Hallo, hier mal meine Interpretation zum Fischmesser.
DAS Fischmesser gibt es nicht! Es gibt aber für die vielen Anwendungsmöglichkeiten passende Messer für den Angler. Ähnlich wie beim Jäger ist das "Abfangen" beim Angler das "Kehlen" um Blut aus dem Fisch zu bekommen.
Und nun in loser Folge meine Fischmesser für diesen Zweck:
Mit einem Marttini fing es an
Ein Norweger "Helle" wurde gekauft und dann verwendet. KL 120x24mm
Dann kam ein Messer im Scandilook mit Klinge aus N690-Sapeli mit Polycarbonateinlage (Rester aus einem Werbekasten) KL127x18mm
in Folge verwendete ich das Linder Super Edge 3 aus D2 KL 140x28mm
das war mir aber zu schwer und für die "Großen" geeignet, in heimischen Gefilden musste ich etwas neues machen
Ein Kleines mit 1.2519 und Kampfergriff. Hier war ja auch kein Salz im Wasser.
Es folgte 1.2442 mit Essigbaum Kl 120x26 und etwas Schwung. Lag sehr gut, schnitt sehr gut aber im Salzwasser konnte man zusehen...
und weil noch Essig an 1.3505 sollte, ein Kehlmesser KL scharf 110x27mm
Da musste nun noch etwas aus 1.2442 her. Mittelding aus Kehlmesser und Filetiergeeignet. Griff Kunststoff. KL145x25mm
wieder das Störende....der Rostanfall in norwegischen Gewässern. Nun N690 an stabilisierter Tigermyrte. KL 110x32mm
Alles war gut!
Für die diesjährige Angelei ist jetzt der N690 zugeschnitten und wird bald fertig gemacht. Es fehlt etwas der Zeitdruck damit es schneller geht.
Soweit zum Kehlen und öffnen der Bauchdecke. Filetieren möchte ich mit diesen Messern nicht. Dazu habe ich andere, anfangs gekauft und dann nach Einstieg in die Messermacherei selbst gefertigt. Immer in der Hoffnung das ideale Messer zu finden.
Das Filetieren und abhäuten bekann wie folgt. Zuerst mit obigem Marttini. Dann mit diesem Böker KL 190mm:
Viel zu weich! Und dann beim Filetieren von Thun kläglich gescheitert. Was kam? Ein Dreizack-Schinkenmesser mit KL 230mm. Jahrelang habe ich nur damit filetiert und meine Schnitt-Technik verfeinert.
Was kommen musste ist klar. Eigenes Messer. AEB-L und Palisander. KL 260mm. Ein Filetierschwert. Zumindest ein Jahr, dann musste was Neues her.
Eine Spielerei aus AEB-L und Essigbaum KL 225mm.
Die Kupferspielerei war nicht der Hit und so brauchte ich ja wieder etwas.
1.2442 mit Olivengriff KL 200x30mm.
Und im Jahr darauf wieder 1.2442 mit stabilisierter Pappel. KL210x30mm.
Es sollte mit etwas mehr Schwung gehen und somit entstand ein Messer aus AEB-L und Knochen KL 205x30mm.
Anregung hierzu bekam ich aus meiner Vitrine. Das hatte ich maximal am heimischen Herd an den Fisch gebracht. Ein Lakota Fish Hawk. Für mich ein Vergnügen diese Messer zu führen. Jedoch für die "Großen" und da fängt man ja auch mal welche, nicht so geeignet. Seht selbst:
Es kam dann noch ein Filetierschwert aus 440C mit Neusilber und stabilisierter Tigermyrte.KL 220x34mm. Liegt gut und ist für die "Großen" gedacht. Schließlich darf man noch Träume haben.
Und mit welchem Messer rücke ich nun aus? Ein Kehlmesser wie oben beschrieben und zum Filetieren aktuell ein Profi-Messer der Fischindustrie. Habe ich eigentlich schon lange im Gebrauch.
F.Dick
Es ist sehr gut und deshalb auch hier in voller Größe. Verzeiht die etwas mageren Fotos. Es sollte sich aber noch alles im zeitlichen Rahmen halten.
Was ist nun meine Lehre daraus? Es kommt auf den Zielfisch und den Verwendungszweck an. Ein Messer kaufen kann jeder. Aber den selbst gefangenen Fisch mit einer Eigenproduktion zu verarbeiten ist der Gipfel.
Aber wem sage ich das. Ihr kennt ja alle dieses Hochgefühl. Egal ob in der Küche, im Handwerk, bei der Jagd oder dem Angeln. Wir schaffen uns Werte, die vielleicht von vielen verkannt oder nicht gesehen werden. Und ich bin mir sicher, dass ihr im Baumarkt oder beim Diskounter den Messerblock mit 10 Messern für 11€ keines Blickes würdigt. Damit kommen obige Gefühle nicht. Das gilt aber nicht für Heinz-Herbert aus dem Schwabenland. Er soll sich über sein Schnäppchen auch freuen. Und wenn wir uns alle freuen ist es Gut!