Die Ausbeute eines Tages in der Schmiede...

Hallo miteinander!

Ich konnte nicht umhin, die Ergebnisse eines Tages Schmiede herzuzuzeigen, abzüglich natürlich die Gespräche mit den Besuchern des ersten Dampftages bei Louise...
Wenn man nicht so viel erzählen hätte müssen, wäre glaube ich mehr geworden. Aber das ist ja eigentlich nicht Sinn der Sache.Vielmehr geht s ja darum das alte Handwerk zu zeigen.
Die drei Klingen habe ich gehärtet und angelassen, nichts verzogen, nichts gerissen, glasritzfähig, differenziell gehärtet und über Glut angelassen...
Bei Bild 2553 von oben nach unten, Ex-Kugellager, Ex Feile, Ex-Autofeder.

Bild 2555 von oben nach unten, ich hoffe es reicht für -4- Buckelchen, Ausgangsmaterial war ein großer Kugellagerring.
Mitte, irgendwas was schneidet, war mal eine Autofeder, hier habe ich nach dem Schmieden den fabrikeigenen Schleifbock bemüht, ich war begeistert, wie schnell Messermachen gehen kann...
darunter, mal sehen was es wird..., ganz unten was für einen hochgeschätzten Fischermeister in Rente, auch hier habe ich schon mal mit dem Schleifbock geschummelt.
Das Hufeisen ist für eine Kollegin als Glücksbringer für ihre längerwährende Ausbildung, lernen muss sie allerdings alleine .

Ganz rechts das Große war mal ein Panzerkettenbolzen, wird ein Schlagstempel und weils so schön konisch ist, gleichzeitig ein Werkzeug zum Biegen und Anpassen von dünnen Blechen.
Das kleine daneben war mal eine Autofeder wird auch ein Schlagstempel, aber kleiner.

Sieht erst mal nicht viel aus, aber wenn ich bedenke was für Zeit draufgeht, beim Auftrennen und richten von den Spiralfedern und Kugellagerringen, geht`s eigentlich auch wieder...

Viele Grüße, Andreas!

Hallo zusammen, ich hätte nicht gedacht, dass meine Rohlinge soviel Interesse hervorrufen, vielen Dank daher für die vielen Daumen und Kommentare.
@Ewald und Rainer stimmt genau, Kugellagerschalen sind ein garstiges Material für Handhämmerer. Schmieden sich sehr schwer, haben nicht viel Temperaturspielraum und ein Gedächtnis. Ich hatte meine liebe Not mit Verzug. Jetzt da ich das Zeug lange genug weichglühe, geht es .
@ Heiri und Rainer, das ist das spannende an so einem Tag in der Schmiede mit Publikumsverkehr, da kommen Laien, die denken einer der schmiedet, sieht generell aus wie Herkules und stellen oft einigermaßen naive Fragen, die man aber vernünftig beantworten muss. Dann sind da Profis und alte Metaller jenseits der 80 mit Stock oder krumm gebeugt von Alter und Arbeit, die Fragen nicht, die gucken nur. Manchmal kommen sie in einiger ruhigen Minute und reden mit einem. Am Sonntag war ein alter Herr da, der sagte mir " Junge ( ich bin fast 50) in dieser Schmiede habe ich 40 Jahre gearbeitet" Da geht einem ein Kribbeln durch und durch. Und die Unterhaltung mit ihm sagt einem, "In Ordnung, du hast dich nicht saudumm angestellt und die Innung nicht bis aufs Mark blamiert."
Oder Steppkes, die eigentlich kaum mehr ein richtiges Feuer kennen und dann "auch mal schmieden" wollen.
Und dann kommen die mit dem gefährlichen Halbwissen, die alles ganz genau wissen. Für die hat man meistens auch einen lustigen Spruch, der sie mehr oder weniger erdet. Und wenns die Kalauerwette ist: Ich habe hier in der Zange ein glühendes Stück Eisen, gib mir Zehn EUR und ich lecke dran".
Keine Frage wo ich dran lecke...
Was für die stillen Genießer sind die Mädels jenseits der 35, die einfach nur dastehen und eine lange Zeit nur zugucken...
Ein Tag in der Schmiede lohnt sich also in jeder Hinsicht...

@ Rolf, ich habe die Anregung im Netz gesehen, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, mal sehen ob`s bei mir klappt.

@ Jörg, wie gesagt, an dem Tag habe ich Fussballeinsatz, mal sehen ob ich mich rechtzeitig loseisen kann ich würde sehr gern vorbeikommen.

Viele Grüße, Andreas!

Hi Armin,

ja erstmal vielen Dank für den Daumen...

Die ersten drei Klingen... von oben nach unten gesehen; oben die Kleine ist Gegenstand einer Wette, ich hoffe ich komme gut aus der Nummer raus , die in der Mitte wird mal was kleines für die Küche, irgendwann verkuppelt mit Weißbuche, mal sehen wie es wird.
Unten, naja hat mal in der Nähe von einem Tzscherpermesser gelegen ist nur abgeleitet, Kopien liegen mir nicht, zum einen weil ich es nicht 1:1 hinbekomme, zum anderen irgendwie muss jeder auch ein bisschen was eigenes machen...
Dem unteren wächst schon ein bisschen der Griff...
Schön, dass sie gefallen!

Viele Grüße, Andreas!