Erfahrungsbericht Fräse Jet JMD1

  • Kleiner Zwischenstand:

    Nach dem Auspacken
    und Aufstellen, was schon nicht gerade einfach war, da die kleine Maschine über
    40 KG wiegt, habe ich sie erst einmal
    gesäubert, um das Rostschutzöl zu entfernen. Dabei habe ich einen etwas
    genaueren ersten Eindruck gewonnen: Fast alles solider Grauguß, kein Alu !

    Den Kreuztisch habe ich zum Reinigen zerlegt, die
    Schwalbenschwanzführungen aller 3 Achsen, auch der Z-Achse, sind nachstellbar,
    ebenso die Spindelmuttern. Das war schon mal positiv. (Zusammenbau kein Problem.) Sorgfältiges Säubern war auch nötig, neben dem Rostschutzöl habe ich einigen Sand,
    irgendwas gras- oder holzfaserartiges und viel undefinierbares schwarzes Zeug
    entfernt – reinigen oder gar überschleifen nach dem Guß fand offenbar nur dort
    statt, wo funktionell notwendige Oberflächen waren, der Rest war wie aus der
    Gußform. Nicht weiter schlimm, weil in der Regel nicht zu sehen.

    Dann habe ich mir das lt. Gebrauchsanleitung vorgesehene Gleitbahnöl
    gekauft und alles wie empfohlen geschmiert.
    Anschließend liefen die Führungen so anständig, wie ich mir das gewünscht
    hatte. Einzig die Kugellager der Pinole sind etwas rau gelaufen – das war
    natürlich nicht optimal.

    Spiel war in keiner Hinsicht feststellbar.

    Vor den Praxisergebnissen: meine Erwartungen:

    Hauptanforderung: präzises Bohren unter 10 mm Durchmesser,
    gelegentliches Fräsen von Langlöchern in Buntmetall , V2A oder rostendem Damast
    bzw. Messerstahl. Keine Erwartungen
    hinsichtlich einer Möglichkeit, an einer Klinge eine Primärfase anzufräsen oder
    gar ein Vollintegral herzustellen, dazu braucht es sicher eine Maschine, die 10mal
    so schwer und 15mal so teuer ist. Mir
    wäre auch eine Deckel lieber gewesen, aber Geld und Platz lassen die nicht zu.

    Erste Praxistests:

    Bohren: Das mitgelieferte Schnellspannfutter scheint
    einigermaßen rund zu laufen. Die Bohrlöcher – 3 und 4,5 mm – waren jedenfalls
    absolut maßhaltig, keine Eier. Und genaues
    Bohren wird, wie gesagt, die Hauptaufgabe der Maschine sein.

    Zum Fräsen habe ich mitgekaufte Direktspannzangen benutzt,
    die in einem sehr ansprechenden Zustand geliefert wurden und sehr genau zu sein
    scheinen.

    Fräsergebnisse: Alu, Langloch, gefräst ohne irgendwelche
    Klemmungen zu benutzen (Pinole und alle Achsen sind arretierbar), Fräser 4,5 mm,
    Langloch wird etwa 4,6 bis 4,65 breit,
    kaum Vibrationen.

    Einfacher V2A, 3mm stark, aus dem Baumarkt: Fräser 4,5 mm, Breite
    Langloch 4,6 mm, wieder keine Klemmungen benutzt, leichte Vibrationen, Spantiefe
    je 1 mm, also 3 x verfahren, bis es durchgefräst war. Benutzt wurde ein HSS-Fräser aus pulvermetallurgischem Stahl von
    Garant (Hoffmann).

    Der mögliche Drehzahlbereich
    von 100 – 2000 U / min ergibt bei kleinen Durchmessern wie z. B. 2 mm Probleme:
    für Vollhartmetallfräser ist das einfach zu langsam. Kühlung per Emulsion ist
    kaum realisierbar (keine Ablaufrinnen am Tisch). Daher werde ich
    schwerpunktmäßig trockenlauffähige gute HSS-Fräser benutzen, das scheint zu
    gehen. Für kleine Durchmesser ziehe ich die Anschaffung von etwas Hochtourigem
    in Erwägung, z.B. Proxxon-Fräsmotor bis 6000 U / min. Statt Kühlung wird es
    wohl Abkühlpausen brauchen (ich habe ja
    Zeit), oder Kühlung per Luftstrom.

    Dicke Messerköpfe kann man genauso vergessen: laut Vorgabe max. Durchmesser 20 mm, da wird
    sich kaum ein Messerkopf finden lassen. Bei Schaftfräsern ist bei 10 mm Schluß.
    Mit dem glaube ich leben zu können.

    Korrektur (4/2015:) VHM-Fräser sind optimal, keine Probleme; Erwärmung kaum über handwarm bei mäßigem Vorschub, solange sie scharf sind.
    Messerkopf: gibt es durchaus mit 20 mm Durchmesser, z.B. ein dreischneidiger bei Wabeco.

    Vorläufiges Fazit: Für den Preis ist die Maschine
    erstaunlich stabil und massiv. Ein paar Details sind eher amüsant-exotisch im
    Sinn von Primitiv-Maschinenbau, aber die wesentlichen Funktionen scheinen OK zu
    sein. Bei realistischen Erwartungen vermutlich eine ordentliche Maschine. :thumbsup:

    Die Konjunktive in den letzten zwei Zeilen sind durch meine knappen Erfahrungen mit dem
    Teil begründet – mehr kann ich in einem oder zwei Jahren sagen. Bis hier macht
    sie jedenfalls einen guten Eindruck und eine Menge Spaß, solange man
    Messermachen als Hobby betreibt.

    Gruß Husky

    Update: Ich habe den Rundlauf der Pinole gemessen (mechanische Meßuhr fixiert durch Vorrichtung, Spitze an Schaft eines Fräsers mittig angefahren): 1) an Fräserschaft in Spannzange, niedrigste Drehzahl: 1/100 mm Schlag - guter Wert!
    2) an Fräserschaft im mitgelieferten Bohrfutter, niedrigste Drehzahl: 3/100 mm Schlag - für ein Bohrfutter OK!! Mit den Werten bin ich recht zufrieden.

    3 Mal editiert, zuletzt von Husky (18. April 2015 um 23:00) aus folgendem Grund: Kl. Update: neue Ergebnisse

  • Es geht um diese Maschine (links im Bild): http://www.jettools.ch/metalworking/frasmaschinen.html

    So, nach dem Fräsen von einigen Langlöchern, Schlitzen und Tests in Baustahl und Messerstahl (440B, Böhler N690) und nach dem Bohren einiger Löcher gibt es Neues zu berichten.

    Das Fräsen klappt, für so eine kleine Mühle, mit hochwertigen Fräsern (danke, Iron) erstaunlich gut. Langloch in 5 mm Messerstahl - kein Problem. Beim Fräsen nutze ich die Direktspannzangen. Haltekraft und Rundlauf völlig OK. Vibrationen halten sich im Rahmen.
    Präzision nicht wie bei einer Deckel, das ist logisch.
    Bohren: Die Handhabung beim Bohren ist prima, gute Bohrer gehen in Messerstahl wie in Butter. ABER: Das mitgelieferte Bohrfutter, ein (natürlich schlüsselloses) Schnellspannfutter bis 10 mm, ist zwar hervorragend verarbeitet und sieht sehr vertrauenerweckend aus. Es läuft auch gut rund.
    Die Haltekraft oder Spannkraft aber macht mir echt Probleme. Bohren mit 6 mm-Bohrer: beim Einspannen nach meinen Möglichkeiten maximal festgezogen - beim zweiten Loch dreht der Bohrer durch. Trotz gefühlvollem Vorschub. Immer wieder nachziehen, dreht immer wieder durch, das NERVT! Es löst sich! Ich werde mir ein Zahnkranzbohrfutter von Röhm kaufen (schon jetzt graut es mir vor dem Rundlauf, aber ich weiß nichts besseres), das hält den Bohrer m.E. wirklich fest. An 10 mm-Bohrer möchte ich, was das mitgelieferte Futter angeht, gar nicht denken.

    Thema Teilapparat / Rundtisch: der kleine Kreuztisch und die beschränkte Z-Achse sind hier die Achillesferse. Ich habe mir einen 110 mm-Rundtisch gekauft. Der läßt sich auf dem Kreuztisch noch gut befestigen. Aber wenn auf dem Rundtisch ein Drehbankfutter montiert ist, stößt die Z-Achse an ihre Grenzen. Mit dem Flansch und dem Drehbankfutter von 80 mm Durchmesser komme ich auf eine Höhe von 156 mm ab Kreuztisch. Wenn dann das mitgelieferte Schnellspannfutter montiert ist, kann ich nur noch kleine, kurze Bohrer oder Zentrierbohrer einspannen, da ist die Z-Achse zu kurz. Das geplante Zahnkranzbohrfutter schafft da evtl. 20 mm mehr Luft, aber es bleibt knapp. Der Einsatz der Spannzangen nimmt weniger Platz weg, aber die gehen nur für gerade Durchmesser in Millimeter. Z. B. 5,5 mm - da geht nichts.
    Rundtisch vertikal plus Reitstock: dafür wird es bei der Breite des Kreuztisches (X) auch wieder knapp. Wer solches plant, sollte genau die Abmessungen checken.

    Vorläufiges Fazit: Ich würde die Maschine wieder kaufen. Aber das mitgelieferte Bohrfutter ist leider Asche. Und 20 mm mehr Z-Achse würden einem beim Rundtischeinsatz einige Probleme nehmen.

    Gruß Husky

    2 Mal editiert, zuletzt von Husky (20. September 2013 um 22:07)

  • Hallo Husky,

    sehr hilfreicher Bericht. Eine Fräse steht auch auf meiner Wunschliste.
    Aber als Rentner ist das Geld nicht mehr so vorhanden und Platzmangel
    herrscht auch in meiner Werkstatt, die nur 4 m2 Nutzfläche hat. :S

    Gruß
    Bernhard

    Man muß Gott danken, selbst für einen Unterfranken.
    Nunc est bibendum (Lasst uns trinken!) :beer: (Kellerbier)

  • Hallo Husky

    Danke für Deinen Bericht. Da kommt man schon ins Grübeln,
    ob so eine kleine Fräse nicht irgendwann Einzug bei mir hält.

    Gruß Andree

  • Hallo Husky,

    schöner Bericht - ich weiß jetzt nicht ob Du einen MultiTaper reinbekommst und die Maschine einen MK Konus mit Anzugschraube hat, wenn ja, hol Dir ein Spannzangenfiutter mit Spannzangen, dann kannst da auch mit Bohren und schnell wechseln ohne den Konus jedesmal raus zuschlagen.

    Grüße Michael

  • Hi,
    danke für Eure Kommentare.

    @ Burg Messer:
    Multi Taper - pardon, was ist das? Bin halt kein ausgebildeter Metaller... :wacko:
    Die Maschine hat einen MK 2 mit M10- Anzugschraube
    Spannzangenfutter - habe ich auch überlegt, erschien mir aber zu teuer. Nun habe ich die Direktspannzangen schon. Ein Zahnkranzbohrfutter mit geringerer Höhe als das Schnellspannfutter bringt auch etwa 15 - 20 mm mehr Platz. Aber vielen Dank für den Tipp!

    Liebe Grüße
    Husky

    Einmal editiert, zuletzt von Husky (25. September 2013 um 10:15)

  • Schau mal sows, da brauchst nicht mehr zwischen Bohren und Fräsen den Konus "Austreiben" (Schlagen) etwas mehr Höhe dürftest auch zum Bohrfutter haben und die Löcher sollten ziemlich genau werden -> Spannfutter mit Spannzangen

    Die Spannzangen gibt es auch einzeln relativ günstig, je nach dem welche Du benötigst - wenn Du viel zwischen Bohren und Fräsen wechselst, ist es sehr bequem nur die Mutter unten abzuschrauben und eine benötigte Größe einzusetzen.

    Ist nur ein Tipp von mir, weil ich selbst zu Faul war beim Hin u. Her wechseln :doh:

    Gruß Michael

  • Hallo Husky, weil Du das Röhm Zahnkranzfutter erwähnt hast - ich hab mir für meine Ständerbohrmaschine und für meine Drehbank jeweils ein Albrecht-Bohrfutter gegönnt.
    Da dreht nix durch ich bin damit sehr zufrieden. Darf ich fragen, welche Fräser Du verwendest? Da hab ich noch Aufholbedarf! Meine jetztigen sind ein richtiges "Glump".

    LG
    Christian

  • @ canesplitter:
    Hi Christian,
    einige Hartmetallfräser habe ich geschenkt bekommen, da weiß ich nicht, wo sie gekauft wurden. Weitere habe ich dazugekauft bei: http://www.hoffmann-tools.com/Zerspanung/19-HSS-Fraeser/2/
    Hier habe ich mich für HSS-PM (pulvermetallurgische)-Typen entschieden. Man kann auf der Seite zu jedem Fräsertyp ausführliche Beschreibungen des Einsatzgebiets lesen und sich Passendes raussuchen. Auch auf die farbigen Kästchen achten, hier gibt es Infos z.B. über die Trockenlauffähigkeit.
    Die Fräser sind nicht billig, aber billiges Werkzeug wird im Endeffekt doch teuer. Ich kaufe lieber wenige gute Fräser, als das Super-Ichweißnichtwas-Set mit 20 Fräsern für 35 €, die dann schnell stumpf werden.
    Einen 2 mm-Hartmetallfräser habe ich wegen zu gefühllosen Vorschubs :doh: gleich am Anfang geschrottet, da waren sofort 23 € hinüber. Aber dabei lernt man. :blackeye:
    Vermutlich sind die HSS-Typen nicht gar so empfindlich, aber mit 2 mm muß man schon vorsichtig umgehen. Mit Sicherheit wäre hier eine höhere Drehzahl angebracht als die gerade mal 2000 u/min, die die Jet kann.
    Dann geht natürlich das Kühlproblem wieder los.

    Wo gibt es Albrecht-Bohrfutter??

    Gruß Husky

  • Danke Husky für die Info. Hab mir schon fast gedacht, daß es auf Hofmann Garant hinausläuft. Billiges Werkzeug - nein danke, da bin ich vollkommen Deiner Meinung. Trockenlaufeigenschaft bei Fräsern wäre gut. Ich habe keine Spänewanne und Kühlmitteleinrichtung. Teure Werkzeuge ruinieren kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Das tut weh, aber man lernt daraus. Albrecht Futter gibt´s ebenfalls bei
    http://www.hoffmann-tools.com/Spanntechnik/S…30#.UkUVy1P95yI

    LG
    Christian

  • Hallo BC,

    in Post Nr. 2 hatte ich in diesem Thread geschrieben:
    >> Ich werde mir ein Zahnkranzbohrfutter von Röhm kaufen (schon jetzt graut es mir vor dem Rundlauf, aber ich weiß nichts besseres), das hält den Bohrer m.E. wirklich fest. <<

    Inzwischen habe ich ein Röhm-Futter beschafft und montiert. Vor dem Rundlauf muß einem nicht grauen: 3-4 Hundertstel, gemessen mit fixierter Meßuhr an verschiedenem Rundmaterial, das ins Futter gespannt war, sind für mich ein ordentlicher Wert.
    Auch die Haltekraft ist erwartungsgemäß einwandfrei.

    Meine schlechten Rundlauf-Erfahrungen kamen von Futtern in Handbohrmaschinen im Bohrständer. Da habe ich von einem neuen Röhm-Futter Übles erlebt.
    Vermutlich macht es den Unterschied, ob das Futter über einen Konus (wie nun an meiner Fräse) oder über die an Handbohrmaschinen übliche Innengewinde-Aufnahme montiert wird.
    Ich hatte keinen Ärger mit Fa. Röhm wegen der Aussage, sondern stelle das richtig, weil es mir um Korrektheit geht.

    Gruß Husky

  • Weitere Erkenntnisse:

    Planfräsen von V2A - mit guten Fräsern kein Problem

    Langloch in 5 mm V2A: ebenso

    "Tasche" für eine eingelegte Feder eines Linerlock-Folders in federhartem Titan: Hier wird es Ernst. Die Linerfeder-Nut sollte 8 mm breit, 2 mm tief und 80 mm lang werden. Mit sehr gutem 7 mm - Vollhartmetall-Fräser ließ sich die Aufgabe langsam, aber stetig bewältigen. Wichtig war dabei, die nicht benutzten Achsen (Z, meistens auch X) zu klemmen bzw. mit der kleinen Stellschraube zu arretieren. So hielten sich die Vibrationen in Grenzen. Wurde das vergessen, gab es Probleme (Fräser verlief). Der Mikro-Vorschub (senkrecht) für die Pinole war dabei sehr nützlich, ohne ihn wäre es kaum vernünftig gegangen. Senkrecht konnte ich jeweils 2 - 3 Zehntel mm zustellen. Die Fräser wurden kaum handwarm. Kühlmittel habe ich nicht benutzt (keine Auffangrinne am Frästisch).
    Es war eine Arbeit von mehreren Stunden, aber das Ergebnis fand ich insgesamt OK. Dieses Ergebnis ist aber zu einem erheblichen Teil dem Umstand geschuldet, daß ich Top-Fräser benutzen konnte. Titan ist wirklich verdammt zäh...
    Nun habe ich die Feder eingepaßt, sie sitzt spielfrei.

    Urteil bis dahin: die Maschine ist erwartungsgemäß keine Deckel, aber für Hobbyzwecke und mit viel Geduld durchaus brauchbar.

    Gruß Husky

  • Bei meiner dritten „Tasche“ für eine eingelegte Feder eines Linerlocks in Titan Grade 2 trat es wieder klar zutage:

    Die Maschine hält die Frästiefe (-senkrechte- Z-Achse, mittels Mikro-Vorschub fein einstellbar) nicht soo genau ein. Vermutlich ist das durch die begrenzte Steifigkeit der senkrechten Säule bedingt. Der Fräser weicht also gelegentlich etwas nach oben aus bzw. ab.
    Versucht man, ohne gelegentliches Nachmessen mittels Tiefenmaß, sich nur nach der Skala des Mikrovorschubs zu richten, sind „Überraschungen“ von 1 – 2 Zehntel mm möglich. :whistling: Die Zustellung in der Senkrechten war bei der langen Nut etwa 1/10 mm.
    Bisher konnte ich damit aber einigermaßen umgehen.
    Gruß Husky

  • Hab zwar ne andere Fräse, aber bei mir läßt sich die Höhe (und der Tisch) mittels Feststellern klemmen, so dass das was Du schilderst, eben nicht passiert ... vielleicht hast Du so einen Knebel ja auch ...

    Gruß Jürgen

  • @ j-o-e, Solace, Andschi, mississippiqueen, -flä-:
    Vielen Dank für das Betätigen des Bedankomaten und für Eure Beiträge!
    @ j-o-e: Die Fräse hat für alle drei Achsen Feststellmöglichkeiten. Die funktionieren auch. Man kann auch die drei Gewindeführungen bei Verschleiß nachstellen. Nicht benötigte Achsen klemme ich immer, nachdem mir mal ein Fräser übel verlaufen ist.
    Die etwas bescheidene Steifigkeit der Z-Achse merke ich z. B., wenn ich bei gleicher Frästiefe erneut über einen gerade plan gefrästen Bereich fahre: Der Fräser dürfte dann, meiner Meinung nach, kaum noch oder fast nicht mehr Spänchen produzieren – tut er aber.
    Gruß Husky

  • Update: Messerkopf

    Im ersten Beitrag hatte ich Skepsis geäußert bezüglich der Verwendung von (kleinen) Messerköpfen.
    Nun habe ich vor ein paar Monaten einen mit 20 mm Durchmesser und 3 VHM-Wendeplatten angeschafft, Aufgabenstellung hauptsächlich: Material ausdünnen bzw. plan fräsen.
    Gerade habe ich das gemacht mit einem Stück Damasteel, das ich vor Jahren zu dick gekauft hatte (4,3 mm) und das ich auf 3 mm plan ausgedünnt habe. (So dick war es für den Zweck nicht zu verwenden.)

    Vorausgesetzt, man klemmt die Z-Achse fest, halten sich die Vibrationen noch in Grenzen. Man merkt, daß die kleine Maschine schwer zu arbeiten hat, mir erscheint es aber noch vertretbar.
    Das Endergebnis war ebenfalls für mich einigermaßen OK: Differenzen in der Dicke von 2 - 3 Hundertstel, das Fräsbild auch ganz OK, immerhin wurde das Damastmuster dabei sichtbar. Zustellung über Meßuhr kontrolliert 5/100 mm jeweils pro Bahn.
    Nicht gefallen hat mir die "Mittellinie", die der Wabeco-Messerkopf hinterläßt - da scheint eine Wendeplatte nicht ganz exakt zu stehen? Wenn ich meine guten VHM-Fräser benutze, fällt die Linie weniger deutlich aus und ist kaum mit dem Finger tastbar.

    Das weiter oben beschriebene Problem mit der Frästiefe (Z) konnte ich ganz abstellen: In den Gewindelöchern, die für den Späneschutz vorgesehen sind, konnte ich die Meßuhr wunderbar einfach besfestigen.
    Nun weiß ich genau, wie tief ich bin.

    Gruß Husky

  • Ergänzung zu meinem Beitrag Nr. 18: Wabeco-Messerkopf mit 3 Wendeplatten, Durchmesser 20 mm

    Noch eine Kleinigkeit, aber evtl. nicht unwichtig für diejenigen, die sich für diesen Messerkopf interessieren:
    >> Nicht gefallen hat mir die "Mittellinie", die der Wabeco-Messerkopf hinterläßt - da scheint eine Wendeplatte nicht ganz exakt zu stehen? <<
    Genau das scheint zuzutreffen: Gestern habe ich bemerkt, daß eine von den 3 Wendeplatten stärker abgenutzt wird. Inzwischen, nach etwa 1 1/2 Stunden Einsatz an Titan Gr. 2, werden die Platten auch deutlich warm. Für mich ziemlich enttäuschend.

    Gruß Husky

  • Update zum Wabeco-Messerkopf:

    Die Erstausstattungs-Wendeplatten sind für Alu gedacht, wie ich jetzt erst festgestellt habe. Natürlich gibt es auch solche für Inox und höher legierte Stähle, aber das ist bei Wabeco noch nicht angekommen. :evil:
    Bei Interesse kann ich das richtige Wendeplattenformat hier posten.

    Gruß Frank