ab und an für Griffbereiche, damit dies vor dem Handschweiß geschützt ist.

    Z.B. hatte ich ein Panthera von Murat mit D2 Schalen. Da habe ich dies gerne für den Griff genutzt, was zuverlässig das Anlaufen verhindert hat.

    Tuf Cloth gibt es z.B. hier: http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=1374


    Glasfaserradierer:

    Ein wichtiges Instrument für mich ist ein Glasfaserradierer. Hiermit kann man sehr gut Satinierungen partiell wieder optimieren. Kratzer entstehen auf Satinierungen schnell, insbesondere wenn man Kydexe nutzt. Retuschierungen sind hiermit recht einfach zu machen.

    So z.B. hier: http://www.amazon.de/Faber-Castell-…47348590&sr=8-1


    Rostradierer:

    Auch ein Rostradierer hat bei mir einen festen Bestandteil meiner Pflegeausrüstung. Es ist ein weicher Klotz bestehend aus Korund und es ist quasi Vollmaterial.

    Diese Radierer nutze ich gerne, wenn eine satinierte Fläche einer größeren Nachbehandlung bedarf. Für mich ist es damit einfacher zu arbeiten, als mit Schleifpapier. Dies ist sicherlich Geschmackssache. ABer Satinierungen wieder aufzuhübschen ist damit super.

    Eignet sich auch sehr gut bei satiniertem Schmuck. Muss ich regelmäßig bei einigen Ringen meiner Frau machen.

    Im Gegensatz zum Glasfaserradierer kann man hiermit eine größere Fläche in Angriff nehmen.

    Zu finden zum Beispiel hier: http://www.amazon.de/Faber-Castell-…47348590&sr=8-1

  • Salve,
    Sehr gute Erfahrungen habe ich gemacht mit BRUNOX Lubri-Food >Das Oel schmiert, gibt Korrosionsschutz und Wartung und Pflege und reinigt. Es ist geruchsneutral und farblos. Das Oel habe ich schon mehrere Jahre im Gebrauch und ich bin sehr zufrieden damit.

    Bracco

    *in bocca al lupo*

    Leewer duad üs Slaaw

    Einmal editiert, zuletzt von Bracco (16. Oktober 2012 um 10:23)

  • Bei längerer Lagerung Teflon Waffenfett, ansonsten was mir so gerade in die Finger fällt. Brunox, Maschinenöl aus der Werkstatt, Ballistol, da bin ich nicht pingelig.

    Gruß

    Uli

  • Als ich noch im norden wohnte, hab ich schon gedacht schlimmer kanns nicht kommen.Aber da hab ich mich getaeuscht.
    Hier im Sueden am Meer ist es noch um einiges schlimmer.....das rostet nicht, das fault im Zeitraffer.

    ich hab viel ausprobiert und das immer noch Beste ist Lupus-Waffenfett in verbindung mit meiner Klimaanlage.
    das aber auch nur temporaer begrenzt.manchmal rostet es unter der fettschicht besonders dann wenn schon eine leichte rostbildung(kaum sichtbar)angesetzt hat
    Oel ist fluechtig und funktioniert nur mit Fleiss.
    und ausserdem schimmelt Lupus!!...und Ballistol,Kamelienoel und andere sind unglaublich schimmelanfaellig.

    Das Einzige was wirklich sehr gut funktioniert ist MOLYKOTTE - Corrosionsschutz fuer Maschienenwartung.
    Kupferfarbene Schmiere, die ohne Zusatzhilfsmittel wie Entfetter, kaum zu entfernen ist.
    mit Sicherheit supergiftig! :skull: aber das Einzige Verlaessliche

  • Interresanteweise fuer langzeit lagerung kann ich emphelen:

    Rennaisance Wax - teuer, aber kann auch fuer Moebel, Elfenbein oder aehnliches benutzt werden. A little goes a long way. Meine dose habe ich fast schon 20 Jahre mit noch 1/3 drin. :thumbsup:

    Presiwerteres

    Ein gutes Holzboden wax (Johnson's Wax) - moeglichst mit canuba wax :rolleyes:

    Bienenwax (vom Imker evtl. guenstig) (Mit lanolin und oder Mink Oil vermischt) besser als alles andere fuer Leder !)

    Ein sprueh wax wie mann es fuer ski flaechen behandlung kennt :hmm:

    Einfaches Vaseline (auch fuer die Nase, etc. zu gebrauchen) :wub:

    The Mad Hatter
    "Si vis pacem, para bellum" Flavius Vegetius c.375

    Einmal editiert, zuletzt von Hattie (4. Januar 2014 um 11:11)

  • Für alles was nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, verwende ich schon viele Jahre, nur Lupus-Waffenfett.
    EDC Teile werden nur abgewaschen, getrocknet und fertig.
    Beste Grüße

    Die Hand voller Asse
    .......aber das Leben spielt Schach.

  • Da ich eine E-Mail bekommen habe und an meinen Post 37 erinnert wurde, hier nun eine kleiner Erfahrungsbericht über das BRUNOX Lubri-Food :rekrut:

    Das Problem was ich habe ist, dass ich nur ein paar Messer, aus nicht rostträgem Stahl besitze.
    Leider sind diese bis auf eins, auch allesamt beschichtet.........also bleibt bei diesen nur die Scheide und diese, konserviere ich meistens indem, ich das Messer über eine Kerze ziehe (die Kerze ist aus)
    Dieses eine Messer ist aus O1 und hatte bei längerer Lagerung in der Vitrine Probleme mit Flugrost, obwohl es mit Ballistol konserviert war :freakout:
    Ich habe eine Menge, verschiedener Schmiermittel zu Hause, aber keines was auch im Lebensmittelbereich zugelassen ist :nono:
    Ob diese Eigenschaft für eine Konservierung, in der Vitrine, eine Rolle spielt, "nein" sicherlich nicht, aber gelegentlich entscheide ich mich dazu, eins meiner Vitrinen Messer, in meine EDC -Rotation aufzunehmen und daher beruhigt es mein Gewissen ein wenig.

    Auf der Suche nach etwas brauchbarem, bin ich auf das BRUNOX Lubri-Food aufmerksam geworden und habe mir es mal wie in Post 37 beschrieben, bestellt.
    Man sprüht es gleichmäßig und dünn auf die Klinge und wischt überflüssiges Lubri-Food, mit einen Lappen weg.
    Ich habe mir auch so einen kleinen Tupfer besorgt, um die ungünstigen Stellen besser erreichen zu können z.B., um dem Daumenpin herum.

    Das Zeug ist geruchlos und soweit ich feststellen konnte, geschmacksneutral.
    Man bekommt also auch keine Atemnot wie beim Ballistol :heat:
    Die Entscheidenden Frage ist, aber ob es funktioniert und dieses, kann ich mit "Ja" beantworten.
    Mein O1 Messer steht jetzt ca. 6 Monate in der Vitrine und hat bis jetzt, noch keinen Flugrost.
    Ich verwende es auch mittlerweile bei meinen anderen Messern und kann nichts, Negatives darüber berichten.
    Ich habe es aber auch nicht in etwaigen Feuchtgebieten getestet :undwech:
    Es macht seinen Job, unauffällig und gewissenhaft und ist meiner Meinung, nach wesentlich besser als das Ballistol Zeug.
    Wichtig, im Lebensmittelbereich zugelassen heißt nicht, das man es trinken sollte.
    Gesund ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht :stopping:

    Grüße Frank
    Ich kann jetzt auch nur vermuten, was ich damit meine ....

  • Ich oute mich hier mal als Ballistol Jünger....

    Egal für was Ballistol ist einfach das NonPlusUltra :). Holz, Stahl, Pre shave, After shave, Sonnenschutz, Apre Sun, gegen Pickel, auf frische Wunden, sogar auf Rucola nicht schlecht........

    Das einzige was damit tunlichst vermieden werden sollte ist denn Gummipropfen eines Bierfasses einzufetten, lasst das lieber!.....

    Grüße Wastl.

  • Hallo Wastl!

    Das einzige was damit tunlichst vermieden werden sollte ist denn Gummipropfen eines Bierfasses einzufetten, lasst das lieber!.....

    :Dbiglaugh:bang:

    3 Smileys sagen mehr als 1000 Worte, ich habe es mir vorgestellt, und es gefällt mir!!!
    Genau so cool wie eine Mineralwasserpulle beim Getränkemarkt ordentlich schütteln und wieder in den Kasten stellen, oder noch besser- den Verschluß beim Salzstreuer am Nachbartisch in der Kantine oder Kneipe lockern...

    Viele Grüße, Andreas!


    PS: Asche auf mein Haupt. Vergebt mir, ich kann nix dafür...

  • Wenn ich Ballistol lese fällt mir immer ein, dass Ballistol Kupfer, Bronze, Messing usw. heftig anlaufen lässt.

    Ist ja auch so gewünscht, wenn es darum geht Rückstände in Gewehrläufen zu lösen.

    Bei Messern oder Gürteln mit Messing- oder Bronzenieten und Beschlägen will man das ganz und gar nicht.

    Also vor der Anwenung prüfen welche Materialen vorhanden sind.

  • Bitte sehr http://www.wd40.de/home.aspx , die sollten wohl wissen, wovon sie schreiben.
    Ich zitiere: "... WD-40 hat unterkriechende Wirkung ... löst Schrauben und Muttern ... löst festsitzende und schwergängige Verbindungen ... entfernt hartnäckige Klebereste ...

    Ich kommentiere das jetzt mal obwohl schon älter.
    Keine feste Schraubenverbindung löst sich nur weil diese geölt ist, dazu muss immer noch eine einwirkende Kraft vorhanden sein.
    Was WD-40 hier wohl meinte ist die rost- und schmutzlösende sowie unterkriechende Wirkung des Öls um ein lösen verrosteter/verschmutzter Verbindungen zu unterstützen.

    Was verwende ich. Das muss ich sagen dass ich im wesentlichen Feststehende Messer habe. Meine Klappmesser sind alle der Marke "Preiswert aus dem Regal" und diese bekommen außer Reinigung so gut wie keine Hinwendung.

    In meiner Werkstatt steht WD-40 und mit konserviert ich alles was rosten könnte und eine weile nicht benutz wird.

    Ansonsten verwende ich Ballistol oder Brunex Lubri-Food. Ich habe jetzt noch keine Beobachtungsreihe angestellt um für mich die Unterschiede zu ermitteln.

    Gruß

    Roland

    Ancora Imparo

    Es ist besser eine gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.

  • Wenn ich Ballistol lese fällt mir immer ein, dass Ballistol Kupfer, Bronze, Messing usw. heftig anlaufen lässt.

    Ist ja auch so gewünscht, wenn es darum geht Rückstände in Gewehrläufen zu lösen.

    Bei Messern oder Gürteln mit Messing- oder Bronzenieten und Beschlägen will man das ganz und gar nicht.

    Also vor der Anwenung prüfen welche Materialen vorhanden sind.

    Falls es jemand noch nicht kennen sollte, die offizielle Stellungnahme des Generalvertriebs zum Thema Ballistol und kupferhaltige Legierungen:
    http://www.ballistol-shop.de/Ballistol-und-Messing:_:108.html