Griffmaterial zu schade zum verbauen

  • Ich bin gestern über ein paar alte Bilder im Speicher gestolpert und da fiel mir auf , dass ich das Messer hier noch gar nicht gezeigt habe.

    Zur Geschichte muss ich etwas weiter ausholen. Vor Jahren hatte ein Macher in einem amerikanischen Forum ein paar Stücke fossiles Walrosselfenbein angeboten. Ich hatte Glück und konnte zwei Stücke ergattern. Dem Postweg inclusive Zoll mochte ich diese nicht anvertrauen und so hatte ich sie bei Verwandten in den USA zwischengelagert. Im Jahr dananch musten wir dann im Familienurlaub halt einen Abstecher nach Ohio machen.

    Das eine Stück war ein Artefakt mit einer Bohrung, wahrscheinlich für einen Feuerbohrer, grenzwertig schmal für eine Griffbohrung und auch noch leicht gekrümmt. Mir war schon klar, dass da die Klinge zum Griff passen musste und nicht umgekehrt. Ich wollte auf keden Fall vermeiden, noch etwas wegschleifen zu müssen.

    Irgendwann bekam ich von Mathias Maresch eine sehr schöne Klinge, die auch zuerst etwas lagern musste, bis ich die Verbidung ziehen konnte. Der Klingenaufbau ist SanMai, Schneidkern 300 Lagen aus 1.2842, 75Ni8 und 100V1, Flanke 1.2842 und 75Ni8.

    Der Zahn hat die Verarbeitung glücklicherweise unbeschadet überstanden und ziert jetzt diese schöne Klinge.

    Nur schade, dass man so ein Material kaum bekommt. Fossiler Walrosszahn ist in meinen Augen eins der schönsten Griffmaterialien und wer etwas hat, gibt es kaum wieder ab. Das zweite Stück ist übrigends dem Thailändischen Klima zum Opfer gefallen und gerissen, ein Jammer.

    Die schöne schlanke Scheide hat Arno für mich gemacht, die Entstehungsbilder sind auch von ihm.

    Danke fürs Schauen.

    Gruß

    Uli


  • Super Uli. Das ist wirklich spektakulär und einzigartig mit der "Griffbohrung".

    Insgesamt ein wirklich überzeugendes Messer mit einer echten Rarität. Das muss man in Ehren halten.

  • Hallo Uli,
    ein Hammer Duo, sowohl das Messer mit dem Grif und Deiner Geschichte, der Klinge und Arnos sehr schlanke Lederscheide!
    Sagenhaft! :thumbsup:

    Gruß Jürgen

  • Rundherum feines Teil. So ein oller Zahn mit so einer feinen Klinge....als hätten die beiden aufeinander gewartet. Schön!

    "Wenn man sie kennt darf man getrost die Regeln brechen/ Weil die meisten doof sind, fällt's uns gar nicht schwer/ Nur wer mal aufgestanden ist, der darf sich setzen/ und darum bleiben hier so viele Stühle leer" LOVE A

  • der schöne Damast und der Zahn passen sehr gut zusammen und die saubere Lederscheide dazu ergeben wie Daniel sagt eine schöne Komposition .

    Gruß aus dem Neckartal . . . Norbert

    P.S. bei Bild 4 habe ich den Eindruck als wären Klinge und Griff nicht in einer Linie , kann das sein ?

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

    lasstdistechahlengluehen-3-platz.jpgwanderer_teilnehmer.jpgzombie3.jpg

  • Sehr schönes Messer geworden.
    Da hast du die passende Klinge für den Griff gefunden und das ganze mit einer Zwinge schön zusammengeführt.
    Da passt alles, auch die Lederscheide ist ein Blickfänger.
    Toll gemacht.
    Gruss Heiri

  • Schade , aber das tut dem schönen Messer keinen Abbruch .
    Bei so edlem und seltenen Matrial muß man manchmal
    Kompromisse eingehen .

    Gruß aus dem Neckartal . . . Norbert

     NIVEAU ist keine Hautcreme

    ...und will mich jemand aus der Ruhe bringen , so denk ich an die Worte des Götz von Berlichingen

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    Einmal editiert, zuletzt von no bird (19. Mai 2017 um 20:41)

  • Hallo Uli,

    sieht sehr stimmig und edel aus deine Kombination aus Damast und Walross.
    Habe auch noch so ein Stück werde es aber vermutlich nicht aufschneiden um daraus einen Messergriff zu machen.
    Bei deinem Stück sieht man schön, dass die eigentliche äussere Schicht (Zahnschmelz) schon ziemlich "aufgebraucht" ist,
    kommt vermutlich vom Benutzen als Werkzeug der vorherigen Besitzer (maybe Eskimos) her.
    Deutlich jetzt an dem Stück das sogenannte Zahnbein zu sehen, und das ist, da hast du absolut recht, mit das schönste Griffmaterial.

    Tolles "One of a Kind".

    Sicherlich kann man das andere Stück, welches den Riss bekommen hat wieder "reparieren" und verwenden.

    Gruß Klaus-Michael