• Also für diesen Bericht ziehe ich meinen Hut!Man hat das Gefühl nicht genug zu bekommen.
    Danke für diese tollen Bilder,mit einem Boll noch mal so schön!


    Gruß Mick :thumbsup:

    Besser weniger Donner im Munde führen und mehr Blitz in der Hand.

  • Hallo Enrico,

    es ist immer wieder toll Deine Berichte zu lesen - Deine Erfahrungen sind spannend und Du schreibst sie sehr unterhaltsam zusammen... :thumbsup:
    Mir macht Dein "Boll-Year" sehr viel Spass.
    Ich freu mich auf die nächsten 6 Monate Kurzweil.

    Danke und Gruß Markus

    "Ob eine Sache gelingt, erfährst du nicht, wenn Du darüber nachdenkst, sondern wenn Du es ausprobierst."

  • Wieder mal ein kleines Bilder-Update zur CC - Im Westen nichts neues! ;)

    Das Messer macht Dienst nach Vorschrift, dzt. keine außergewöhnlich berichtenswerten Tätigkeiten ... wie immer: Strauch- und Baumschnitt, Kochen, ein paar kleine Bastel- und Schnitzarbeiten ...die Klinge hat mittlerweile durch die Patina eine wellige, narbige Oberfläche bekommen. Täglicher Kontakt mit Fruchtsäure und anderen patinafördernden Substanzen erzeugen über lange Zeiträume einfach eine solches Finish. Die Klammer der Scheide habe ich leider etwas verbogen, da ich damit wo hängenblieben bin ...konnte aber gerichtet, sprich zurückgebogen werden und ist jetzt gesichert. Der Griff bekommt schön langsam auch ein paar Macken, die Kanten am Griffende habe ich mittlerweile mit einem Radius versehen, so dass einzelne Beschädigungen dort wieder entfernt wurden. Irgendwas ist auch in die Scheide gekommen, da ich in einem Bereich der Klinge immer wieder minimale Längskratzer feststelle ... ich denke, dass sich irgendwas innen ins Leder gedrückt hat, dass sich auch mit Zahnbürste, Pressluft und anderen improvisierten Versuchen nicht mehr entfernen lässt. Alles in allem typische Gebrauchsspuren und Abnutzungserscheinungen - Funktionalität und Gebrauchstüchtigkeit sind zu 100 % wie im Neuzustand, da wird sich so schnell auch nichts ändern. Die Nähe halten alle, die Griffschalen rühren sich genau gar nicht, das Messer sitzt sicher in der Scheide, also alles bestens. Noch nebenbei, wer mit Kids Schnitzversuche unternehmen will, dem kann ich Sekt- bzw. Weinkorken empfehlen, wo sich mit wenigen Schnitten leicht was gestalten lässt ...zB Moais. Fürs solche Arbeiten ist eine 12 cm Klinge zu lang, aber trotzdem noch kontrollierbar, die dünne Schneide ist jedoch absolut von Vorteil, dicke Klingen scheitern hier bzw. zerbröseln den Kork eher.



    Gruß, C.

  • Hi enrico,
    mit Freude lese ich jede Folge Deiner Serie, und mit Ungeduld erwarte ich die nächste.
    Du hast Dich für ein Flacherl mit Carbon Schalen entschieden und Deine Entscheidung nachvollziehbar erläutert. Ich frage mich was anders wäre bei einem Steckerl mit Holz-, Horn- oder Knochengriff.
    Seit langer Zeit haben ich ein Messer von Daniel, das ich fürs Grobe verwende. Steckerl mit Padouk. Es war schon rostig, schartig, das Padouk trocken und leider ist es auch runtergefallen, zum Beispiel in den Schotter auf dem Canigou. Keine Nachlässigkeit hat dem Messer geschadet. Irgendwann kommt ein Moment, in dem ich das Messer schärfen und ölen kann. Manchmal dauert es lange, bis dieser Moment kommt. Danach zeigt es wieder diese begeisternden Changierungen und alles ist gut.
    Wie siehst Du das? Würdest Du Dich wieder für Flacherl mit Carbon entscheiden?
    Schöne Grüße, Jens

  • Hallo Jens!

    Was wäre anderes bei einem Holz-, Knochen-, Horngriff? Die Frage hat schon Glaubenskriege ausgelöst ! :rolleyes:

    Bei der CC war´s Daniels Vorschlag Carbon (anstatt Micarta) zu verwenden, was mir von der Opitk her gut zugesagt hat (jaja ... die Schlangenoptik) und gegenüber Micarta nochmal etwas mehr an Festigkeit bringt. Letzlich ist mir erst im Laufe des Gebrauchs so richtig gedämmert, das Carbon doch noch mal etwas belastbarer ist. Ob jetzt Carbon seine ganzen sonstigen Vorteile ausspielen kann, wie zB. die im Fahrzeugbau wichtige Steifigkeit von Carbonkonstruktionen, wird bei einem Messergriff kaum eine Rolle spielen.

    Mal unabhängig davon, daß es immer auch eine Geschmacksache ist, traue ich natürlichen Griffen auch einiges zu und habe auch Messer mit diesen Materialen. Aber ich versuch´s mal umgekehrt zu erklären: Was setzt einem Messergriff zu? Feuchtigkeit bzw. Nässe, Trockenheit, Temperaturschwankungen, chemische Substanzen (Flüssigkeiten usw.) und mechanische Beanspruchung, also alle Arten von Kontakt mit anderen Materialen bei Transport, Lagerung, Gebrauch. Was dann noch dazu kommt, ist die Frage von Haptik, Oberfläche, Gewicht, usw. , also eine ganze Menge Faktoren, über die man herrlich diskutieren kann.

    Ich weiß, es gibt abertausende Beweise dafür, dass natürliche Materialen ewig und drei Tage halten können, darum habe ich auch Messer damit, aber subjektiv traue ich Carbon etwas mehr zu und halte es für belastbarer, weil es zB. kaum bis gar nicht auf Temperaturschwankungen reagiert - von geheizter Raumlauft im Winter raus oder das Messer liegt im Auto in der Sonne usw. ist kein Problem. Carbon ist unempfindlich gegenüber den im normalen Messergebrauch vorkommenden Flüssigkeiten - es saugt auch nicht, so wie zB. Micarta, oder Holz oder mancher Knochen. Ich kann das Messer zum Ätzen komplett in Eisenchlorid geben, was ich zB mit einem Holzgriff nicht machen würde. Die Kantenstabilität habe ich oben schon mal beschrieben, ich weiß nicht, welches Material da ähnliches liefert - wäre mal was für die Wissenschaft? ;)

    Ich habe so ziemlich alle Arten von Messern schon mal fallen lassen, vielleicht passiert das anderen weniger oft, aber früher oder später passiert es jedem. Ein Messer mit Giraffengriff ist dabei bis zur Niete gerissen, bei einem Spitzerl mit Padouk ist vom Griffende entlang der Holzfaser ein kleines Stück ausgebrochen, bei einem Eigenbau mit Micarta haben sich die Lagen etwas gelöst, das Carbon der CC hat sich nur eingedellt. Natürlich ist das weder wissenschaftlich noch objektiv - waren ja keine vergleichbaren "Stürze", sind halt nur meine Erfahrungen.

    Zum Thema Spitzerl/Flacherl würde ich sagen: Philosophiefrage! Da sind schon viel Klügere als ich zu keinem Ergebnis gekommen. Natürlich können beide Konstruktionen stabil und belastbar sein, es gibt aber auch nichts, dass man nicht kaputt kriegen kann. :D

    Was Carbon nicht bietet - und das ist für Messerliebhaber sehr oft ein Thema - es patiniert nicht, altert nicht, verändert die Farbe nicht (zumindest nicht in einem Menschenleben) und kann daher "fad" wirken. Ölen und Pflegen im klassischen Sinn braucht man es auch nicht, somit wird´s für manchen halt langweilig sein ....

    Ob ich mich wieder für Flacherl mit Carbon entscheiden würde ...? Ich muss glücklicherweise nicht dauerhaft entscheiden - nach dem CC-Jahr werde ich wieder alles möglich verwenden! ...no safequeens in the house ! :thumbsup: So ein Holzgriff mit Macken und Kerben, frisch eingeölt, mit Patina, die eine Geschichte erzählt, hat doch auch was unschlagbares ... ^^


    Gruß, C.

  • ...verdammt ist das kurzweilig!....schlüssige, kompetente und feine Sache, Deine Berichte....und die Bilder sind immer so dezente Granaten,...immer genau richtig, vielen Dank für die Mühe.

  • So ein besch.... Regenwetter heute, der April dauert offensichtlich bis Mai X( Nachdem der Himmel schwarz/grau ist habe ich mich heute in diesen Farben versucht!

    Ich versteh eigentlich gar nix davon, die Bilder sind mit dem Handy aufgenommen und auch dort bearbeitet - Kontraste überzeichnet, verdunkelt, dramatisiert, Schärfe verändert usw. ... bin sehr gerne für Verbesserungsvorschläge offen!


    Gruß, Claus

  • Besonders das letzte Bild mit dem hängenden Messer ist toll!
    Im schwarz/weiß werden die Strukturen von Holz, Carbon und Stahl sehr deutlich. Schönes Bild!
    Danke fürs zeigen.

    Beste Grüße, Jens

    "Nun denn, M. Endymion. Schlafen Sie gut."

  • Hallo

    Ich kann Dir nicht sagen was du bei Deinen Bildern besser machen kannst. Aber ich kann Dir sagen, dass die schwarz weiß Bilder für mich eine absolute Augenweide sind. Insbesondere das Regen Bild sowie das hängende Messer haben es mir angetan!

    Wunderbar!

    Gruß

    The Lem

  • So - gut drei Viertel des Jahres sind vorbei ...darum wieder mal ein paar Bilder und ein kleines Update.

    Eigentlich gibt es nichts mehr Neues zu berichten, die Aufgaben haben sich nicht verändert, alles wiederholt sich. Das Messer wird nach wie vor für alles verwendet und ist halt einfach MEIN Messer. Ich bin immer noch so zufrieden mit der Performance wie am ersten Tag ...was soll da auch noch anders werden? Ich schaffe es nicht immer, das Messer am Mann zu haben, somit sind wir eher beim EDU als beim EDC, aber auch darauf bin ich ja oben auch schon mal eingegangen. Und ja, mittlerweile ist es mir auch schon passiert, das ich es mal zuhause vergessen habe. ;(

    Es gab natürlich Tätigkeiten, wo ich mir ein kürzere Klinge gewünscht hätte. Die volle Länge ist eigentlich hauptsächlich nur in der Küche ein Vorteil. Alles was outdoor bzw. im Hobby- und Gartenbereich anfällt könnte mit etwas weniger Länge auch gut erledigt werden. Auch würden viele Dinge mit einem kleineren Folder funktionieren, den ich noch dazu fast immer dabei haben könnte. Aber die Challenge war und ist, keinen Bereich auszuklammern, daher passt das weiterhin mit der CC. Für mich hat diese Reduktion tatsächlich auch etwas mit bewusstem Verzicht zu tun und unterstreicht meine allgemeine Haltung. Zwischendurch hole ich immer wieder mal andere Messer aus meinem Fundus und komme immer wieder zu dem Schluss, dass in der CC alles vereint ist.

    Manchmal kommt mir auch Nessmuk in den Sinn - vielleicht hatte George Washington Sears doch Recht mit seinem "trinity-System of cutting tools" : Nessmuk-knife, klassischer (Moose-style-)Zweiklingenfolder und seine kleine Doppelaxt - siehe zB hier: http://www.oldjimbo.com/survival/racqu…smukbydale.html

    ...wobei Nessmuk schnell an die Grenzen gekommen wäre, wenn er mal tropische Gebiete bereist hätte, das kann Daniel sicher bestätigen. Jede Vegetation, jede Landschaft, jedes Jagdgebiet hat ihren Bewohnern und Nutzern immer schon die Form der Werkzeuge vorgegeben. Es wäre interessant, wie Nessmuk heute entscheiden würde ... wenn ich mir Kanuten heute so ansehe, sehe ich Multitools, Schweizermesser (wichtigstes Werkzeug: Dosenöffner!), Plastikbesteck und Rettungsmesser.

    Der Scheide habe ich mittlerweile ein Lederkorsett verpasst um den Clip zu stabilisieren, Fotos davon sind hier in diesem Thread: https://www.bladecommunity.de/index.php/Thre…4148#post114148. Das Leder hat allerlei Macken, Schnitte und sonstige kleine Beschädigungen abbekommen, an den Ränder blättert etwas Lederfarbe ab - Charakter halt! Die Lederfarbe allgemein wird etwas heller und es scheint mittlerweile etwas braun durch.

    Die Klinge habe ich zwischendurch wieder mal mit stumpfen K1000-Papier längsgefinisht, da ich des Öfteren nicht sofort reinige und sich diverse Flüssigkeiten doch sehr deutlich auf der Klinge abzeichnen. Richtigen (braunen) Rost habe ich bisher noch nicht zustande gebracht. Die tägliche Verwendung eines Messers ist ohnehin der beste Rostschutz! Die Oberfläche des Stahl ist mittlerweile sehr deutlich vernarbt, sprich "wellig". Ich lasse das natürlich so, gehört für mich zur normalen Alterung. Wenn ich schnelle eine aggressive Schneide brauche, ziehe ich nur auf Diamant K 600 und Zeitungspapier ab und alles wird von der Recurveklinge regelrecht gefressen!

    Eine Griffschale hat ganz vorne ein paar Längsriefen bekommen, offensichtlich war mal irgendwas in der Scheide (Sand?), dass dann die Schale etwas abgeschliffen hat ...egal! 8) Das Ende der Griffschalen habe ich mit Radien versehen, dadurch werden sie weniger anfällig für neue Macken.

    Demnächst geht´s ans Salzwasser - mal sehen, ob Meeresluft dem Stahl etwas aus macht?

    Gruß, Claus

  • Jop ... wie die Zeit doch vergeht und vor allem welche Spuren die hinterläßt ...

    Im übrigen hinterließ Aufenthalt am Meer fast keine Spuren, nur minimalster Ansatz von Flugrost (zugegebenermaßen provoziert ... ;) ) als das Messer zusammen mit salzwassernassen Handtüchern im Rucksack aufbewahrt wurde. Und auch da nur am Erl der außerhalb der Scheide war. Mit einem Küchenschwamm war alles wieder in ein paar Sekunden weg. Naja, Tauchermesser ist das keines, aber übertriebene Sorgen wegen Rost beim 1.2442 braucht man bei etwas Pflege und Sichtkontrolle beim täglichen Gebrauch nicht haben. In tropischen Verhältnissen mit andauernd hoher Luftfeuchtigkeit sieht das sicher anders aus ....







  • schön gealtert! Das Messer kann das wirklich gut!
    Anfangs war ich skeptisch, rostender Stahl und Formel 1 Carbon haben in meinem Kopf nicht gut zusammengepasst. Jetzt schon.
    Claus, wenn Du Bock hast, würde ich mich freuen, wenn Du nochmal erklärst, warum Du der Spange ein Korsett verpasst hast.
    Geht es Dir um Hängenbleiben und eventuell Aufbiegen der Spange?

    Grüße, Jens

    "Nun denn, M. Endymion. Schlafen Sie gut."

  • Ja genau, Jens ...leider hab ich es schon zweimal geschafft, die Spange zu überbiegen. Der Clip ist eine Toplösung für schnelles Wechseln zwischen den verschiedenen Trageweisen oder unterschiedlichen Anbringungsstellen an Ausrüstung usw. hat aber leider den Nachteil des losen Endes mit dem man eben hängen bleiben kann . Wobei ich noch dazu sagen muss, das es mir beide Male passiert ist wo das Messer nicht wie vorgesehen hinter dem Gürtel getragen wurde. Dabei gab es auch einmal eine seitliche Scherbelastung die den aus zwei Teilen gebauten Clip im Scheidenkörper bewegt hat, was zum Mini-Einriss bzw. zur Druckstelle im Leder geführt hat....siehe Bild oben.

    Es ist natürlich stark vom Anwender abhängig, der in diesem Fall ungeschickt war. :huh: Trägt man die Scheide immer so wie auf Daniels Bildern auf Seite 1 des Threads wird man kaum ein Problem bekommen.

    Gibt halt immer zwei Seiten - bei der Lösung jetzt fädel ich halt öfter ....kostet Zeit ist aber stabiler.


    Salut, Claus

  • Heute etwas Gartenarbeit .... meist entsteht Werkzeugmißbrauch ja aus Faulheit, aber Kupferdraht ist ja nicht mal richtiger Mißbrauch frech ....und die Zange im Keller war sooooo weit weg!

    Die Klinge angesetzt, einmal kurz drauf gedrückt bzw. etwas geklopft und die Klinge ging ohne Macken durch - viele Male! `Hab ich mir ehrlich gesagt auch so erwartet und war vorher schon überzeugt, dass das den balligen 1.2442 nicht mal annähernd juckt. Lediglich ein bisschen Kupferabrieb kann man am oberen Bild erkennen ....

    Danach die obigen 4 cm Pfähle angespitzt, Bäume ausgeschnitten, dazwischen eine Ananas zerlegt (macht schnell Patina!), ein Mittagessen zubereitet, ein paar Heftklammern aus Holz gehebelt, Äpfel geviertelt, Brombeeren zurückgestutzt, Sisalseil geschnitten und und und ... ich glaub, es wird schwer, sich wieder an ein anderes Messer zu gewöhnen! ;(

    Gruß, C.