Bilder aus der Werkstatt

  • Servus,


    ich war heute nach der Arbeit noch in der Werkstatt und habe an der Kopfplatte für das geschmiedete Bunka gearbeitet.


    Die Kopfplatte ist aus Bronze. Das Material ist zwar nicht sonderlich zäh oder hart, lässt sich aber trotzdem nicht sonderlich gut bearbeiten. Das Sackloch für den Holzdübel ist leider zu groß geworden, da es mir den Fräser ständig ins Material gezogen hat. Ich brauche unbedingt eine vernünftige Fräse. Das ist aber nicht so einfach, da sie in den Keller muss und somit ein anständiges Fabrikat ausscheidet. Vielleicht wird es irgendwann mal eine Chinafräse, wobei ich davon noch nicht so überzeugt bin.


    Ich muss also einen anderen Weg als üblich einschlagen. Das zeig ich Euch aber beim nächsten Mal. Die Kopfplatte ohne Mechanische Absicherung einfach zu verkleben, kommt auf alle Fälle nicht in Frage.


    Hier die Bilder:


    Hier habe ich schon den Schlitz in der Bronze. Man sieht noch die Skizze und den Höhenreißer. Den möchte ich nicht mehr missen. Damit kann man einfach akkurater arbeiten, als mit einer Schlieblehre oder einem Maßband.
    Werkstattbilder


    Hier nochmal der Schlitz im Detail.
    Werkstattbilder


    Passung auf der linken Seite.
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    Und rechts. Wie schon einmal geschrieben, feile ich den Erl nur an den Schultern rechtwinklig. Die Seiten verjüngen sich nach hinten. Es wäre zwar viel einfacher (vor allem mit der Schmiedehaut), allerdings möchte ich den Erl nicht unnötig schwächen.
    Werkstattbilder


    Die Kopfplatte habe ich mit der Bügelsäge von Hand ausgesägt, da mir ständig das Sägeband heraus gesprungen ist. Den Rest habe ich mit Bandschleifer und Tellerschleifer herausgearbeitet.
    Werkstattbilder


    Die Kannte habe ich noch gebrochen damit es sich unbeschwert, länger mit dem Messer arbeiten lässt.
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    Und nochmal, weils so schön ist.
    Werkstattbilder


    Viele Grüße
    Christian

  • Servus,


    Gestern war ich noch nach der Arbeit bis dreiviertel Elf in der Werkstatt und habe den Griff fürs Bunka größtenteils fertig.


    Die Holzkantel habe ich erst einmal angerissen und dann alle Seiten geschliffen, dass alles rechtwinklig zueinander ist. Das erleichtert die folgenden Schritte ungemein.
    Werkstattbilder


    Nach dem Schleifen und kontrollieren mit dem Haarwinkel.
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    Die Problematik mit der Kopfplatte habe ich dann folgendermaßen gelöst. Um eine mechanisch belastbare Verbindung zu erzielen habe ich zwei Metallstifte verwendet. So habe ich vor der Dübellösung meine Griffe gemacht und weiche wieder darauf zurück, wenn ich nicht dübeln kann.
    Werkstattbilder


    Man muss sehr genau Anzeichnen und bohren, da die Löcher sonst nicht auf die Stifte passen. Die Stifte haben 2,35mm und die Löcher habe ich mit einem 2,4mm Bohrer gebohrt.
    Werkstattbilder


    Passt!
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    Von der Griffbearbeitung habe ich keine Bilder gemacht. Anzeichnen, sägen, schleifen, usw. Ich mache den Griff, immer wenn es möglich ist fertig bevor ich alles verklebe.
    Noch mal die Einzelteile der Bunkas:
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    Hier sieht man, dass ich das Holz wieder etwas überstehen lasse. So beuge ich dem Überstand des Metalls vor, wenn das Holz noch etwas schrumpfen sollte.
    Werkstattbilder

    Werkstattbilder


    Und nochmal alles lose zusammengesteckt. Das Holz ist noch nicht geölt und wird noch dunkler und kontrastreicher.
    Werkstattbilder


    Viele Grüße
    Christian

  • Sauber gemacht Christian.
    Gefällt mir ausgesprochen gut wie du das machst.

    Gruß Carsten

    "ich schärfe nichts mehr...bleiben sie auch länger stumpf" leielekt Februar 2017

    Schmutzige Hände sind ein Zeichen für sauberes Geld

  • Servus,

    ich hab noch drei kleine Videos gemacht.


    Im ersten schneide ich nochmal Kartoffeln. Dieses Mal im Zugschnitt. Man kann sehen, dass die Schnitttechnik zum Teil großen Einfluss auf das Food Release hat.
    OVK Gyuto vs. Kartoffeln (Food Release Zugschnitt)


    Im zweiten zerlege ich ein komplettes Hähnchen, um zu sehen was die dünne Schneide aushält. Ganz heil blieb sie nicht, aber ich bin zufrieden.
    OVK Gyuto - ganzes Hähnchen zerlegen


    Und in Nummer drei Montiere ich das Bunka trocken bevor ich es verklebe. Wenn Ihr den Ton an habt, könnt Ihr hören, wie wenig Luft die Einzelteile untereinander haben.
    OVK Bunka - Montage der Einzelteile


    Und hier die zugehörigen Bilder:

    Der Schwerpunkt des Messers ohne Gewichte.
    Werkstattbilder


    Schwerpunkt mit zwei Gewichten.
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    Und mit drei.
    Werkstattbilder


    Nochmal alle Gewichte, die verbaut wurden.
    Werkstattbilder


    Das Schlitzen des Dübels.
    Werkstattbilder


    Der Schlitz ist ganz oben etwas untermaßig, damit die Klinge auf den letzten Zentimeter geklemmt wird. So hält alles schon fast von allein.
    Werkstattbilder


    Den Steg entferne ich der Laubsäge.
    Werkstattbilder


    Gewichte und Dübel im Griff.
    Werkstattbilder


    Und alles zusammen.
    Werkstattbilder


    Viele Grüße
    Christian


    Viele Grüße
    Christian

  • Einfach klasse, Christian!
    Toll dokumentiert, sauber gearbeitet - und im Übrigen ein ganz traumhaft schönes Messer...
    Beste Grüße,
    Rainer

    Blaupfeil - the sky is the limit..

    1-participant.jpggentleman-messer-contest-champion.jpgaxt-gold.jpgwanderer1.jpg

  • Danke Rainer.

    Ich hatte am Sa etwas Zeit und habe ein paar Bilder von meiner kleinen Kellerwerkstatt gemacht.


    Das ist meine alte Drehbank. Sie hat mir gute Dienste geleistet, wurde aber durch eine Weiler ersetzt. Ich möchte sie übrigens los haben, wenn also jemand Interesse hat, kann er sich gerne melden.
    Bilder aus der Werkstatt


    Das ist meine kleine Werkbank.
    Bilder aus der Werkstatt


    Mein großer Bandschleifer. Für Küchenmesser ist mir ein breites Band lieber.
    Bilder aus der Werkstatt


    Mein Tellerschleifer-Eigenbau. Sehr praktisch, um exakt flach zu schleifen.
    Bilder aus der Werkstatt


    Mein WIG-Schweißgerät. Links daneben ist der Versuch einer Absaugung mit Wasserfilter. Der Filter funktioniert. Nur die Absaugung ist nicht gründlich genug.
    Bilder aus der Werkstatt


    Meine China-Bohrmaschine. Es lässt sich darauf auch fräsen. Spaß macht das aber nicht. Deshalb habe ich mir am WE eine Steinel Fräse gekauft. Die muss aber noch irgendwie die Treppen runter.
    Daneben ist meine alte Bohrmaschine. Bei der ist allerdings der Tisch so windig, dass die Löcher selten gerade wurden. Ich nehme sie nur noch zum Senken her.
    Bilder aus der Werkstatt


    Meine keine Bandsäge nur für Holz. Sie ist kein Kraftprotz. Wenn man ihr Zeit gibt funktioniert aber alles recht gut. Daneben ist mein Bandschleifer für Holz. Ich habe darauf auch schon Klingen gemacht. Das ist aber nicht optimal, da man ihn nicht regeln kann.
    Bilder aus der Werkstatt


    Mein Tellerschleifer für Holz. Damit lassen sich die Kanteln gut abrichten, wenn man etwas Erfahrung damit hat. Rechts davon ist mein Bandschleifer-Eigenbau. Das ist mein Universalgerät für Holz und Metall.
    Bilder aus der Werkstatt


    Vom Rest folgen noch Bilder, wenn die Fräse an ihrem Platz steht.


    Viele Grüße
    Christian

  • Hach, da kommt Neid auf.

    Ich hänge immer noch einem Bandschleifer(Eigenbau) hinterher, genauso wie einem Tellerschleifer und einer Fräse.

    Aber was besonders auffällt: Bei dir sieht es auf den Fotos immer super aufgeräumt aus. Und, ich habe die Werkstatt vor einiger Zeit einmal live gesehen, ist es wohl nicht nur für Aufnahmen "gestellt".

    Von dem Output deiner Werkstatt ganz zu schweigen bin ich schwer begeistert von deinen Möglichkeiten.

    Grüße,

    Marco
    P.S.: Schick mir mal ne PM bzgl. der Fräse :)

  • Servus Marco,

    es kommt bei mir immer auf den Stresslevel an, wie aufgeräumt meine Werkstatt ist. Allerdings versuche ich schon, eine gewisse Grundordnung und -sauberkeit zu halten.

    Ich freue mich schon, Euch ein paar Bilder meiner neuen Drehe und Fräse zu zeigen. Da bin ich besonders Stolz drauf.


    Gruß Christian

  • Servus Marco
    ich gratuliere Dir zu deinem Maschienenpark ! :thumbsup:

    Gruß aus dem Neckartal . . . Norbert

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

    lasstdistechahlengluehen-3-platz.jpgwanderer_teilnehmer.jpgzombie3.jpg

  • Bewundernswert aufgeräumt.
    Bis mir sieht es derzeit leider anders aus. Bei mir ist es nicht der Stresslevel sondern die Zeit. Mache ich jetzt für 2 Stunden Messer oder räume ich auf? Immer diese Entscheidungen. Allerdings halte ich den direkten Arbeitsplatz schon sauber, der Rest na ja.
    Mein Ausbildungsmeister würde sich im Grab umdrehen wenn er meine Werkstatt sieht.

    Gruß

    Roland

    Ancora Imparo

    Es ist besser eine gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.

  • Ich hab grad mit der Hilfe meines Vaters und meiner Spezl die Fräse in den Keller befördert. Du willst nicht wissen wie es da jetzt ausschaut. Da bin ich bestimmt die nächste Woche immer nach Feierabend nur mit aufräumen beschäftigt. Es wars aber tausend mal wert. Ich freu mich schon, wenn das Teil das erste Mal läuft.

  • Servus,


    ich hatte am Samstag wieder Zeit um die Klinge für das nächste Messer zu schmieden.


    Es wird wieder ein Bunka aus 1.2510. Ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis. Momentan ist die Klinge weichgeglüht und im nächsten Schritt werde ich mich ums Profil kümmern. Das kann aber noch etwas dauern, da in meiner Kellerwerkstatt Chaos herrscht und ich erst die Fräse zusammenbauen und aufräumen muss bevor ich etwas anderes mache.


    Hier seht Ihr meine Esse. Ich habe sie fertig gekauft und noch etwas modifiziert. Nach hinten habe ich eine Öffnung geflext, um längere Küchenmesserklingen besser bearbeiten zu können. Die Füße aus Vierkantrohr habe ich auch nachträglich angeschweißt, um den Werkstückhalter befestigen zu können. Alles steht bei mir im Freien unter dem Vordach unseres Gartenhäuschens.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    Den Halter kann ich einstellen.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    Hier sieht man ihn von der anderen Seite.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    Hier ist das Ausgangsmaterial. Ich habe schon mit dem Ausrecken begonnen. Die Klinge soll sich am Rücken von ca. 4mm auf ca. 1mm gleichmäßig verjüngen.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    Mein Amboss hat 120kg und er Hammer 3kg. Das geht ganz schön in die Arme. Einen Maschinenhammer habe ich leider nicht und so hat das schmieden der Klinge ca. 4 Std. gedauert. Für die Feinheiten benutze ich einen ca. 2kg schweren Hammer.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    In der Zwischenzeit wurde es dunkel. Die Klinge wurde gerade am Übergang Erl-Kehle bearbeitet und durch die Öffnung hindurch gesteckt. Die Öffnung wird sonst mit einem Schamotte-Stein verschlossen.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    Noch ein Bild von vorne.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    Und hier der Rohling nach dem Schmieden. Ich habe ihn dreimal normalisiert, einmal scharf normalisiert und weichgeglüht. So kann ich ihn gut bearbeiten und das Gefüge ist fürs Härten gut vorbereitet. Zum Größenvergleich habe ich mein 210er Gyuto daneben gelegt.
    Schmieden einer Bunka-Klinge


    Ein Bild vom Rücken reiche ich noch nach.


    Viele Grüße
    Christian

  • Servus,


    momentan herrscht das Chaos in meiner kleinen Werkstatt. Die Fräse ist an ihrem Platz, aber noch gorb zerlegt. Heute wird sie von meinem Vater und mir zusammengebaut und dann kehrt hoffentlich wieder etwas Ordnung ein.


    Der Gerät an seinem zukünftigen Arbeitsplatz. Alles wurde auf dem Holzschlitten die Treppe runter geseilt. Das war Nervenkitzel pur, wenn man unterhalb von 500kg steht und das Ding einen Ruck von einem halben Meter nach unten macht.
    Neue Fräse


    Die haben das Teil in Schneidöl gebadet. Das ranzige Zeug hängt überall drin.
    Neue Fräse


    Das pure Chaos. Es hilft aber nichts.
    Neue Fräse


    Gut, dass ich mir einen 5L Kanister WD-40 gekauft habe. Alles wurde damit eingeweicht. Die schweren Fälle wurden mit Bremsenreiniger, Schaber und Schleifvlies gereinigt.
    Neue Fräse


    Die Kleinteile waren auch alle verranzt.
    Neue Fräse


    Es wird langsam.
    Neue Fräse


    Die Gewinde der Bolzen habe ich nachgeschnitten und Standardschrauben und -muttern ersetzt, wo es nötig war.
    Neue Fräse


    Wenn alles fertig ist, gibts die nächsten Bilder, auch von meiner Drehbank.


    Viele Grüße
    Christian

  • Mhmmm, klasse Christian: es ist eine wahre Freude zu sehen, wie diese feine Maschine wieder zu einem richtigen Schätzchen aufgebaut wird!
    Viel Erfolg und beste Grüße,
    Rainer

    Blaupfeil - the sky is the limit..

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